Gesundheitskosten steigen mit zunehmenden Lebensjahren. Um die Beiträge auch im Alter stabilisieren zu können, sorgt die PKV vor. 2021 haben die Versicherer wieder über 30 Prozent aller Beitragseinnahmen in Alterungsrückstellungen angelegt.
Ein Gastbeitrag des Verbands der Privaten Krankenversicherung e.V.
Eine gute und moderne Gesundheitsversorgung hat ihren Preis. Und weil die medizinischen Behandlungskosten mit zunehmenden Alter steigen, sorgt die Private Krankenversicherung (PKV) vor: Ein erheblicher Teil der monatlichen Beiträge fließt direkt in die sogenannten Alterungsrückstellungen.
Diese Demografie-Reserve sorgt dafür, die Beiträge im Alter auf einem stabilen Niveau zu halten – und sie entlastet die nachfolgenden Generationen: Anders als in der Gesetzlichen Krankenversicherung müssen sie in der PKV nicht für die Behandlungskosten der steigenden Zahl älterer Versicherter aufkommen.
2021 flossen mit 31,2 Prozent fast ein Drittel der 45,4 Milliarden Euro Beitragseinnahmen direkt in die Altersrücklage der PKV. Diese verzinst sich zusätzlich am Kapitalmarkt. Insgesamt haben die privaten Versicherer zum Ende des Jahres 2021 rund 302,1 Milliarden Euro an Rücklagen gebildet.
Dass diese beständig wachsende Reserve der PKV notwendig ist, belegt das gleichzeitige Wachstum der Leistungsausgaben: Im Zeitraum von 2017 bis 2021 sind die Kosten für medizinische Leistungen von 27,2 Milliarden Euro auf 31,3 Milliarden angestiegen. Ein Wachstum von fast 17 Prozent innerhalb von nur fünf Jahren.
Die Demografie-Vorsorge ist typisch für die PKV, unterstreicht Verbandsdirektor Florian Reuther: „Es gehört zu unserer DNA, nachhaltig zu wirtschaften, auf die demografischen Herausforderungen vorbereitet zu sein und die Lasten nicht auf junge Generationen abzuwälzen.“
Die Zahlen zu den Alterungsrückstellungen stammen aus dem aktuellen Zahlenüberblick. Dieser Beitrag erschien zuerst auf der Webseite des PKV.
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