Welche Anlageform passt zu mir? Womit lässt sich die höchste Rendite erzielen? Wie viel Zeit muss ich in die Organisation und Verwaltung meines Portfolios investieren? Einfach, möglichst aufwandsarm und mit hohen Renditen – so lautet die ideale Investmentstrategie für viele Neueinsteiger im Anlagegeschäft.
Doch nicht jeder hat Zeit und Muße, sich selbst um die Planung seiner Finanzen zu kümmern. „Vermögensverwaltung bleibt nicht ausschließlich wohlhabenderen Anlegern vorbehalten.
Auch für Investoren mit geringerem Startkapital bietet sich die Betreuung des Finanzportfolios durch externe Experten an. Diese kennen den Finanzmarkt und die zahlreichen Optionen, die
sich Anlegern bieten. Ihre Fachkenntnisse ermöglichen es ihnen, individuell auf die Bedürfnisse ihrer Kunden einzugehen,“ erläutert Boris Röder, Vorstandsmitglied der Fonds Direkt AG.
Feine Unterschiede
In der Vermögens- beziehungsweise Finanzportfolioverwaltung geht es um die sachkundige Betreuung von Finanzvermögen. Ob Anlagen in Fonds, Kauf und Verkauf von Aktien sowie Anleihen – die Verwalter treffen dabei aktive Entscheidungen rund um die Investments ihrer institutionellen oder privaten Kunden.
Für letztere stellt in Sachen Kapitalanlage und Vermögensaufbau oftmals die Bank ihres Vertrauens den ersten Ansprechpartner dar. Zwar handeln Geldhäuser selbstverständlich im Auftrag ihrer Kunden, jedoch nicht immer vor allem auch in deren vollem Interesse, da oft hausinterne Vorgaben die Produktauswahl beeinflussen. Neben Banken bieten allerdings auch unabhängige Finanzdienstleister entsprechende Leistungen an und agieren dabei losgelöst von großen Geldhäusern oder Fondsgesellschaften. „Bankenunabhängige Vermögensverwalter müssen entsprechende Zulassungsvoraussetzungen erfüllen, verwalten aber nach ihrem eigenen Ermessen. In regelmäßigen Reportings unterrichten sie ihre Mandanten über die Wertentwicklung ihres Portfolios oder Änderungen am Markt“, erklärt Röder.
Individuell oder standardisiert
Im Bereich der Vermögensverwaltung existieren mehrere Modelle, in deren Rahmen sich die Strategen um die Finanzangelegenheiten ihrer Kunden kümmern. „Bei der individuellen
Portfoliobetreuung leistet der Berater eine umfassende Unterstützung in allen Belangen: Von der Auskunft über die Planung bis zur Verwaltung – passgenau auf die Bedürfnisse des wohlhabenden Anlegers zugeschnitten“, so der Experte für Vermögensverwaltung.
„Dabei steht der Ansprechpartner in allen Fragen jederzeit unterstützend zur Seite. Als erweiterte Form gilt das sogenannte ’Family Office’, das sich speziell an sehr vermögende Kunden richtet. Zusätzlich zur Portfolioverwaltung spielt hierbei auch die Kosten- und Ertragsoptimierung der bestehenden Bankverbindungen und die Verringerung der notwendigen Korrespondenz mit den depotführenden Stellen eine Rolle, gewissermaßen wie eine Art professioneller Privatsekretär.“
Doch auch für Normalverdiener ist eine vollwertige Vermögensverwaltung in einer standardisierten Form möglich und empfehlenswert, da im Alltag oft die Zeit fehlt, sich intensiv mit den Kapitalmärkten auseinanderzusetzen. „Wer seine Anlagestrategie trotzdem lieber selbst in die Hand nehmen möchte, für den stehen Vermögensberater bei der Auswahl des geeigneten Investmentfonds auch beratend zur Seite“, betont Röder.
Lohnenswert für alle?
Ob als Reserve zur Sicherung des Lebensstandards im Alter oder für eine konkrete Anschaffung – eigene Kapitalrücklagen aufzubauen erweist sich für jede Lebenslage als sinnvoll. Besonders für Neulinge kann sich eine Beratung durch Portfolio-Experten auszahlen. Gerade jene, deren Alltag einen regelmäßigen Austausch mit seiner Hausbank nicht zulässt, profitieren von der Möglichkeit, die Betreuung der Finanzen in die Hände von Vermögensstrategen zu legen.
Röder fasst zusammen: „Die Verwaltung durch unabhängige Experten bedeutet eine erhebliche Zeitersparnis und geht zudem mit weniger Korrespondenz rund um die Depotaktivitäten einher.
Eine Vermögenverwaltung lohnt sich für alle Investoren, die eine langfristige Strategie verfolgen und sich nicht ständig mit den eigenen Kapitalanlagen beschäftigen möchten.“ Je länger der Anlagehorizont des Investors, desto chancenreicher lässt sich die Strategie gestalten. Da das investierte Kapital bei einem längeren Planungszeitraum nicht durchgehend benötigt wird und sich die am Kapitalmarkt üblichen Schwankungen aussitzen lassen, ergibt sich dadurch auch die Aussicht auf höhere Renditen.
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