Die Techniker Krankenkasse (TK) hat ihren Zusatzbeitrag für 2025 beschlossen und bekanntgegeben. Gleichzeitig übte der Verwaltungsrat der Kasse heftige Kritik an der Bundesregierung.
Der Verwaltungsrat der Techniker Krankenkasse (TK) hat die nächste Bundesregierung aufgefordert, die Finanzen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und Pflegeversicherung (SPV) langfristig zu stabilisieren. Angesichts steigender Ausgaben und politischer Eingriffe sieht das Gremium dringenden Handlungsbedarf. Gleichzeitig wurde der Zusatzbeitragssatz für 2025 auf 2,45 Prozent festgelegt, der weiterhin unter dem amtlichen Durchschnitt liegt.
Finanzielle Belastung: Kritik an bisherigen Maßnahmen
Dieter F. Märtens, alternierender Vorsitzender des TK-Verwaltungsrats, kritisiert die bisherige Politik: „Die finanzielle Lage der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung ist mehr als angespannt. Statt struktureller Reformen müssen Beitragszahlende erneut die Defizite ausgleichen.“ Die Selbstverwaltung fordert, dass der Staat sich stärker an der Finanzierung beteiligt und Krankenkassen nicht länger durch Rücklagenentnahmen und schärfere Regeln belastet werden.
TK bleibt unter dem Durchschnitt
Trotz steigender Ausgaben in den Bereichen Krankenhaus und Arzneimittel hält die TK ihren Zusatzbeitragssatz weiterhin unter dem Durchschnitt. Ab Januar 2025 beträgt dieser 2,45 Prozent. „Die TK bietet damit weiterhin ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis“, erklärt Märtens. Die Krankenkasse konnte im Jahr 2024 rund 460.000 neue Versicherte gewinnen und zählt nun 11,8 Millionen Mitglieder.
Zahlen zum Haushalt 2025
Der verabschiedete Haushalt beläuft sich auf 62,5 Milliarden Euro (+11,5 Prozent). Davon entfallen 48,1 Milliarden Euro auf die Krankenversicherung (+11,3 Prozent) und 11,7 Milliarden Euro auf die Pflegeversicherung (+12,9 Prozent). Die Leistungsausgaben der TK werden 2025 auf 45,4 Milliarden Euro geschätzt (+9,4 Prozent).
Der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) steigt zum 1. Januar 2025 um 0,8 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent. Damit liegt er auf einem Rekordhoch. Der GKV-Spitzenverband weist darauf hin, dass die Krankenkassen ihre kassenindividuellen Zusatzbeiträge eigenständig festlegen, diese jedoch häufig nah am Durchschnittswert liegen. Der Verband ist gesetzlich verpflichtet, eine Übersicht der Zusatzbeitragssätze aller Krankenkassen zu veröffentlichen, damit Versicherte sich umfassend informieren und gegebenenfalls die Krankenkasse wechseln können.
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