Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat am Freitagnachmittag ihre Zustimmung zum geplanten Zusammenschluss von Barmenia und Gothaer zur BarmeniaGothaer gegeben. In der Folge wird in den kommenden Tagen die Anmeldung zum Handelsregister erfolgen. Mit der Eintragung ist der Zusammenschluss rechtlich vollzogen. Der Handelsregistereintrag und damit das sogenannte Closing werden für Anfang September erwartet.
„Weniger als ein Jahr nach der ersten Ankündigung unserer Fusionspläne ist mit der Zustimmung der BaFin nun die letzte große Hürde auf dem Weg zu unserem Zusammenschluss genommen. Mit der BarmeniaGothaer entsteht ein neuer Top10-Versicherer mit einem Prämienvolumen von rund acht Milliarden Euro, rund 7.500 Mitarbeitenden und 50 Mrd. Euro Kapitalanlagen“, freuen sich die beiden Co-CEOs Andreas Eurich und Oliver Schoeller. „Hinter uns liegen sehr intensive Monate. Unser Dank gilt daher den vielen Menschen, die an diesem großen Projekt mit ungeheurem Einsatz mitgewirkt und den Zusammenschluss erst möglich gemacht haben. Und auch denen, die unbeirrt weiter am Service für unsere Kundinnen und Kunden gearbeitet haben“, so Eurich weiter. „Wir freuen uns auf die gemeinsame Zukunft“, ergänzt Schoeller.
Jetzt gilt es, aus dem enormen Potenzial, das sich aus unseren kombinierten Stärken ergibt, ein Unternehmen mit einer gemeinsamen Kultur und Vision zu bauen.
Parität in der Satzung fest verankert
In der Satzung der künftigen gemeinsamen Finanzholding, die den Namen Barmenia.Gothaer Finanzholding AG tragen wird, ist die Parität fest verankert. Alle wichtigen Entscheidungen werden einstimmig getroffen. Die Gothaer Versicherungsbank VVaG hält 64 Prozent der Anteile, die Barmenia Versicherungen a. G. 36 Prozent.
Zusammenführung der Personenversicherer
Mit dem Closing im September wird dann auch die Zusammenführung der Lebensversicherer vollzogen. Das heißt, dass der gesamte operative Geschäftsbetrieb, insbesondere der Bestand der Barmenia Lebensversicherung a. G., auf die Gothaer Lebensversicherung AG übertragen wird. Direkt im Anschluss wird die Barmenia Leben a.G. auf die Barmenia Versicherungen a.G. verschmolzen. Alle Versicherten der Barmenia Leben werden darüber im September schriftlich informiert.
Mit dem Closing wird auch die Verschmelzung der Gothaer Kranken auf die Barmenia Kranken angestoßen. Dieser Prozess wird bis zu drei Jahre dauern. „Für unsere Kundinnen und Kunden hat das keinerlei Auswirkungen auf ihren Versicherungsschutz oder ihre Prämien”, so Eurich. „Wir werden ihnen aber künftig eine noch ausgewogenere Palette an Produkten und Services bieten können.“
Standort- und Beschäftigungsgarantie
„Die Standorte Wuppertal und Köln bleiben auf jeden Fall erhalten und mit dem Closing greift auch die vom Arbeitgeber ausgesprochene dreijährige Beschäftigungsgarantie für alle Mitarbeitenden der BarmeniaGothaer“, erklärt Schoeller. Unser erklärtes Ziel ist es, die großen Wachstumspotenziale unseres neuen Unternehmens zu heben, und dafür brauchen wir auch weiterhin unsere engagierten Teams.“
Enthüllung der neuen Marke
Der künftige Markenauftritt der BarmeniaGothaer soll in einer ersten gemeinsamen Veranstaltung für alle Mitarbeitenden und die rund 4.500 Partnerinnen und Partner aus den Exklusivvertrieben am 8. Oktober 2024 vorgestellt werden. Direkt im Anschluss wird die Marke dann auch an verschiedenen Stellen nach außen sichtbar werden.
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BarmeniaGothaer: Zusammenschluss vollzogen und Vorstandsteam berufen
Mit dem gestern erfolgten Eintrag in die Handelsregister in Köln und Wuppertal wurde der Zusammenschluss von Barmenia und Gothaer zur BarmeniaGothaer rechtlich vollzogen. Mit dem Closing haben die Aufsichtsräte auch das Vorstandsteam berufen: Den Vorstandsvorsitz übernehmen als Co-CEOs Dr. Andreas Eurich und Oliver Schoeller. Finanzvorstand (CFO) wird Harald Epple. Spartenvorstand Komposit wird Thomas Bischof. Das Segment Gesundheit verantwortet Christian Ritz und Alina vom Bruck das Segment Leben. Die Ressorts Vertrieb und IT übernimmt Frank Lamsfuß und Dr. Sylvia Eichelberg wird als COO für alle Serviceeinheiten der Gruppe verantwortlich sein.
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