Jeder sechste Arbeitsplatz in Baden-Württemberg gehört zur Gesundheitswirtschaft. Sie zählt zu den größten Branchen des Landes. Die Private Krankenversicherung (PKV) leistet dazu einen überproportional starken Beitrag und bewirkt zugleich bemerkenswert hohe positive Ausstrahleffekte auf die Wirtschaft insgesamt.
Schon allein die Mehrumsätze der Privatversicherten, verglichen mit Gesetzlich Versicherten, bringen dem Bundesland eine zusätzliche Wertschöpfung von 1,9 Milliarden Euro pro Jahr, berichtet das Darmstädter Wirtschaftsforschungsinstitut WifOR. Dadurch werden 45.940 Arbeitsplätze im Gesundheitswesen in Baden-Württemberg finanziert, die es ohne die PKV nicht gäbe.
Privatversicherte seien „eine wichtige Finanzierungsquelle für die Ausstattung der Praxen und Krankenhäuser und damit für die medizinische Versorgung in Baden-Württemberg insgesamt“, bilanziert das Institut. WifOR erstellt regelmäßig die „Gesundheitswirtschaftliche Gesamtrechnung“ für das Bundeswirtschaftsministerium – und hat nach der gleichen Methodik nun den „ökonomischen Fußabdruck“ der PKV ermittelt.
Die WifOR-Studie zeigt auf, dass die Private Krankenversicherung besonders viel positive Energie auf die ganze Wirtschaft abstrahlt: Mit jedem Euro Wertschöpfung der PKV ergeben sich in der Gesamtwirtschaft zusätzliche 0,85 Euro. Das WifOR-Institut stellt fest:
Damit übertreffen die volkswirtschaftlichen Ausstrahleffekte der PKV – gemessen an der Bruttowertschöpfung – hochinnovative Branchen wie den Maschinenbau (0,79 Euro), die Medizintechnik (0,40 Euro) oder die Humanarzneimittelherstellung (0,22 Euro).
Dadurch gehen mit jedem Arbeitsplatz in der PKV weitere 2 zusätzliche Arbeitsplätze in der Gesamtwirtschaft einher. Mit diesem Job-Faktor übertrifft die PKV sogar den Wirtschaftszweig Maschinenbau (+1,1 Arbeitsplätze).
Die Studie steht hier als Download bereit.
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