Bauzinsen vor dem Jahreswechsel leicht rückläufig – Unsicherheiten bleiben

Die Bauzinsen sind zum Jahresende leicht gesunken, doch Unsicherheiten in der Zinspolitik und wirtschaftliche Rahmenbedingungen könnten 2025 für Überraschungen sorgen, so der aktuelle Qualitypool Zinszoom.

(PDF)
Antonio Skoro, Geschäftsführer der Qualitypool GmbHQualitypool

Die Bauzinsen in Deutschland zeigen zum Ende des Jahres 2024 eine leicht rückläufige Tendenz. Nach den jüngsten Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Federal Reserve (Fed) zeichnet sich auf den Finanzmärkten eine vorsichtige Entspannung ab. Dennoch bleiben die wirtschaftlichen Aussichten durch politische Unsicherheiten und Inflationsentwicklungen geprägt.

Zinspolitik im Fokus: EZB und Fed senken Zinsen

Die EZB hat Mitte Dezember den Hauptrefinanzierungssatz auf 3,15 % und den Einlagenzinssatz auf 3,00 % gesenkt. Dies ist bereits die vierte Senkung in diesem Jahr und ein klares Signal angesichts der trüben Konjunkturaussichten in der Eurozone. Trotz der moderaten Inflation in der Eurozone (+2,3 % im November) hält die EZB weitere Entwicklungen im Auge, insbesondere mögliche Einflüsse einer neuen US-Handelspolitik.

Auch in den USA senkte die Fed den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte. Notenbank-Chef Jerome Powell zeigte sich für 2025 zurückhaltend und prognostizierte maximal zwei Zinsschritte. Die US-Wirtschaft habe sich stabil entwickelt, jedoch bleibe der Ausblick unsicher.

Baufinanzierungszinsen: Rückgang im Dezember

Die durchschnittlichen Bestzinsen für Baufinanzierungen entwickelten sich im Dezember leicht rückläufig. Für 10-jährige Zinsbindungen lag der Durchschnitt bei 2,89 %, während 15-jährige Zinsbindungen bei 3,00 % notierten. Antonio Skoro, Geschäftsführer der Qualitypool GmbH, kommentiert: „Die moderate Inflation war vom Markt weitgehend einkalkuliert. Die Unsicherheiten bezüglich der anstehenden neuen US-Regierung und der globalen Handelspolitik verhindern jedoch klare Trends.“

Inflation und Verbraucherpreise: Licht und Schatten

In Deutschland stieg die Inflationsrate im November im Vergleich zum Vorjahr auf 2,2 %. Preistreiber bleiben vor allem Lebensmittel und Dienstleistungen. Positiv ist jedoch, dass die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vormonat leicht um 0,2 % gesunken sind, was auf eine gewisse Stabilität hindeutet.

Ausblick auf 2025: Marktbeobachtung entscheidend

Die Entwicklungen auf den Anleihen- und Zinsmärkten könnten sich zu Jahresbeginn 2025 verlangsamen. Skoro empfiehlt Finanzierungskunden und Immobilieninvestoren, ihre Strategien flexibel zu halten und die Märkte genau zu beobachten. Die nächste Zinssitzung der Fed ist für den 29. Januar angesetzt, die der EZB folgt einen Tag später. Bis dahin bleibt abzuwarten, wie sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiterentwickeln.

Tendenz der Bauzinsen:

  • Kurzfristig: Leicht rückläufig
  • Langfristig: Leicht rückläufig
(PDF)

LESEN SIE AUCH

China-Flagge-1752046-PB-PPPSDavidChina-Flagge-1752046-PB-PPPSDavidPPPSDavid – pixabay.comChina-Flagge-1752046-PB-PPPSDavidPPPSDavid – pixabay.com
Wirtschaft

Entscheidende Wirtschafts-Signale kommen aus China

Die jüngsten Daten zur Inflation in den USA nähren die Hoffnung, dass die Inflation in der wichtigsten Volkswirtschaft der Welt ihren Höhepunkt erreicht hat. Welche Erwartungen bestehen für nächsten Monaten und welchen Einfluss wird die Entwicklung Chinas dabei haben?

Erdkugel-Muenzstapel-503474263-AS-gopixaErdkugel-Muenzstapel-503474263-AS-gopixagopixa – stock.adobe.comErdkugel-Muenzstapel-503474263-AS-gopixagopixa – stock.adobe.com
Finanzen

Wind aus den Segeln der internationalen Aktienmärkte

Die Aktienmärkte verzeichnen leichte Verluste, während die US-Futures vor der Eröffnung unverändert sind. Die Erholungsrallye hat an Schwung verloren, was nach dem letzten Arbeitsmarktbericht verständlich ist. Das heißt nicht, dass der Optimismus nicht zurückkehren kann.

Waehrungen-145967725-AS-William-W-PotterWaehrungen-145967725-AS-William-W-PotterWilliam W. Potter – stock.adobe.comWaehrungen-145967725-AS-William-W-PotterWilliam W. Potter – stock.adobe.com
Finanzen

Wege aus der Vielfachkrise – Ausblick auf 2023

2022 ist gezeichnet von vielzähligen Krisen, die auch die Finanzmärkte beeinflussen. Zudem vollziehen viele Notenbanken einen geldpolitischen Kurswechsel. Mit welchen Trends Investoren in diesem Umfeld anhaltender Volatilität und zunehmend angespannter Liquidität rechnen sollten.

