Verschiedene Arten des Firmenleasings und deren Vorteile

Verschiedene Arten des Firmenleasings und deren Vorteile
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Das Firmenleasing, das auch als Geschäftsleasing bezeichnet wird, ist eine gängige Geschäftspraxis in der Unternehmenswelt. Firmen haben hierdurch die Möglichkeit, Ressourcen wie Fahrzeuge oder Maschinen für eine bestimmte Zeit zu erhalten und diese über einen längeren Zeitraum hinweg zu finanzieren. 

Grundsätzlich wird zwischen direktem und indirektem Firmenleasing unterschieden und es gibt ein Spezialleasing für einzelne Firmen. Beim Finanzierungsleasing wird zwischen Varianten mit Vollamortisation und Teilamortisation differenziert. Außerdem gehören operatives Leasing, Sale-and-Lease-Back sowie Crossboarder Leasing zu den gängigen Varianten in der Geschäftswelt.

Direktes und indirektes Firmenleasing

Beim Firmenleasing wird zwischen direktem und indirektem Leasing unterschieden. Das direkte Leasing heißt auch Herstellerleasing, da der Hersteller gleichzeitig die Leasinggesellschaft ist. Beim indirekten Leasing wird noch eine Partei zwischengeschaltet. Die Unternehmen bekommen ihre Güter nicht von den Herstellern selbst, sondern von einem anderen Unternehmen. Dieses übernimmt die Leasingverhandlungen und tritt als Leasinggesellschaft auf.

Solche Leasingformen bringen den Unternehmen viele Vorteile. So sind die Raten steuerlich absetzbar und die Umsatz- und Mehrwertsteuer können als Vorsteuer geltend gemacht werden. Beim Leasing muss kein Eigenkapital angetastet werden und es ist auch nicht nötig, einen Kredit aufzunehmen. Die Leasingverträge bieten eine größtmögliche Planungssicherheit und die anfallenden Kosten und Raten können genau kalkuliert werden. Beim Fahrzeug-Leasing können aktuelle Modelle genutzt werden, ohne dass hohe Anschaffungspreise bezahlt werden müssen. Außerdem bekommen Gewerbekunden bei den Händlern häufig Rabatte, wenn sie deren Produkte mittels Leasing finanzieren.

Sale-and-Lease-Back

Beim Sale-and-Lease-Back leasen die Unternehmer ein Objekt, das sie zuvor an den Leasinggeber verkauft haben. Das hat vor allem finanzielle Vorteile. Das Unternehmen kann seine Eigenkapitalquote erhöhen und dennoch die verkauften Leasingobjekte weiter verwenden. Außerdem kann es möglich sein, dass durch die Transaktion stille Reserven gehoben werden, was sich ebenfalls positiv auf das Unternehmen auswirkt.

Dieses Vorgehen bietet eine größtmögliche Flexibilität bei der Handhabung von Ressourcen. So können beispielsweise Container und Transportbehälter verkauft und in einer begrenzten Anzahl zurückgeleast werden. Hierdurch ist es nicht nötig, Kapitaleinsatz zu tätigen oder Lagerplatz zur Verfügung zu haben. Stattdessen können genau die Transportbehälter genutzt und bezahlt werden, die tatsächlich gebraucht werden. Bei der Kostenkalkulation und der Buchführung zeigen sich die Vorteile dieser Leasingform.

Spezialleasing

Üblicherweise ist es beim Leasing so, dass bestimmte Produkte und Artikel so angenommen werden, wie die Hersteller sie konzipiert haben. Diese werden dann für einen bestimmten Zeitraum oder dauerhaft genutzt und teilweise oder komplett finanziert. Beim Spezialleasing sieht die Sache etwas anders aus. Hier werden die Artikel speziell für die Unternehmen hergestellt und auf deren kundenspezifische Bedürfnisse angepasst.

