Der Handel mit Gebrauchtwagen boomt in Deutschland

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In Deutschland werden immer höhere Umsätze mit Gebrauchtwagen erzielt. Eine Studie der Dekra zeigt nun, welchen Anforderungen Kunden an die Händler stellen.

Der Umsatz mit Gebrauchtwagen ist laut der Deutsche Automobil Treuhand GmbH (DAT) in den letzten Jahren stark gewachsen. Im Jahr 2010 wurde in Deutschland mit Gebrauchtwagen ein Umsatz von 56,54 Milliarden Euro erzielt. Dies beinhaltet auch die privat verkauften Gebrauchtwagen, die am Gesamtumsatz einen Anteil von etwa einem Drittel ausmachen.

Im Jahr 2020 lag der Umsatz der Branche bereits bei 103,43 Milliarden Euro. Bestätigt wird dieses starke Umsatzwachstum auf dem Gebrauchtwagenmarkt auch von autoankauf.biz, einem bundesweit tätigen Unternehmen, das auf den Ankauf von Gebrauchtwagen, Unfallwagen und LKWs spezialisiert ist.

Studie untersucht Anforderungen der Kunden

Als Reaktion auf das starke Wachstum des Gebrauchtwagenmarkts hat die Sachverständigenorganisation Dekra in Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut Ipsos untersucht, welche Faktoren bei der Wahl eines Autohändlers besonders wichtig sind.

Ein Großteil (41 Prozent) der 1.000 Befragten, die im Mai und Juni 2021 an der Online-Studie teilgenommen haben, sagten, dass sie eine Reaktion innerhalb von maximal zwei Stunden erwarten, wenn die ihr Auto verkaufen wollen oder einen Gebraucht kaufen möchten.

Einige Interessanten erwarten sogar eine Reaktion in maximal einer Stunde (15 Prozent) oder innerhalb von maximal 30 Minuten (6 Prozent). Die Anforderungen der Kunden an die Reaktionszeit der Händler haben demnach in den letzten Jahren stark zugenommen.

Bei der letzten Umfrage im Jahr 2017 erwarteten nur wenige Kunden (14 Prozent), dass eine Reaktion innerhalb von zwei Stunden erfolgt, wenn sie ihr Auto verkaufen wollen oder Interesse an einem Gebrauchtwagen haben.

Onlineportale als Vorbild für Autohändler

Die Studie zeigt überdies, dass Kunden von ihrem Geschäftspartner eine professionelle Präsentation im Internet erwarten. Ein Großteil (83 Prozent) möchte, dass diese sich an großen Onlineportalen orientiert und umfangreiche Funktionen bietet.

Nachgefragt wird zum Beispiel eine Sortiermöglichkeit nach Modell, Alter und Modernisierung oder ein Onlinerechner, mit dem Kunden beim Autoverkauf unmittelbar eine konkrete Preiseinschätzung bekommen.

Außerdem gehören eine einfache Bedienbarkeit (81 Prozent) und eine Möglichkeit zum Vergleich verschiedener Angebote (73 Prozent) zu den zentralen Faktoren bei der Bewertung der Onlineauftritte. Jann Fehlauer, Geschäftsführer der Dekra Automobil erklärt:

Die gestiegenen Erwartungen der Gebrauchtwagenkäufer und -interessenten in Sachen Digitalisierung sind vermutlich auch durch die Corona-Lage beeinflusst. Allerdings wird sich dieses Rad auch nach einem Ende der Pandemie nicht mehr zurückdrehen: Was an digitalen Möglichkeiten gelernt ist und geschätzt wird, das wird die Kundschaft auch in Zukunft erwarten.

Terminvereinbarung per Webseite oder WhatsApp

Laut der Umfrage erwarten Privatkunden von Autoankäufern und Gebrauchtwagenhändlern außerdem die Möglichkeit zum Kontakt über die Webseite (34 Prozent) oder per WhatsApp (14 Prozent).

Oft nachgefragt wird außerdem ein Preiskalkulator auf der Webseite (34 Prozent), eine Möglichkeit zur Abgabe von Kundenbewertungen (31) sowie ein Onlinechat für Rückfragen (16 Prozent).

Ein Teil (17 Prozent) möchte sogar den vollständigen Prozess für den Verkauf ihres alten Autos oder den Kauf eines neuen Gebrauchtwagens online abwickeln. 2017 waren es nur elf Prozent.

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