Der Dienstwagen hat weiterhin Bedeutung

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Verzicht aufs Auto – diese Forderung und Vorstellung wird diskutiert und Befürworter teilen in vielen Foren ihre Erfahrungen beim Umstieg auf andere Verkehrsmittel. Dass das Auto dennoch weiterhin ganz oben auf der Beliebtheitsskala steht, zeigt der Blick auf die Dienstwagenmarkt.

Während der Ferien ging es mit dem Flieger in den Urlaub, per Zug und 9-Euro-Ticket kreuz und quer durch die Republik oder mit dem Fahrrad auf einen Kurztrip in die Natur. Der Alltag ist zurück, die Pendler sind wieder unterwegs zur Arbeit und der Außendienst besucht die Kunden. Dass das Auto als das Verkehrsmittel der Wahl noch lange nicht wegzudenken ist, zeigt auch der stetige Anstieg an Dienstwagen.

Es sei kein Rückgang bei Dienstwagen zu verzeichnen – im Gegenteil. Die Zahl steigt stetig, berichtet Christopher Schmidt, Commercial Director von LeasePlan, einer der führenden Car-as-a-Service-, Leasing- und Fuhrparkmanagement-Anbieter. Somit stelle der Dienstwagen in Unternehmen nach wie vor die Mobilität der Mitarbeitenden sicher und sei gleichzeitig ein starkes Motivationsinstrument im aktuellen Werben um Fach- und Führungskräfte von Arbeitgebern.

Eine Nachfrage nach einem Beratungsangebot zu alternativen Mobilitätsbudgets oder Leasing-Fahrrädern könne man dagegen nur vereinzelt verzeichnen, so Schmidt, lediglich der Umstieg auf Elektromobilität sei in den Fuhrparks angekommen und im Gange.

Dienstwagen behalten aufgrund des gesteigerten Bedarfs an individueller Mobilität ihre Bedeutung und Attraktivität für Mitarbeitende. Dieser Trend setzt sich aktuell vor dem Hintergrund steigender Energiepreise und Lebenshaltungskosten weiter fort.

Der Pkw-Bestand im relevanten Flottenmarkt [1] in Deutschland ist auch in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen und der Kreis der dienstwagenberechtigten Mitarbeitenden wurde beständig ausgeweitet. Zu diesem Ergebnis kam jetzt eine interne Studie von LeasePlan. Hier liegt der Anteil der User-Chooser-Fahrzeuge in der Kundenflotte bei etwa 70 Prozent; rund 30 Prozent entfallen auf Pool- und Servicefahrzeuge.

Zu Buche schlagen aktuell die hohen Spritpreise und die Inflation. Mit einem Dienstwagen können Arbeitnehmer bares Geld sparen, denn sie müssen nicht aus eigener Tasche in Reparaturen und Instandhaltung investieren, keinen teuren Sprit bezahlen oder Strom laden.

Die Anzahl der gewerblich genutzten Pkw hat sich in den vergangenen zehn Jahren von 4,3 Millionen auf 5,2 Millionen erhöht. Das Kraftfahrt-Bundesamt verzeichnete im August 2022 mit über 125.000 neu zugelassenen, gewerblich genutzten Pkw einen Anstieg um 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. [2]#

Anmerkungen:

[1] Der relevante Flottenmarkt umfasst alle gewerblichen Pkw-Neuzulassungen ohne die Einheiten von Herstellern, Händlern und Autovermietern.

[2] Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt (KBA), Statista