Den deutschen Versicherern wurden im vergangenen Jahr so wenige Blitzschäden gemeldet wie noch nie. Die Entschädigungszahlungen stiegen trotzdem. Der Grund: Die zunehmende Technik in und an den Gebäuden.
Die niedrigste Zahl an Blitzschäden hat für die deutschen Hausrat- und Wohngebäudeversicherer in 2020 erneut zu mehr Entschädigungen geführt.
Das zeigt die Blitzbilanz 2020 des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Demnach stieg die Schadenssumme im Vergleich zu 2019 um 10 auf 260 Millionen Euro, obwohl es mit 200.000 Blitz- und Überspannungsschäden so wenige gab wie noch nie seit Einführung der Statistik 1998.
Schadendurchschnitt so hoch wie nie
Jeder einzelne Schaden kommt die Versicherer immer teurer zu stehen .GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen führt dazu aus:
Der Schadendurchschnitt liegt mit 1.300 Euro so hoch wie nie.
Er führt die Entwicklung auf die immer umfangreichere Gebäudetechnik zurück: „Die Häuser und Haushalte sind technisch immer besser ausgestattet.“
Nach einem Blitzeinschlag müssten häufig teure Heizungs- oder Jalousien-Steuerungen repariert oder ersetzt werden, so Asmussen.
Nach einem Blitzeinschlag übernimmt die Wohngebäudeversicherung Schäden am Dach, Mauerwerk oder Überspannungsschäden an fest eingebauten elektrischen Installationen wie Heizungssteuerungen.
Gedeckt sind auch Aufräumarbeiten und die Sicherung des Grundstücks. Schäden an beweglichem Eigentum in der Wohnung oder im Haus trägt die Hausratversicherung. Dazu zählen etwa Computer, Fernseher oder andere technische Geräte.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Flutkatastrophe: Schon mehr als ein Fünftel ausgezahlt
Naturgefahrenbilanz: 2022 war ein durchschnittliches Schadenjahr
Sturm, Hagel und Starkregen haben im Jahr 2022 für Schäden in Höhe von 4,3 Milliarden Euro gesorgt. Nach der Hochwasserkatastrophe 2021 war das vergangene Jahr insgesamt wieder ein durchschnittliches Naturgefahrenjahr.
Naturkatastrophen: Härtetest für Versicherer und Anstoß für Innovation
Flutkatastrophe: Versicherer leisten Vorschüsse von 700 Mio. Euro
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Versicherungstarifrunde: 1.400 Beschäftigte in Baden-Württemberg im Warnstreik
Im Tarifkonflikt der privaten Versicherungswirtschaft erhöhen die Beschäftigten den Druck: Rund 1.400 Angestellte legen in Baden-Württemberg die Arbeit nieder – mit klarer Botschaft an die Arbeitgeber vor der entscheidenden Verhandlungsrunde am 4. Juli.
Lebensversicherung: ZZR-Rückflüsse bringen Spielraum
Zinsanstieg, ZZR-Rückflüsse und demografischer Wandel verändern das Geschäftsmodell der Lebensversicherer grundlegend. Die Branche steht finanziell stabil da – doch das Neugeschäft bleibt unter Druck.
Wiederanlage im Bestand: Versicherer verschenken Milliardenpotenzial
In Zeiten stagnierender Neugeschäftszahlen und hoher Leistungsabfüsse rückt der Versicherungsbestand zunehmend in den Fokus strategischer Überlegungen. Das gilt insbesondere für die Lebensversicherung: Dort schlummern ungenutzte Chancen, die Erträge stabilisieren und die Kundenbindung stärken könnten – wenn Versicherer systematisch auf Wiederanlage setzen würden. Der Text erschien zuerst im expertenReport 05/2025.
#GKVTag – Pflegeversicherung unter Reformdruck: Stabilität durch Solidarität
Drei Jahrzehnte Pflegeversicherung – eine sozialpolitische Erfolgsgeschichte mit strukturellen Rissen. Seit ihrer Einführung garantiert sie die Absicherung pflegebedürftiger Menschen und setzt dabei auf das Zusammenspiel von Solidarität und Eigenverantwortung. Doch mit wachsender Zahl Anspruchsberechtigter, einem Ausgabenvolumen von inzwischen 65 Milliarden Euro und einem Beitragssatz von 3,6 Prozent (zuzüglich Kinderlosenzuschlag) gerät das System an seine finanziellen Grenzen.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.