Das ist zum Beispiel dann nötig, wenn Unternehmen bestimmte Fahrzeuge wie Bagger mit außergewöhnlichen Fähigkeiten benötigen. Diese Leasingform ist für Unternehmen sinnvoll, da sie Spezialgeräte zu einem besonders günstigen Preis erhalten. Allerdings ist Spezialleasing gelegentlich mit höheren Kosten verbunden. Immerhin können die Leasinggeber die Leasingobjekte nach dem Ablauf der Vertragslaufzeit nicht mehr so leicht verkaufen. Sie sind auf die speziellen Bedürfnisse eines bestimmten Unternehmens angepasst und können nur bedingt von anderen Firmen verwendet werden.

Finanzierungsleasing

Das Finanzierungsleasing ist ein Oberbegriff für unterschiedliche Leasingarten. Das Leasingobjekt wird abhängig von den getroffenen Bestimmungen in den Leasingerlassen zugerechnet. Normalerweise wird zwischen Finanzierungsleasingverträgen mit Voll- beziehungsweise Teilamortisation unterschieden. Im Bereich Firmenleasing für Unternehmen wird das Finanzierungsleasing besonders häufig verwendet.

Die Vollamortisation

Bei der Vollamortisation wird zwischen drei Varianten unterschieden: Kaufoptionen, Vertragsverlängerungen und Rückgabe. In einem entsprechenden Vertrag wird eine Grund-Leasingzeit vereinbart. Diese liegt üblicherweise zwischen 40% bis 90% der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer. Wie hoch diese ist, wird der entsprechenden AfA-Tabelle entnommen. Wird eine Vertragsverlängerung vereinbart, erfolgt diese auf Grundlage des aktuellen Marktwerts des jeweiligen Leasingobjekts.

Die Teilamortisation

Bei einer Teilamortisation werden die Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten des jeweiligen Leasingobjekts nur teilweise durch die Raten gedeckt. Die restlichen Kosten werden dadurch eingespielt, dass das Leasingobjekt nach Vertragsende verkauft wird. Dies muss nicht zwingend an den Leasingnehmer erfolgen, sondern auch ein Dritter kann der Käufer sein. In einigen Fällen verändert sich der Wert eines Leasingobjekts während der Grundmietzeit. Das hat Auswirkungen auf die steuerliche Zurechnung des jeweiligen Leasingobjekts.

Operatives Leasing

Das operative Leasing ist eine Unterform des Teilamortisationsleasings. Es zeichnet sich dadurch aus, dass die Vertragslaufzeit ausgesprochen kurz ist. In der Regel übersteigt sie 40% der betriebsüblichen Nutzungsdauer nicht. Auch dieser Wert wird anhand der AfA-Tabelle ermittelt. Durch spezielle Leasingverträge wird dafür gesorgt, dass die Leasinggesellschaft die steuerliche Zurechnung erhält.

Das operative Leasing ist für alle Unternehmen interessant, die bestimmte Güter nur für einen kurzen Zeitraum benötigen. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn für eine geringe Zeitspanne oder für ein kleines Projekt zusätzliche Container gebraucht werden. Aber auch bei Spezialfahrzeugen, die nur für wenige Gelegenheiten benötigt werden, bietet sich das operative Leasing an.

Crossboarder Leasing

Crossboarder Leasing ist für alle Unternehmen interessant, die international tätig sind. Diese haben die Chance, Leasingobjekte von Leasinggebern aus anderen Ländern zu nutzen. Hierbei besteht die Möglichkeit, ganz unterschiedliche Leasingarten wie Finanzierungsleasing oder operatives Leasing beim Crossboarder Leasing zu nutzen.

In den meisten Fällen ist das Crossboarder Leasing mit steuerlichen Vorteilen verknüpft, was die finanzielle Lage von Unternehmen verbessert. Häufig können sowohl die Leasingnehmer als auch der Leasinggeber Abschreibungen tätigen, was ihnen finanzielle Vorteile bringt. Gerade global agierende Konzerne und Betriebe profitieren stark von dieser Leasingform.