Sichere Altersvorsorge auch ohne Beamtenstatus

"Angesichts der Ungleichheit von Pensionen und Renten fühlen sich immer mehr meiner Kunden vom Staat im Stich gelassen und fragen, wie sie im Alter über die Runden kommen sollen", sagt David Tappe. Der Honorar-Finanzanlagenberater entwickelte individuelle Anlagestrategien und weiß, dass für eine sichere Altersvorsorge kein Beamtenstatus notwendig ist.

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Beamte dürfen sich im Ruhestand in der Regel auf eine bessere Altersversorgung freuen als durchschnittliche Arbeitnehmer. Wie man auch ohne Beamtenstatus beachtliche finanzielle Rücklagen fürs Alter aufbauen kann, um sorgenfrei im Ruhestand zu Leben, erklärt der Finanzexperte David Tappe, Gründer und Vorstand der TAPPE CONSULTING AG, anhand von fünf Tipps:

Tipp 1: Das Thema frühzeitig anpacken

Während es bei Beamten für die Höhe der Pension auf die Bezüge des letzten Arbeitsjahres ankommt, müssen sozialversicherungspflichtige Angestellte im Laufe ihres Erwerbslebens sogenannte Rentenpunkte anhäufen. Für 1,0 Rentenpunkte benötige man im Jahre 2022 einen Bruttoverdienst von 38.901 Euro, erklärt David Tappe. Jedoch sei dies nach oben hin gedeckelt. Bei 84.600 Bruttoeinkommen sei mit 2,2 Rentenpunkten Schluss – mehr Rentenansprüche könne ein Angestellter pro Jahr also nicht anhäufen.

Das sei auch der Grund, warum Pensionäre im Schnitt etwa 1.000 Euro mehr im Ruhestand erhalten als sozialversicherungspflichtige Beschäftigte. Wer hier jedoch Ruhe bewahre und sich frühzeitig des Themas annehme, könne diese Lücke ohne weiteres schließen, ist sich Tappe sicher.

Tipp 2: Bleibende Sparquote festlegen

Sobald das erste Gehalt auf dem Konto eingeht, sollten sich Angestellte eine feste Sparquote überlegen. Hier sollten als Orientierung etwa 20 bis 25 Prozent des monatlichen Nettoeinkommens speziell für die Altersvorsorge beiseite gelegt werden.

Besonders wichtig sei es, in den folgenden Jahren nicht mehr von diesem Prozentsatz abzuweichen – auch nicht, wenn einmal ein Urlaub oder Konsumausgaben anstehen, rät David Tappe. Stattdessen sollte dieser Betrag immer unverändert in den Vermögensaufbau fließen. Bei Gehaltserhöhungen sei es zudem besonders effektiv, auch die Sparquote entsprechend zu erhöhen.

Tipp 3: Abstand von klassischen Finanzprodukten halten

Laut Finanzexperte David Tappe gibt es in Deutschland die schier unglaubliche Zahl von 80 Millionen Lebens- und Rentenversicherungsprodukten. „Auf jeden Bundesbürger kommt also ein anderes klassisches Finanzprodukt – diese schaffen jedoch selten eine Rendite, die höher als die durchschnittliche Inflation von 2,5 Prozent ausfällt“, erläutert David Tappe.

Wer hier also eine höhere Rendite erzielen will, wird anders als die breite Masse der Marktteilnehmer anlegen müssen – also nicht mit Bausparverträgen, Sparbüchern oder exotischen Investments. Stattdessen sollte man sich auf renditestarke Produkte konzentrieren.

Tipp 4: Den Fokus auf renditestarke Produkte legen

Für den langfristigen Vermögensaufbau eignen sich nach Einschätzung des Finanzexperten vor allem Aktien. Denn bei Anlageprodukten mit einem hohen Aktienanteil lasse sich unter Umständen eine höhere Rendite erzielen, erklärt Tappe.

Wichtig ist hier jedoch die stetige Diversifikation – also eine breit gestreute Anlage statt des Investierens in Einzel-Aktien. Auch die Investitions- und Haltekosten eines Produktes sollten hier ebenso eine Rolle spielen, wie auch die gesetzlichen Möglichkeiten einer Steuerersparnis möglichst voll auszunutzen.

Tipp 5: Am Ball bleiben

Im Durchschnitt wechseln die deutschen Anleger alle sieben Jahre ihre Anlage-Verträge. Dadurch gehen jedes Mal Abschluss- und Vertriebskosten verloren, und die Anleger fangen wieder bei null an. Besser ist es, an der einmal festgelegten Sparquote nicht zu rütteln und an der eingeschlagenen Strategie konsequent festzuhalten.

Wer am Ball bleibt und einen festen Teil seines Nettoeinkommens trotz Verlockungen für das Alter beiseite legt, kann ohne weiteres eine den Beamten vergleichbare oder sogar deutlich höhere Rente im Alter erwarten.

Zum Autor

David Tappe ist Finanzexperte sowie Gründer und Vorstand der TAPPE CONSULTING AG. Er unterstützt Menschen dabei, ein Vermögen für ihre Altersvorsorge aufzubauen.

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