Frauen verdienen oft weniger, arbeiten häufiger in Teilzeit und haben längere Familienpausen – mit weitreichenden Folgen. Eine neue Studie zeigt: Die Mehrheit der Deutschen sieht eine klare finanzielle Benachteiligung von Frauen und fordert mehr Gleichberechtigung.
Laut einer aktuellen Verivox-Studie halten 89 Prozent der Deutschen Frauen im Vergleich zu Männern für finanziell schlechter gestellt. Besonders unter Frauen selbst ist diese Wahrnehmung stark ausgeprägt: 94 Prozent sehen sich finanziell benachteiligt. Auch 84 Prozent der befragten Männer teilen diese Auffassung.
Sandra Vollmer, Geschäftsführerin der Verivox GmbH, sieht die Ursachen vor allem in strukturellen Unterschieden: „Frauen stehen vor spezifischen Herausforderungen – darunter oft niedrigere Gehälter, ein höherer Anteil an Teilzeitarbeit und längere Familienpausen. Diese Ungleichheiten wirken bis ins Alter nach.“
Lösungen für mehr finanzielle Gleichheit
Eine Mehrheit der Befragten sieht drei zentrale Maßnahmen als Schlüssel für mehr finanzielle Gerechtigkeit:
- Bessere Kinderbetreuung: 64 Prozent der Frauen fordern mehr Betreuungsmöglichkeiten, um ihre Berufstätigkeit ausweiten zu können.
- Gesetzliche Lohngleichheit: 61 Prozent der Frauen sprechen sich für eine stärkere gesetzliche Regulierung aus, um gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit sicherzustellen.
- Flexiblere Arbeitszeitmodelle: 59 Prozent der Frauen sehen in flexibleren Arbeitsmodellen eine Möglichkeit, finanzielle Nachteile zu reduzieren.
Generell zeigt die Studie, dass finanzielle Benachteiligung für Frauen nicht nur ein subjektives Gefühl, sondern ein strukturelles Problem ist. Maßnahmen zur Gleichstellung könnten langfristig nicht nur individuelle finanzielle Situationen verbessern, sondern auch positive gesamtwirtschaftliche Effekte haben.
Über die Studie:
Für die Umfrage im Auftrag von Verivox hat das Meinungsforschungsinstitut Innofact im Januar 2025 insgesamt 1.024 Personen online und bevölkerungsrepräsentativ befragt. Die Befragten entstammen einem ISO-zertifizierten Online-Panel mit rund 500.000 Teilnehmenden.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Traditionelle Strukturen bremsen die Gleichstellung
Beim Thema der Gleichstellung gab es in den letzten Jahren viele Fortschritte, besonders in den Bereichen Bildung, Erwerbstätigkeit sowie Einkommen. Allerdings gibt es noch einige Baustellen, wie bei der Verteilung von Führungsposten.
Finanzentscheidungen in Partnerschaften: Wer hat das Sagen?
Männer und Frauen bewerten ihre Finanzverantwortung unterschiedlich – eine Verivox-Umfrage zeigt große Wahrnehmungsunterschiede.
Rentenlücke als Konsequenz von zu wenig Fair Pay
Lohnungleichheit zwischen den Geschlechtern wirkt sich überdeutlich auf das akkumulierte Vermögen zum Zeitpunkt des Renteneintritts aus: So gehen Frauen durchschnittlich mit nur 74 Prozent des Vermögens ihrer männlichen Kollegen in den Ruhestand.
Altersvorsorge: Frauen müssen eigene Wege gehen
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Abschlussabsicht und Kundentreue: Allianz und HUK ganz vorn
Mit gebündelter Marktpräsenz und hoher Kundenbindung behaupten sich die Allianz und die HUK-COBURG im aktuellen Versicherungsranking von research tools erneut an der Spitze. Laut der soeben veröffentlichten Studie „Unternehmensprofile Versicherungen 2025“ vereinen beide Anbieter gemeinsam mehr als 25 Prozent der 6.860 analysierten Produktabschlüsse auf sich.
Künstliche Intelligenz im Praxistest: Zwischen Investitionsboom und Sicherheitslücke
Künstliche Intelligenz wird in der Dienstleistungsbranche immer stärker eingesetzt – doch vielen Unternehmen fehlen Absicherungsstrategien, Know-how und ein klarer regulatorischer Kompass. Die Hiscox KI-Umfrage 2025 zeigt, wo Investitionen blühen – und wo Risiken unterschätzt werden.
Schadenökosysteme in der Assekuranz: Vom Trend zur Transformationsstrategie
Eine aktuelle Verisk-Studie zeigt: Die Versicherungsbranche in Deutschland erkennt zunehmend das Potenzial vernetzter Schadenökosysteme. Wie Versicherer und Dienstleister gemeinsam Effizienz, Innovation und Kundenzufriedenheit steigern wollen – und welche Hürden noch überwunden werden müssen.
Sportunfälle 2024: ERGO veröffentlicht neue Unfallstatistik pünktlich zur Frauen-EM
Fußball, Skisport, E-Bikes – wo Sport zur Gefahr wird: Die neue Unfallstatistik von ERGO zeigt, welche Sportarten 2024 besonders viele Verletzungen verursacht haben. Wer denkt, es trifft nur die Profis, liegt falsch. Besonders auffällig: Eine beliebte Sommersportart ist aus den Top Ten verschwunden.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.