Real estate development, Construction business investmentReal estate development, Construction business investmentzephyr_p – stock.adobe.comReal estate development, Construction business investmentzephyr_p – stock.adobe.com
4 Wände

Trendwende bei den Bauzinsen eingeläutet

Erstmals seit Mai 2019 erreichen deutsche Staatsanleihen wieder positive Renditen. Auch die Zinsen für Immobiliendarlehen verteuern sich sichtbar. Im Jahresverlauf wird ein weiterer Anstieg des Bauzins erwartet.
Zentrale der EZB in Frankfurt am Main.MichaelM / pixabayZentrale der EZB in Frankfurt am Main.MichaelM / pixabay
International

EZB senkt Leitzinsen erneut: Experten uneins über Auswirkungen auf Inflation und Wachstum

Mit ihrer vierten Zinssenkung in 2024 senkt die Europäische Zentralbank die Leitzinsen um weitere 0,25 Prozentpunkte. Während die Maßnahme als Reaktion auf gedämpftes Wachstum und sinkende Inflationsraten weitgehend erwartet wurde, gehen die Meinungen über die Folgen für Wirtschaft und Finanzmärkte auseinander.

Bauarbeiter-Baustelle-41980107-DP-halfpointBauarbeiter-Baustelle-41980107-DP-halfpointBauarbeiter-Baustelle-41980107-DP-halfpoint
4 Wände

Bauzinsen stabil, Inflation wieder steigend

Das neue Jahr beginnt ruhig mit Blick auf die Baufinanzierungszinsen, die seit Anfang Januar auf konstantem Niveau verharren. Die Inflation steigt erneut und kurze Zinsfestschreibungen werden günstiger. Wie all dies im Umfeld der privaten Immobilienfinanzierung einzuordnen ist.

Mehr zum Thema

Katharine Neiss, Chief European Economist bei PGIM Fixed IncomePGIMKatharine Neiss, Chief European Economist bei PGIM Fixed IncomePGIM
Wirtschaft

Die Notwendigkeit einer stärkeren EU-Marktintegration wird immer deutlicher

Katharine Neiss, Chief European Economist bei PGIM Fixed Income, beleuchtet in ihrem Marktkommentar die Dringlichkeit einer stärkeren EU-Marktintegration. Sie analysiert die Reformvorschläge von Mario Draghi und deren Auswirkungen auf Investitionen, Wettbewerbsfähigkeit und die Zukunft der Eurozone.

Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest, Präsident des ifo-Instituts MünchenifoProf. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest, Präsident des ifo-Instituts Münchenifo
Wirtschaft

Grundlegende Steuerreform soll Unternehmen und Haushalte entlasten

Das ifo Institut schlägt eine umfassende Reform des deutschen Steuer- und Abgabensystems vor. Ziel: Wachstumsimpulse für Unternehmen und mehr Anreize für Arbeit. Ein zentraler Punkt ist die Senkung der Steuerlast für Unternehmen und Haushalte.

Trumps klare Worte auf Truth Social ließen erahnen, dass er weiterhin an einer aggressiven Handelspolitik festhalten will.Gage Skidmore from Peoria, AZ, United States of AmericaTrumps klare Worte auf Truth Social ließen erahnen, dass er weiterhin an einer aggressiven Handelspolitik festhalten will.Gage Skidmore from Peoria, AZ, United States of America
Wirtschaft

Trump lässt jetzt schon die Märkte wackeln – Wohin geht die Reise?

Noch vor seiner offiziellen Amtsübernahme sorgt Donald Trump bereits für Bewegung an den Finanzmärkten. Nachdem ein Bericht der Washington Post andeutete, dass Trumps geplante Zölle möglicherweise weniger breit ausfallen könnten als im Wahlkampf angekündigt, brach der US-Dollar am Montag zunächst ein.

Die wirtschaftliche Lage verschärft sich vor allem für Branchen wie Bau, Automobil und energieintensive Sektoren, die bereits jetzt unter massiven Problemen leiden.Foto: AdboestockDie wirtschaftliche Lage verschärft sich vor allem für Branchen wie Bau, Automobil und energieintensive Sektoren, die bereits jetzt unter massiven Problemen leiden.Foto: Adboestock
Wirtschaft

Deutschland Unternehmen pessimistisch wie selten

Die Zuversicht in der deutschen Unternehmenslandschaft schwindet rapide: Nur 14 Prozent der Firmen blicken optimistisch auf das Jahr 2025 und hoffen auf eine wirtschaftliche Erholung.

Die aktuelle Analyse von Bloomberg Economics zeichnet ein alarmierendes Bild der deutschen Wirtschaft.Foto: AdobestockDie aktuelle Analyse von Bloomberg Economics zeichnet ein alarmierendes Bild der deutschen Wirtschaft.Foto: Adobestock
Wirtschaft

Langsamer Niedergang: Experten schlagen Alarm – Deutschlands Wirtschaft am Scheideweg

Eine ernüchternde Bilanz der deutschen Wirtschaft hat das Wirtschaftsteam von Bloomberg Economics im Dezember veröffentlicht.

Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des GDV.GDVAnja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des GDV.GDV
Wirtschaft

Zahlungsausfälle auf Rekordhoch: Kreditversicherer warnen vor weiterer Insolvenzwelle

2024 stehen die deutschen Kreditversicherer für Schäden in Höhe von fast einer Milliarde Euro ein – eine Steigerung von 25 Prozent. Für 2025 wird ein weiterer Anstieg der Unternehmensinsolvenzen erwartet, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) berichtet.