Die Bauzinsen hatten sich im zurückliegenden Jahr mehr als vervierfacht. Ein historischer Zinssprung für viele Häuslebauer und Immobilienfinanzierer. Und in diesem Jahr kämpfen die Baufinanzierungen mit höheren Zinskonditionen: eine Konsequenz der regelmäßigen Erhöhungen der EZB-Leitzinssätze.
Bei einer Baufinanzierung von 400.000 Euro und aktuellem Zinssatz in Höhe von 3,31 Prozent per anno entstehen Zinskosten in Höhe von 117.982 Euro bis zum Ende der zehnjährigen Sollzinsbindung. Die monatliche Rate für Haus- oder Wohnungskäufer beziehungsweise Käuferinnen liegt bei diesem Beispiel bei 1.770 Euro im Monat.
Sollte der Zinssatz auf 4,50 Prozent steigen, würde das zusätzliche Mehrkosten in Höhe von 41.593 Euro und eine um 397 Euro höhere Monatsrate bedeuten. Ein günstigerer Zinssatz als momentan in Höhe von 2,50 Prozent ließe die Zinskosten um 28.576 Euro und die monatliche Belastung um 270 Euro sinken.
Zinsbeispiele der Baufinanzierung
Annahme 400.000 Euro Kreditbeitrag, 10 Jahre Sollzinsbindung, Anfangstilgung von 2,00 Prozent
Februar 2023 | Beispiel 1 | Beispiel 2 | |
Kreditbetrag | 400.000 Euro | 400.000 Euro | 400.000 Euro |
Zinssatz eff. p. a. | 3,31 Prozent | 4,5 Prozent | 2,5 Prozent |
Monatsrate | 1.770 Euro | 2.167 Euro | 1.500 Euro |
Zinskosten | 117.982 Euro | 159.575 Euro | 89.406 Euro |
Zinsen führen zu Mehrkosten von Tausenden Euro
Regelmäßig fallende Zinssätze sind bis auf Weiteres nicht zu erwarten. Zum 22. März hatten die obersten Währungshüter den Leitzins im Euroraum um einen weiteren halben Prozentpunkt auf 3,5 Prozent angehoben. Danach lagen die Konditionen für die durchschnittlichen Zinsen einer zehnjährigen Baufinanzierung Mitte April (13.04.2023) laut dem Vergleichsportal Check24 bei 3,31 Prozent. Weitere Zinsschritt der Europäischen Zentralbank, wie die Leitzinserhöhung vom 04. Mai auf 3,75 Prozent, befeuern eine Entwicklung bei den Zinskonditionen bis zu vier Prozent und darüber.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Die besten Finanzberater für Baufinanzierungen aus Kundensicht
WhoFinance veröffentlicht die von Kunden am besten bewerteten Berater*innen rund um das Thema Baufinanzierung. Grundlage der nach Postleitzahlen sortierten Auswertung sind die geprüften Kundenbewertungen auf dem Bewertungsportal für Finanzberatung.
Immobilienkredite: Um fünfzigtausend Euro höher als im Vorjahr
Die Bauzinsen haben sich seit Jahresstart mehr als verdreifacht. Entsprechend stiegen die Bau- und Anschlussfinanzierungen im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent. Besonders in den ostdeutschen Bundesländern wuchsen die Kreditsummen vergleichsweise stark.
Kredit, Muskelhypothek und starke Nerven
An der eigenen Immobilie gibt es immer etwas zu optimieren – vor allem, wenn sie bereits in die Jahre gekommen ist. Derzeit steht die Frage der künftigen Heizung bei vielen auf dem Plan. Doch wie gehen Eigenheimbesitzer ein solches Vorhaben an? Und wie werden diese Maßnahmen finanziert?
Baufinanzierung: Investitionsbereitschaft weiter vorhanden
Zukünftige Immobilienbesitzer sind weiter konstant bereit zu investieren – mit leichter Aufwärtstendenz. So nahm die Summe, die Bauherren und Käufer für ihr neues Haus oder ihre neue Eigentumswohnung aufnahmen, in den zuletzt stetig zu, allerdings nur in kleinen Schritten.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Mietpreisbremse bis 2029 verlängert – politische Debatte über Wirksamkeit und Wohnraumpolitik
Der Bundestag hat die Mietpreisbremse bis 2029 verlängert – doch Kritik an ihrer Wirksamkeit reißt nicht ab. Während SPD und Union das Signal für Mieterschutz betonen, spricht die Linke von einem „schlechten Witz“. Die Debatte rückt die ungelöste Wohnraumkrise und die Notwendigkeit tiefgreifender Reformen ins Zentrum.
Ungeziefer in der Mietwohnung: Wer trägt die Verantwortung – und wann?
Wenn Schädlinge zur Mietfrage werden: Wer zahlt, wenn Kakerlaken, Papierfischchen oder Mäuse die Wohnung befallen? Besonders im Sommer häufen sich die Fälle – und damit auch die rechtlichen Konflikte. Ein Überblick über Rechte, Pflichten und Fallstricke für Mieter und Vermieter.
Blitz- und Überspannungsschäden 2024 auf Rekordniveau
Blitze und ihre Folgen haben im Jahr 2024 massive Schäden in deutschen Haushalten angerichtet. Nach aktuellen Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) wurden im vergangenen Jahr rund 220.000 Blitz- und Überspannungsschäden gemeldet – eine Zahl, die sich auf ein Schadenereignis alle zweieinhalb Minuten herunterbrechen lässt.
Wohngebäudeversicherung: „Preisanstieg zieht sich durch den gesamten Markt“
Eine Wohngebäudeversicherung bleibt ein essenzieller Bestandteil des privaten Risikomanagements. Doch wie steht es um Qualität und Preisentwicklung aktueller Tarife? Das aktuelle Rating von Franke und Bornberg gibt Antworten – und zeigt: Während die Tarifqualität tendenziell steigt, ziehen die Prämien weiter spürbar an. Hintergrund sind massive Schadenkosten, die Versicherer zur Anpassung zwingen.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.