Seit der Einführung der Sozialen Pflegeversicherung (SPV) im Jahr 1995 belaufen sich die versteckten Schulden auf 435 Milliarden Euro. Dies hat das Wissenschaftliche Institut der PKV (WIP) in neuen Studien zur Pflegefinanzierung ermittelt.
Diese implizite Schuld besteht aus den zukünftigen Leistungsversprechen, die durch heutige Beitragszahlungen nicht gedeckt sind. Allein durch die demographische Alterung der Gesellschaft wird der Pflegebeitragssatz zwangsläufig auf mindestens 4,1 Prozent im Jahr 2040 steigen, was einen Anstieg um über ein Drittel bedeutet.
Bei der Berechnung von verschiedenen Szenarien zum Anstieg der Leistungsausgaben zeigt sich, dass, wenn die Ausgaben-Entwicklung genauso bleiben wie im Schnitt der letzten 20 Jahre sollte, so müsste der SPV-Beitragssatz auf 7,9 Prozent im Jahr 2040 ansteigen. Das entspräche einer Erhöhung des Beitragssatzes um fast fünf Drittel.
Um künftige Generationen nicht noch mehr zu belasten, schlägt das WIP deswegen vor, zusätzliche Pflegeleistungen nicht dem Umlageverfahren der SPV aufzuerlegen, sondern durch kapitalgedeckte Vorsorge abgesichert werden.
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