Ferienimmobilien: Trend geht zur Zweit- und Drittimmobilie

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Entgegen anfänglicher Prognosen hat der Immobilienmarkt die Corona-Pandemie nahezu unbeschadet überstanden.  Auch Ferienimmobilien verzeichnen eine signifikant steigende Nachfrage. Der Wunsch nach Ruhe, Privatsphäre und der Möglichkeit, Kontakten aus dem Weg gehen zu können sowie die Vorteile des Urlaubs in den eigenen vier Wänden haben dem Markt ein deutliches Hoch beschert.

Experten prognostizieren, dass sich Ferienhäuser und Appartements in den klassischen Premiumlagen in Zukunft noch stärker als sicheres Umfeld für Investitionen beweisen werden.

Daniel Ritter, geschäftsführender Gesellschafter der Von Poll Immobilien GmbH erklärt dazu, dass der Wunsch nach stabilen Wertanlagen und auch die anhaltende Niedrigzinsphase  den Ferienimmobilienmarkt begünstigt. Viele der Objekte werden komplett oder zu großen Teilen mit Eigenkapital bezahlt.

Daniel Ritter, geschäftsführender Gesellschafter, VON POLL IMMOBILIEN GmbH

Auch gegenüber Aktien werden sie häufig als Anlagemöglichkeit bevorzugt. Zudem erhöht auch die Tatsache, dass auf Ersparnisse seit einiger Zeit Negativzinsen verlangt werden und der deutsche Markt als sicheres Umfeld gilt, die Investitionsfreudigkeit in Ferienimmobilien.“

Trend geht zur Zweit- und Drittimmobilie

Südeuropäische Länder wie Spanien, Griechenland, Portugal, Frankreich, Italien und auch Österreich stehen weiterhin hoch im Kurs.

Die Erreichbarkeit der Ziele mit dem Auto werde zum wichtigen Argument, das dem veränderten Verhalten der Menschen durch Corona und dem erhöhten ökologischen Bewusstsein Rechnung trage, erklärt Daniel Ritter.

„Käufer schlagen mit dem Erwerb einer Ferienimmobilie die berühmten zwei Fliegen mit einer Klappe: Neben der Freude über einen eigenen Zweitwohnsitz als Rückzugsort, könnten sie sich gleichzeitig eine nachhaltige Anlagemöglichkeit durch Mieteinnahmen sichern.“

Homeoffice begünstigt Nachfrage

Eine weitere Folgeerscheinung der Pandemie, die auf die Nachfrage nach Ferienimmobilien einzahlt, ist der Homeoffice-Trend. Die für viele Menschen neue Möglichkeit des ortsunabhängigen Arbeitens wird zunehmend auch im privaten Feriendomizil mit einem zusätzlichen Arbeitszimmer umgesetzt.

Doch natürlich orientieren sich die Preise neben der Lage vorrangig an den Quadratmetern. Daher ist eine Veränderung der aktuellen Raumkonzepte und die Tendenz zu kleineren Räumen vorstellbar. Größere 3-Zimmer-Wohnungen können zugunsten eines separaten Arbeitszimmers in 4-Zimmer-Wohnungen umgewandelt werden, wenn es die baurechtlichen Gegebenheiten zulassen.

In die Zukunft investieren

Für viele stellt sich möglicherweise dennoch die Frage, ob sich diese Tendenzen nach überstandener Pandemie, wenn Beherbergungsverbote und Einreisestopps hoffentlich der Vergangenheit angehören, wieder zurückentwickeln werden. Davon gehen Experten aktuell aber nicht aus.

Zudem wird sich in den kommenden Jahren das Reiseverhalten der Menschen wandeln. Die Menschen würden zwar ab 2022/23 auch innerhalb Europas wieder mehr reisen, jedoch werden sich Angebot und Nachfrage vor allem im Hinblick auf die Fluggesellschaften und Hotellerie deutlich verändern.

Bewussteres und nachhaltigeres Reisen mit mehr Sicherheit und Individualität werde den Menschen wichtiger sein. Gleichzeitig seien viele auf der Suche nach wertstabilen Anlagemöglichkeiten.

 

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