Der Kauf eines Elektro-Autos soll für den Verbraucher in Deutschland finanziell attraktiv sein, um diesen Wirtschaftszweig in Hinblick auf die angestrebte Verkehrswende und das Erreichen der Klimaziele zu fördern. Den Kauf eines E-Autos fördert der deutsche Staat daher derzeit mit bis zu 9.000 Euro. Diese Prämie wird nach der Zulassung ausgezahlt. Hierbei muss der Auto-Käufer eine Mindesthaltedauer von sechs Monaten berücksichtigen.
Dies bedeutet, dass die Förderprämie vom Verbraucher zurückgezahlt werden muss, wenn das Fahrzeug vor Ablauf von sechs Monaten wieder verkauft wird. Nur etwas mehr als jeder vierte Deutsche ist sich dieser Tatsache bewusst (27 Prozent), Männer häufiger als Frauen (35 Prozent versus 19 Prozent). 60 Prozent aller Befragten ist diese Tatsache jedoch vor der Befragung nicht bekannt gewesen.
Dies sind Ergebnisse einer Umfrage der internationalen Data & Analytics Group YouGov, für die 2.087 Personen vom 23. bis 25. Februar 2022 per Online-Interviews befragt wurden.
Kauf eines Elektroautos mit derzeitiger Mindesthaltedauer-Regelung für jeden Vierten vorstellbar
Unter den aktuellen Rahmenbedingungen, also der Mindesthaltedauer von sechs Monaten, um die staatliche Förderung nicht zurück zahlen zu müssen, kann sich jeder vierte Deutsche (26 Prozent) vorstellen, innerhalb der nächsten zwei Jahre ein Elektroauto zu kaufen. 66 Prozent können sich dies nicht vorstellen. Auch gibt es einen signifikanten Unterschied zwischen den Geschlechtern: So können sich 30 Prozent der Männer vorstellen, unter Vorgabe der aktuellen Mindesthaltedauer von sechs Monaten, ein E-Auto zu kaufen, unter Frauen sind es 23 Prozent.
Knapp drei von fünf würden Erhöhung der Mindesthaltedauer auf zwölf Monate befürworten
58 Prozent aller Befragten würden die Erhöhung der Mindesthaltedauer von sechs auf zwölf Monate für die Prämienauszahlung bei Elektroautos befürworten. Eine noch höhere Zustimmung, dass die Mindesthaltedauer heraufgesetzt wird, findet sich unter Personen über 55 Jahren (62 Prozent). Unter den 18- bis 24-Jährigen liegt die Zustimmung zu einer solchen Erhöhung mit 44 Prozent deutlich unter jener der Gesamtbevölkerung. Prof. Dr. Stefan Bratzel, Direktor des Center of Automotive Management meint zu den Ergebnissen dieser Umfrage:
Die Befragung zeigt, dass eine Mehrheit der Verbraucher und potenzieller Käufer von Elektro-Autos nicht genug Informationen über die Prämien-Konditionen, in dem Fall die Mindesthaltedauer, haben. Hier müssen Autobauer und -händler noch Aufklärungsarbeit leisten, um den Kunden mit ins Boot zu holen und eine transparente und serviceorientierte Kundenansprache zu gewährleisten.
Deutlich werde durch die Befragung auch, so Bratzel, dass die dringend notwendige Hochsetzung der Mindesthaltedauer von einer breiten Mehrheit getragen wird.
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