Betriebshaftpflichtversicherungen sind im Mittelstand am gefragtesten

Wie bereits 2023 bleibt im ersten Quartal 2024 die Betriebshaftpflichtversicherung über alle Branchen hinweg am gefragtesten. Rund sechs von zehn aller abgeschlossenen Gewerbeversicherungen entfallen auf die Betriebshaftpflichtversicherung.

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„Grundsätzlich benötigt nicht jeder Unternehmer jeden Schutz. Die Betriebshaftpflicht ist für die meisten Kleinst- und Kleinunternehmer allerdings Pflicht“, sagt Payam Rezvanian, Mitglied der Geschäftsleitung bei Finanzchef24. „In diesem Marktsegment bieten sehr viele Gesellschaften Lösungen an. Kunden profitieren von einer guten Auswahl und einem soliden Wettbewerb. Ein Versicherungsvergleich lohnt sich“, sagt er. Der Durchschnittspreis für eine Betriebshaftplicht-Police ist im ersten Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahr leicht auf 287 Euro gesunken (2023: 300 Euro) – wobei die Schwankungsbreite mit Blick auf Unternehmensgrößen und Branchen enorm ist.

Hohes Risiko für Nicht-Schreibtisch-Täter

Ob der auf die Kundentasche gefallene Nagellackentferner im Kosmetiksalon oder die angebohrte Stromleitung beim Handwerker: Schadensfälle, die eine Betriebshaftpflicht absichert, können schnell eintreten. „Die Police greift typischerweise, wenn ein Kunde über ein Kabel stolpert oder wenn durch die Arbeit versehentlich etwas kaputt geht“, sagt Rezvanian und ergänzt: „Solche Risiken sind für alle Selbständigen hoch, die nicht am Schreibtisch arbeiten, die unterwegs sind und viel Kundenkontakt haben“.

Laut Finanzchef24 wird die Betriebshaftpflicht am häufigsten von Hausmeistern und Gebäudereinigern, Onlinehändlern, Bauunternehmen sowie Kosmetikerinnen, Fitnesstrainern und Fußpflegerinnen angefragt. Das grundsätzliche Interesse an einem Schutz deckt sich weitestgehend mit der Bereitschaft, für eine Absicherung zu zahlen. Rund 22 Prozent aller Abschlüsse entfallen im ersten Quartal 2024 auf Handwerk und produzierendes Gewerbe, gefolgt von Lifestyle- und Heilberufen mit 19 Prozent. Rund 17 Prozent der Abschlüsse gehen auf das Konto von Betrieben des Baugewerbes, 11 Prozent auf die Beauty- und Wellnessbranche.

Vermögensschadenshaftplicht sind Beraters Liebling

Auf dem zweiten Platz der Auswertung rangiert die Vermögensschadenshaftpflicht. Rund zwei von zehn bei Finanzchef24 abgeschlossenen Versicherungen entfallen im ersten Quartal 2024 auf diese Kategorie. Derzeit 420 Euro müssen Selbständige für den Schutz im Schnitt jährlich aufbringen – und damit mehr als im Vorjahr (380 Euro). Die Versicherung schützt Unternehmer, die in beratenden und dienstleistenden Berufen tätig sind – also etwa Rechtsanwälte, IT-Dienstleister, Agenturen, Makler, Architekten oder Wirtschaftsprüfer.

„Vereinfacht gesagt kommen Selbständige, die mit Hemd oder Kostüm arbeiten, um eine solche Absicherung nicht herum. Sie deckt finanzielle Risiken aus Haftpflichtansprüchen ab und sichert im Ernstfall die berufliche Existenz“, sagt Rezvanian mit Blick auf Folgeschäden, die sich aus einer falschen Berechnung, Programmierung oder Beratung ergeben können.

Die Nachfrageliste nach Policen wird von Unternehmensberatungen, Rechtsanwälten sowie Haus- und Grundstücksverwaltungen angeführt. Mehr als jeder zweite Abschluss (55 Prozent) kommt laut Finanzchef24 aus der Berater-, Medien- und IT-Branche. 28 Prozent der Abschlüsse entfallen auf Freie Berufe wie Rechtsanwälte, Journalisten oder Steuerberater. Anders als bei der Betriebshaftpflicht bieten in dem Segment zwar nur noch rund halb so viele Versicherungsunternehmen Lösungen an, Interessierte können dennoch aus ausreichend vielen Anbietern schöpfen.

Gastro und Handel sucht Schutz für Ware und Einrichtung

Die sogenannte Geschäftsinhaltsversicherung befindet sich ebenfalls im Top-3-Ranking der gefragtesten Absicherungen – wenn auch mit deutlichem Abstand. Rund 1,5 von zehn abgeschlossenen Versicherungen entfällt im ersten Quartal 2024 auf diese Versicherungsart, die Betriebseinrichtung, Vorräte, Waren und Produkte absichert. Dazu zählen sowohl Schreibtische und Mobiliar als auch technische Einrichtung wie Computer, Maschinen und Werkzeuge.

„Die höchste Nachfrage verzeichnen wir aus den Branchen Handel, Gastro und Hotel. Aber auch Fotografen interessieren sich wegen der teuren Ausrüstung“, sagt Rezvanian. Jeder vierte Abschluss (25 Prozent) wird von einem Händler getätigt, jeder Sechste (16 Prozent) vom einen Gastronomie- oder Hotelbetreiber, rund 15 Prozent von Unternehmern aus der Beauty- und Wellnessbranche. Auch bei der Geschäftsinhaltsversicherung können Interessierte laut Finanzchef24 ein gutes Dutzend Anbieter und Produkte vergleichen. Die Durchschnittspolice kostete im ersten Quartal 2024 mit 220 Euro weniger als noch 2023 (250 Euro).

Auf dem vierten Platz des Rankings folgt die Rechtsschutzversicherung auf die spartenübergreifend ebenfalls rund jeder zehnte Abschluss entfällt. Die Transportversicherung fristet laut Finanzchef24 ein Nischendasein und wird vor allem von Betrieben von Spediteuren und Paketboten nachgefragt und gekauft. Stark im Kommen sind laut Financhef24 Cyberrisk-Lösungen.

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