Die Mehrheit der Deutschen bezweifelt, dass die Bundesregierung den Wohnraummangel in den kommenden Jahren lösen kann. Das zeigt das immowelt Wohnraummangel-Barometer 2025. Vor allem hohe Sanierungskosten und steigende Mieten belasten den Markt – doch jüngere Menschen und Familien äußern mehr Zuversicht.
Mit dem sogenannten Bauturbo will die Bundesregierung für mehr bezahlbaren Wohnraum sorgen. Doch die Bevölkerung bleibt skeptisch. Laut dem immowelt Wohnraummangel-Barometer 2025 glauben sechs von zehn Deutschen nicht daran, dass die Politik die Wohnungsnot in den kommenden fünf Jahren beheben wird. 76 Prozent bezweifeln, dass die Neubauziele erreicht werden, nur 24 Prozent äußern Zuversicht.
„Die Umfrage zeigt deutlich: Viele Bürger sind derzeit skeptisch, ob die Politik den Wohnraummangel schnell beheben kann“, sagt Dr. Robert Wagner, Geschäftsführer von immowelt. „Gleichzeitig sehen wir aber, dass jüngere Menschen und Familien mit Kindern deutlich mehr Vertrauen in die Maßnahmen der Bundesregierung haben.“
Trübe Aussichten auf dem Wohnungsmarkt
42 Prozent der Befragten erwarten, dass sich die allgemeine Wohnsituation in den kommenden zwölf Monaten verschlechtern wird. Weitere 46 Prozent gehen von Stagnation aus. Etwas Hoffnung setzt die Bevölkerung auf vereinfachte Bau- und Planungsverfahren (29 Prozent), gefolgt von einer Regulierung der Mieten in Ballungsräumen, der Verhinderung von Leerstand und Maßnahmen zur Erhöhung der Wohneigentumsquote (je 27 Prozent).
Hohe Mieten und Sanierungskosten belasten
Die Einschätzung zur Preisentwicklung fällt ebenfalls pessimistisch aus: 80 Prozent halten Wohneigentum weiterhin für unerschwinglich. 79 Prozent rechnen mit steigenden Mieten – unabhängig von politischen Maßnahmen. Als wesentlichen Treiber sehen mehr als acht von zehn Befragten die Kosten energetischer Sanierungen.
„Die Sorgen über weiter steigende Mieten sind groß. Eigentümer blicken insgesamt optimistischer in die Zukunft des Wohnungsmarkts. Die Bundesregierung sollte also gezielt versuchen, den Erwerb von selbstgenutztem Wohneigentum für Erstkäufer attraktiver zu machen“, fordert Wagner. „Das würde den Mietmarkt entlasten und das Risiko von Altersarmut senken.“
Unterschiede nach Alter und Lebenssituation
- Jüngere Befragte (18–39 Jahre) äußern mehr Vertrauen in politische Maßnahmen, ihre Werte liegen mindestens fünf Prozentpunkte über dem Durchschnitt.
- Familien mit Kindern zeigen ebenfalls überdurchschnittlich hohe Zuversicht, dass die Politik Lösungen findet.
- Eigentümer sind optimistischer als Mieter: 17 Prozent der Wohneigentümer erwarten eine Verbesserung in den kommenden zwölf Monaten, aber nur acht Prozent der Mieter.
- Großstädter blicken etwas zuversichtlicher in die Zukunft (17 Prozent) als Befragte aus dem ländlichen Raum (7 Prozent).
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