Wer sich gegen Corona-Impfung entscheidet, soll weniger dürfen

Während die Corona-Fallzahlen wieder steigen, nimmt auch die deutsche Impfkampagne an Fahrt auf. Da stellt sich unweigerlich die Frage: Sollten Geimpfte mehr dürfen als Nicht-Geimpfte? Und wie weist man eine Impfung nach? Damit hat sich eine aktuelle YouGov-Umfrage im Auftrag von ROLAND Rechtsschutz beschäftigt und Interessantes herausgefunden.

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Arzt-Maske-Spritze-341468930-AS-alphaspiritArzt-Maske-Spritze-341468930-AS-alphaspiritalphaspirit – stock.adobe.com

Dass Angebote wie Reisen oder Restaurantbesuche nur für Geimpfte zugänglich sind, trifft bei den Deutschen mehr auf Zustimmung als auf Ablehnung – immer unter der Voraussetzung, dass allen Bürgerinnen und Bürgern ein Impfangebot gemacht wurde. Außerdem würde die Mehrheit eine zentrale Daten-App als „Eintrittskarte“ nutzen, um Impfungen oder negative Testergebnisse nachzuweisen.

Reisen oder Veranstaltungen nur für Geimpfte? Fast die Hälfte findet das in Ordnung

Ein Flugzeug, in das nur Geimpfte steigen dürfen, oder ein Konzert, bei dem der Impfausweis vorgezeigt werden muss: 44 Prozent der Befragten finden es in Ordnung, wenn verschiedene Angebote nur für Geimpfte zur Verfügung stehen, 35 Prozent lehnen dies ab.

Die übrigen 21 Prozent sind unentschlossen. Wichtig ist dabei, dass dies nur gelten soll, wenn vorher auch allen im Land ein Impfangebot gemacht wurde. Wer sich dann gegen eine Impfung entscheidet, soll auch weniger dürfen, findet fast die Hälfte der Deutschen.

Außerdem zeigt sich, dass Angebote nur für Geimpfte bei den über 55-Jährigen am stärksten befürwortet werden: 51 Prozent dieser Altersgruppe sprechen sich hierfür aus. Dagegen ist bei den unter 34-Jährigen mit 36 Prozent die Zustimmung am niedrigsten.

Jüngere Menschen, für die eine Corona-Erkrankung durchschnittlich weniger gefährlich ist, wollen durch eine derartige Unterscheidung also anscheinend nicht zum Impfen genötigt werden.

Gemischtes Meinungsbild zur App als „Eintrittskarte“ für Restaurants oder Events

Im Sommer 2020 sollte die Corona-Warn-App der Bundesregierung den Durchbruch im Kampf gegen die Pandemie schaffen. Nach den damit verbundenen Diskussionen und einer nach wie vor mäßigen Nutzungsquote zeigen sich in der Umfrage von ROLAND Rechtsschutz dennoch viele weiterhin offen für digitale Lösungen im Umgang mit der Pandemie.

So wünscht sich die Mehrheit eine App, in der Corona-bezogene Daten wie Impfung, Erkrankung oder Testergebnisse gespeichert werden. 50 Prozent der Deutschen würden solch eine App nutzen, wenn sie damit Zugang zu Restaurants, Reisen oder Veranstaltungen erhalten. Jedoch ist die Zahl der Skeptiker ebenfalls groß: 39 Prozent würden eine solche App nicht nutzen.

Die Regierungsparteien CDU/CSU und SPD könnten sich bei der Einführung einer solchen App auf die Unterstützung ihrer Wählerinnen und Wähler verlassen: 58 bzw. 56 Prozent der befragten Anhänger dieser Parteien sprechen sich für eine App aus. Größer ist die Zustimmung nur bei den Wählerinnen und Wählern der FDP (66 Prozent) und der Grünen (64 Prozent). Dagegen lehnen 59 Prozent der AfD-Anhänger die Nutzung einer App ab.

Deutliche Mehrheit der Männer für zentrale Corona-Daten-App

Alles in allem ist die Zustimmung zu einer zentralen Corona-Daten-App unter Männern deutlich größer: 55 Prozent der befragten Männer befürworten diese, wohingegen nur 46 Prozent der befragten Frauen eine solche App nutzen würden.

Außerdem zeigt sich, dass bei den 18- bis 24-Jährigen die App-Idee am beliebtesten ist – knapp 59 Prozent der Befragten in diesem Alter begrüßen eine solche Lösung. Die Altersgruppe, die sich am stärksten durch die Corona-Maßnahmen eingeschränkt fühlt, erhofft sich von der Nutzung einer App wohl am meisten.

Aber: Auch bei den über 45- bzw. bei den über 55-Jährigen ist eine Mehrheit für die Nutzung einer App – digitale Lösungen zur schrittweisen Rückkehr zur Normalität wünschen sich also nicht nur die jungen Erwachsenen.

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