Gleitzeit, Teilzeit oder eine komplette Auszeit: immer mehr abhängig Beschäftigte wünschen sich flexible Arbeitszeitmodelle, um Beruf und Privatleben in Einklang zu bringen. Doch ist der Wunsch bereits Wirklichkeit? Das Meinungsforschungsinstitut forsa hat im Auftrag der Gothaer nachgefragt.
Jede*r dritte abhängig Beschäftigte in Deutschland zwischen 18 und 50 Jahren hat schon einmal seine Arbeitszeit reduziert. Darunter deutlich mehr Frauen (43 Prozent) als Männer (21 Prozent). Zudem plant ein Viertel aller Beschäftigten, ihre Arbeitszeit zukünftig zu verringern. Dabei fällt auf, dass mit 33 Prozent vor allem die jüngeren Arbeitnehmenden im Alter zwischen 18 und 29 Jahren (weiter) kürzertreten wollen. Bei den 45 bis 50-Jährigen sind es hingegen nur 23 Prozent.
„Der Trend zur Teilzeit und damit zur Anpassung der Arbeitszeit an die jeweilige Lebenssituation zeigt sich auch bei uns. Vor zehn Jahren war nur jeder fünfte Mitarbeitende in Teilzeit beschäftigt, im Jahr 2022 war es bereits jeder vierte“, sagt Michael Kurtenbach, Personalvorstand der Gothaer und Vorstandsvorsitzender der Gothaer Lebensversicherung. „Das unterstützen wir als Unternehmen voll und ganz – eine ausgewogene Work-Life-Balance ist wichtig, um körperlich und seelisch gesund zu bleiben“, so Kurtenbach weiter.
Ist Arbeit für die jüngeren Generationen weniger wichtig?
Insgesamt misst eine deutliche Mehrheit aller Befragten (76 Prozent) ihrer Arbeit eine eher hohe oder sogar sehr hohe Bedeutung bei. Allerdings zeigen sich Unterschiede zwischen den Generationen: Während nur 11 Prozent der jüngeren Erwerbstätigen zwischen 18 und 29 Jahren ihrer Arbeit einen sehr hohen Stellenwert einräumen, sind es bei den 45 bis 50-Jährigen 19 Prozent.
Kinder brauchen Zeit
Mit 61 Prozent ist die Betreuung und Erziehung von Kindern der mit Abstand häufigste Grund für eine Reduzierung der Arbeitszeit. Mit sehr deutlichem Abstand folgen auf Platz zwei der Wunsch „mehr Zeit für Hobbys zu haben“ (27 Prozent) und auf Platz drei „gesundheitliche Gründe“ (19 Prozent).
Fast jede*r dritte abhängig Beschäftigte hat seine Erwerbstätigkeit schon einmal für mindestens drei Monate komplett unterbrochen. Auch hier zeigt sich, dass dies deutlich mehr Frauen (39 Prozent) als Männer (19 Prozent) tun. Ähnlich wie bei der Reduzierung der Arbeitszeit ist die Elternzeit (56 Prozent) der am häufigsten genannte Grund. An zweiter Stelle folgen krankheitsbedingte Auszeiten, an dritter Stelle eine berufliche Neuorientierung.
„Wie die Studie zeigt, unterbrechen abhängig Beschäftigte ihre Erwerbstätigkeit am zweithäufigsten aufgrund längerer Krankenbehandlungen. Leider ist vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern nicht bewusst, wie häufig längere Erkrankungen oder Krankenbehandlungen vorkommen und welche großen finanziellen Schwierigkeiten das mit sich bringen kann“, sagt Michael Kurtenbach.
Denn: Eine staatliche Berufsunfähigkeitsrente gibt es nur noch für vor 1962 Geborene. Der gesetzliche Versicherungsschutz für alle nach 1962 geborenen Arbeitnehmer*innen umfasst nur noch die Erwerbsfähigkeit. Das heißt: Als erwerbsfähig gilt, wer noch mindestens sechs Stunden täglich arbeiten kann – unabhängig von Tätigkeit und Aufgabe. Aber auch wenn die Erwerbstätigkeit nicht mehr oder nur noch teilweise gegeben ist, reicht die Erwerbsminderungsrente nicht aus, um den Lebensstandard zu halten.
Wie sorgen Erwerbstätige für den Fall der Fälle vor?
Jeweils die Hälfte der Befragten setzt auf eine private Absicherung, beispielsweise auf eine Berufsunfähigkeitsversicherung (52 Prozent), oder auf Leistungen aus der Sozialversicherung, wie der Rentenversicherung (50 Prozent). 45 Prozent sehen sich durch eigene Ersparnisse oder eigenes Vermögen abgesichert, 36 Prozent durch staatliche Leistungen wie Sozialhilfe.
Etwa jede*r Vierte (26 Prozent) nennt den Unterhalt des Partners oder der Partnerin beziehungsweise einer Bedarfsgemeinschaft als Sicherheit. Dabei verlassen sich Frauen häufiger auf den Unterhalt durch den Partner oder Partnerin als Männer (Frauen: 31 Prozent, Männer: 22 Prozent).
Verlässliche Leistungen, Preis-Leistung und Flexibilität
Wenn sich abhängig Beschäftigte für eine Berufsunfähigkeitsversicherung entscheiden, sind ihnen verlässliche finanzielle Leistungen im Bedarfsfall (74 Prozent), ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis (60 Prozent) und flexibel an die Lebenssituation anpassbare Beiträge (38 Prozent) besonders wichtig.
„Die Absicherung gegen Berufsunfähigkeit ist eine der wichtigsten Versicherungen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, denn sie gleicht finanzielle Einbußen aus und sorgt dafür, dass der Lebensstandard gehalten werden kann“, erklärt Kurtenbach. „Wir gehen bei unserer Berufsunfähigkeitsversicherung mit Blick auf die veränderten Erwerbsbiografien der Menschen noch einen Schritt weiter und bieten eine Work-Life-Balance-Option, also die Möglichkeit, die Beiträge flexibel anzupassen, wenn man die Arbeitszeit ändert oder eine Auszeit nimmt“, so Kurtenbach.
Über die Studie
Die Gothaer Studie wurde im Auftrag der Gothaer Allgemeine Versicherung AG vom Meinungsforschungsinstitut forsa durchgeführt. Im Rahmen der Untersuchung wurden insgesamt 1.000, nach einem systematischen Zufallsverfahren ausgewählte, abhängig Beschäftigte im Alter von 18 bis 50 Jahren in Deutschland befragt. Die Erhebung wurde vom 15. bis 23. Mai 2023 mithilfe des repräsentativen Online-Befragungspanels forsa.omninet durchgeführt.
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