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Die Generation Z legt bei der Geldanlage großen Wert auf Nachhaltigkeit, aber tendenziell auch auf Sicherheit. Das zeigt eine aktuelle Studie der Gothaer, die der Versicherer gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut forsa durchführte.
Für 49 Prozent der rund 1.000 befragten Deutschen ist Sicherheit der wichtigste Aspekt bei der Geldanlage. Betrachtet man im Vergleich dazu die Generation Z, also die zwischen Mitte der 1990 und Anfang der 2010er Jahre Geborenen, liegt der Wert bei tendenziell 55 Prozent. Das Sicherheitsbedürfnis der Gen Z spiegelt sich auch in der Wahl der Anlageformen wider: 56 Prozent legen ihr Geld auf dem Sparbuch an. Das entspricht einem Unterschied von 12 Prozentpunkten zur gesamten Bevölkerung, denn im Durchschnitt legen nur 44 Prozent der Deutschen ihr Geld auf einem Sparbuch an.
„Wir sehen die Tendenz der Gen Z, eher auf vermeintlich sichere Geldanlagen zu setzen. Das heißt aber auch, Verzicht auf Rendite“, erklärt Alina vom Bruck, Vorständin bei der Gothaer Asset Management AG. „Doch gerade, wenn man jung ist, erst am Anfang des Vermögensaufbaus steht und noch über viele Jahre Geld ansparen kann, ist ein etwas höheres Risiko zugunsten der Rendite durchaus vertretbar. Wie so oft im Leben macht es hier die richtige Mischung, also ein Mix aus sicheren und renditestarken Anlageformen.“
Angst vor steigenden Kosten durch Klimawandel
Insgesamt geben 83 Prozent aller Befragten an, die Folgen des Klimawandels und damit steigende Kosten am meisten zu fürchten. 76 Prozent befürchten zudem Preissteigerungen durch geopolitische Konflikte und damit eine Verschlechterung ihrer finanziellen Situation. Die Gen Z liegt hier mit 82 bzw. 78 Prozent im Durchschnitt aller Befragten.
Nachhaltigkeit ist für die Gen Z ein wichtiges Kriterium bei der Geldanlage. Für 55 Prozent der Befragten aus dieser Altersgruppe ist der Nachhaltigkeitsaspekt eher wichtig oder sehr wichtig. Bei der Gesamtheit der Befragten hingegen sind es nur 46 Prozent. „Die Gen Z hat ganz offensichtlich die enorme Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit erkannt“, sagt Alina vom Bruck. „Auch der Gothaer ist Nachhaltigkeit ein großes Anliegen. Daher setzen wir in der Kaptalanlage und in der Produktgestaltung immer stärker auf dieses Thema“.
Umwelt- und Klimaschutz stehen an erster Stelle
Danach gefragt, welcher Aspekt von Nachhaltigkeit ihnen am wichtigsten ist, nennen 37 Prozent der Deutschen soziale Gerechtigkeit und 22 Prozent eine verantwortungsvolle Unternehmensführung. Für 36 Prozent aller Befragten steht zudem der Umwelt- und Klimaschutz an erster Stelle, bei der Gen Z liegt der Wert in diesem Aspekt bei 41 Prozent.
Nachhaltigkeit vor Rendite
Angesichts wachsender globaler Herausforderungen und eines steigenden Bewusstseins für ökologische und soziale Themen setzen die Befragten verstärkt auf Geldanlagen, die sich positiv auf Gesellschaft und Umwelt auswirken. Für 45 Prozent aller Befragten rückt die Rendite laut Studie sogar in den Hintergrund. Sie würden eine geringere Rendite in Kauf nehmen, um nachhaltig zu investieren. Bei der Generation Z sind es mit 54 Prozent sogar etwas mehr als der Durchschnitt.
Zur Studie: Die Gothaer Studie zum Anlageverhalten der Deutschen wurde im Auftrag der Gothaer Asset Management AG vom Meinungsforschungsinstitut forsa vom 2. bis 5. Januar 2024 mit Hilfe computergestützter Telefoninterviews durchgeführt. Dabei wurden 1.004 Bundesbürger*innen ab 18 Jahren nach einem systematischen Zufallsverfahren repräsentativ ausgewählt und befragt.
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