Verursacht die DSGVO Wettbewerbsnachteile?

DSGVO verursacht Wettbewerbsnachteile
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Die Europäische Datenschutz-Grundverordnung ist für Unternehmen in Europa nicht nur mit viel Aufwand verbunden, sondern auch mit Nachteilen im internationalen Wettbewerb. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

So hat rund ein Drittel der Unternehmen in Deutschland nach eigenen Angaben Wettbewerbsnachteile durch die DSGVO.

Dabei haben vor allem Industriedienstleister mit der DSGVO zu kämpfen: 37 Prozent von ihnen fühlen sich nach eigenen Angaben benachteiligt. Bei Firmen aus dem Handwerk berichten 29 Prozent von Nachteilen.

Hoher Aufwand und hohe Strafen

Unternehmen kritisieren vor allem den hohen Aufwand, der nötig ist, um die Verordnung umzusetzen und einzuhalten. Außerdem enthält sie zum Teil strengere Regelungen als das Bundesdatenschutzgesetz.

Dies macht sich zum Beispiel im Marketing bemerkbar, weil sich die Unternehmen für personalisierte Onlinewerbung in der Regel erst die Einwilligung der Kunden einholen müssen. Ein weiterer Nachteil sind die potenziell drakonischen Strafen, die bei vielen Unternehmen zu Rechtsunsicherheit führen.

Vorteile für digitale Unternehmen

Aber 5 Prozent der Unternehmen sehen auch Vorteile in der DSGVO. Am häufigsten nannten die Unternehmen die Chance auf mehr Gewinn. Denn Kunden, für die der Datenschutz besonders wichtig ist, könnten sich nun eher für ein Unternehmen entscheiden, das sich an die DSGVO und damit an hohe Datenschutzstandards halten muss.

Dabei ist auffällig, dass digitalisierte und innovative Unternehmen die DSGVO eher als vorteilhaft empfinden, obwohl sie gleichzeitig den Aufwand der Umsetzung als höher einschätzen.

Barbara Engels, Studienautorin, erklärt:

„Diese zukunftsgerichteten Unternehmen sind eher vom positiven Charakter der DSGVO überzeugt. Das zeigt, dass ein hohes Datenschutzniveau auch aus wirtschaftlicher Perspektive wichtig und richtig ist.“