Bisher gab es bei den steigenden Preisen von Immobilien und Grundstücken zumindest immer noch einen kleinen Trost: Die Zinsen waren extrem niedrig. Doch seit Jahresbeginn hat das ein Ende, denn die Bauzinsen steigen rasant.
Warum das so ist und wie man sich den Traum vom Eigenheim dennoch erfüllen kann, weiß die Debeka, eine der größten Versicherungen und Bausparkassen in Deutschland.
Einen Aufwärtstrend von Zinsen für ein Hypothekendarlehen verzeichnet die Branche schon seit Herbst 2021. Im Vergleich: Lagen die Zinsen im September 2021 mit einer 10-jährigen Zinsbindung noch bei 0,85 Prozent, waren es im März 2022 schon 1,67 Prozent. Aktuell sind es über drei Prozent. Tendenz steigend. Zwar sind die Zinsen noch günstig, aber selbst kleine Prozentpunkte machen sich bei einer monatlichen Rate bemerkbar und können zu einer Mehrbelastung von mehreren tausend Euro werden.
Warum steigen die Zinsen generell?
Aktuell kommt einiges zusammen: Corona-Pandemie, Krieg in der Ukraine und hohe Inflation. Alles wird teurer. Neben höheren Preisen für Lebensmittel, Baumaterial und Heizkosten, wirkt sich dies auf Kredite aus. Um die Wirtschaft in Gleichgewicht zu halten, wird der Leitzins erhöht. Dadurch wird es wiederum für Banken teurer, sich Geld bei der Zentralbank zu leihen. Was sich dann auf den Kreditnehmer niederschlägt.
Was tun gegen steigende Bauzinsen?
Man sollte versuchen, sich die aktuell noch vergleichsweise niedrigen Bauzinsen möglichst lange zu sichern. Das gelingt über einen Bausparvertrag. Als Ausgleich für die niedrigen Zinsen in der Sparphase können Bausparer später das Darlehen zu einem garantierten Zins beantragen. Aber auch eine Anschlussfinanzierung sollte man schon frühzeitig planen, selbst wenn die Zinsbindung erst in zwei oder drei Jahren ausläuft. Beispielsweise mit dem sogenannten Forward-Darlehen der Debeka.
Lohnt der Immobilienkauf mit steigenden Zinsen?
Für alle, die dringend ein neues Zuhause suchen oder den festen Plan verfolgen, lohnt sich der Kauf einer Immobilie. Noch sind die Bauzinsen günstig! Auch die Immobilienpreise entwickeln sich sehr dynamisch, besonders in den Großstädten und deren Speckgürteln. Immobilien bleiben für die Altersvorsorge nach wie vor interessant, es besteht weiterhin eine große Nachfrage. Das Angebot ist nach wie vor gering, weil zu wenig Bauland verfügbar ist. Wenn man also die Traumimmobilie gefunden hat, der Preis gerechtfertigt ist und man sich die Finanzierung nachhaltig leisten kann, dann sollte man zuschlagen.
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