Die Arbeitsgemeinschaft Mittelstand äußert angesichts des drohenden Anstiegs bei den Eigenkapitalanforderungen in Europa für Banken und Sparkassen ihre Sorge, dass es zu Restriktionen oder schlechteren Konditionen bei der Kreditvergabe an Unternehmen kommen könnte.
Der AG Mittelstand gehören 10 Verbände an:
- Bundesverband der Freien Berufe (BFB)
- Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA)
- Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVA)
- Deutscher Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA Bundesverband)
- Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK)
- Deutscher Raiffeisenverband (DRV)
- Deutscher Sparkassen- und Giroverband (DSGV)
- Handelsverband Deutschland (HDE)
- Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH)
- Mittelstandsverbund – ZGV
Sie verweisen in einer gemeinsamen Erklärung auf Berechnungen der Europäischen Bankenaufsicht (EBA – European Banking Authority) von August 2019. Diesen zufolge werden bei identischer Umsetzung der neuen Baseler Vorgaben ("Basel IV") die Mindestkapitalanforderungen für Kreditinstitute in Deutschland im Durchschnitt um 40 Prozent steigen, bei kleinen und mittleren Instituten immerhin um rund 15 bis 20 Prozent. Das weckt beim Mittelstand Sorge.
„Die EU-Gesetzgeber sind aufgerufen, bei der Umsetzung der Baseler Vorgaben negative Auswirkungen auf die Mittelstandsfinanzierung zu verhindern.“
Die AG Mittelstand kritisiert, dass in Europa – anders als zum Beispiel in den USA – alle Kreditinstitute den neuen Vorgaben unterworfen würden. Sie fordert eine bessere Abstufung der Regeln, was auch dem europäischen Proportionalitätsgedanken Rechnung trüge. Kleine und mittlere Kreditinstitute wie Sparkassen, Volksbanken und Raiffeisenbanken dürften nicht durch bürokratische Pflichten überlastet werden.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Nullzins trotz EZB-Gewinn: Wie Sparkassen und Volksbanken ihre Sparer im Regen stehen lassen
Obwohl Banken bei der EZB 2,25 % für Einlagen erhalten, bieten 52 Institute ihren Kunden gar keine Verzinsung. Laut Verivox betrifft das vor allem Sparkassen und Volksbanken – bundesweite Anbieter sind seltener betroffen.
Gut 90 Prozent der Banken streichen Verwahrentgelt
Im Kampf gegen die Inflation hat die EZB die Leitzinsen zum 21. Juli erhöht. Das zeigt Wirkung: Neben der Verabschiedung des Verwahrentgelts führen einige Banken sogar wieder Sparbriefe mit einer Verzinsung von bis zu 1,5 Prozent ein.
R+V bereitet Frühstart-Rente auf ETF-Basis vor
Noch ist die gesetzliche Grundlage in Arbeit, doch die R+V Versicherung bringt sich bereits in Stellung: Mit der sogenannten R+V-FrühstartRente kündigt der genossenschaftliche Versicherer ein eigenes Produkt zur geplanten staatlichen Frühstart-Rente an. Diese soll ab Januar 2026 für alle Kinder zwischen 6 und 18 Jahren ein Vorsorgedepot mit monatlich zehn Euro vom Staat aufbauen – ein Baustein zur kapitalgedeckten Altersvorsorge, über den in der Politik intensiv diskutiert wird.
Sparzinsen unter Druck: Tagesgeld fällt auf 1,4 Prozent – Festgeld auf Talfahrt
Anleger müssen sich auf weiter sinkende Sparzinsen einstellen. Laut aktueller Verivox-Auswertung sind Tagesgeld- und Festgeldzinsen deutlich gefallen – eine Trendwende ist nicht in Sicht. Wie sich EZB-Entscheidungen und geopolitische Entwicklungen auf die Zinslandschaft auswirken.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Kryptowährungen als riskantes Investment – gehören sie in ein modernes Portfolio?
J O Hambro: SAP, Siemens und Rheinmetall als Gewinner globaler Wachstumstrends
Trotz schwacher Konjunktur sieht J O Hambro neue Chancen für deutsche Unternehmen. Warum fiskalische Impulse und strukturelle Reformen den DAX beflügeln könnten – und welche Branchen unter Druck geraten.
Zwischen Zauber und Zahlen: Warum deutsche Aktien wieder Chancen bieten
Trotz Konjunktursorgen, geopolitischer Spannungen und struktureller Probleme sehen viele Anleger wieder Potenzial im deutschen Aktienmarkt. Portfoliomanager Olgerd Eichler von MainFirst nennt sechs gute Gründe – mit überraschend positiven Langfristaussichten.
Höhere Pfändungsfreigrenzen ab 1. Juli 2025: Was das für Gläubiger bedeutet
Zum 1. Juli 2025 steigen die Pfändungsfreigrenzen – für Schuldner:innen bedeutet das mehr finanzieller Spielraum, für Gläubiger hingegen weniger pfändbare Beträge und längere Rückzahlungszeiträume. Was das konkret heißt und worauf Gläubiger jetzt achten müssen.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.