Fest steht: ab dem 02.08.2022 müssen Nachhaltigkeitspräferenzen in der Beratung erfragt werden. Doch wie soll das gehen, gibt es Vorlagen? Das IVFP setzt einen mit Anbietern entwickelten Standard.
Ab dem 02.08.2022 sind in der Beratung von Versicherungsanlageprodukten neben den Kenntnissen und Erfahrungen, den finanziellen Verhältnissen, der Risikoneigung und den Anlagezielen der Kund*innen auch die Nachhaltigkeitspräferenzen zu erfragen. Die Integration dieses neuen Prozessschritts stelle viele Berater*innen und Gesellschaften vor erhebliche Herausforderungen, weiß Andreas Kick, Partner und Prokurist des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP). Er begleitet das Thema bereits seit 2017, als die Einführung der IDD ihre Schatten vorauswarf.
Mit dem AnlegerprofilFINDER konnte das IVFP seinerzeit eine Softwarelösung an den Markt bringen, welche Berater*innen beim Vertrieb von Versicherungsanlageprodukten und insbesondere bei der Anfertigung der vorgeschriebenen Geeignetheitserklärung unterstützte. Damit gelang es dem IVFP im Markt einen Mini-Standard zur Anlegerprofilierung zu etablieren, den ein wesentlicher Teil der im Maklermarkt aktiven Versicherer nutzt.
Im Zuge zahlreicher Diskussionen mit verschiedensten Marktteilnehmern hat das IVFP nun ein Konzept entwickelt, welches die Berücksichtigung der Nachhaltigkeitspräferenzen im IDD-Beratungsprozess auf eine einfache Weise ermöglicht. Eine neutrale Version steht ab dem 02.08.2022 allen Beratern kostenfrei unter fairadvisor.net zur Verfügung. Damit ist es möglich zunächst produktunabhängig die passende Produktkategorie zu ermitteln. Je nach gewählter Kategorie werden passende Versicherungsanlageprodukte vorgeschlagen. Anschließend können diese auf Basis der zugehörigen Fondsliste ausgestaltet werden.
Intelligente Filter ermöglichen es auf die geäußerten Präferenzen der Kund*innen einzugehen. Die Anwendung ist so konzipiert, dass sie auch optimal für das Jahresgespräch verwendet werden kann. Für Versicherer steht darüber hinaus eine White-Label-Version zur Verfügung, bei der nur die eigenen Produkte angezeigt werden und damit ideal geeignet für den Einsatz innerhalb der eigenen Ausschließlichkeitsorganisation ist.
Interessierte Versicherungsgesellschaften die ihre Geschäftspartner*innen beim Vertrieb von Versicherungsanlageprodukten unterstützen und von der Standardisierung in diesem Bereich profitieren möchten, können sich gerne an das IVFP wenden.
Themen:
LESEN SIE AUCH
IVFP prüft Fondspolicen auf Nachhaltigkeit – jetzt noch umfassender
Eine große Neuerung des Ratings besteht darin, dass erstmals auch das Fondsangebot von Basisrententarifen und Tarifen in der bAV untersucht wurde. Das IVFP hat somit insgesamt über 41 Anbieter und 159 Tarife in den Kategorien Privatrente, Basisrente und bAV untersucht und eine hohe Zahl an Top-Tarifen ermittelt.
IVFP: Nachhaltigkeitskompetenz Investmentgesellschaften
Erstmals werden Investmentgesellschaften dahingehend geprüft, welche Anstrengungen sie bereits heute unternehmen, um die Zukunft zu gestalten. Insgesamt haben sich 10 Investmentgesellschaften dem Vergleich gestellt, 6 Anbieter erhalten die Note „Sehr gut“.
ESG-Beratungspflichten wurden durch EU-Verordnungen erweitert
Die ESG-Abfragepflicht reiht sich in ein stetig wachsendes Pflichtenportfolio für Vermittler ein und es drängt sich die Frage auf, wie die Informations- und Beratungspflichten hinreichend erfüllt und dokumentiert werden können. RA Stephan Michaelis klärt auf.
Nachhaltigkeit trifft auf Altersvorsorge: Von der Romanze zum Traumpaar
Berater können aus der ESG-Abfragepflicht eine Tugend machen und bei jungen Kunden punkten, indem sie Nachhaltigkeitsthemen konsequent in die Altersvorsorgeberatung einbeziehen und um die „wirklich nachhaltigen Anbieter“ wissen. Der AnlegerprofilFINDER des IVFP unterstützt sie dabei.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Zurich und Deutsche Bank kooperieren bei Klimarisiko-Beratung
Die Zurich Gruppe Deutschland und die Deutsche Bank intensivieren ihre Zusammenarbeit: Künftig unterstützen die Risiko-Experten von "Zurich Resilience Solutions" Firmenkunden der Deutschen Bank bei der Analyse und dem Management physischer Klimarisiken.
Nachhaltigkeit: Versicherer messen Treibhausgasemissionen
Der ESG-Report 2024 von Franke und Bornberg zeigt deutliche Fortschritte der Versicherungsbranche in Sachen Nachhaltigkeit. Immer mehr Versicherer messen ihren CO₂-Fußabdruck, senken den Stromverbrauch und investieren in nachhaltige Transformationsprojekte.
Nachhaltigkeit in der Versicherungsbranche: Mehr Aufgaben, weniger Ressourcen
Das German Sustainability Network hat die Ergebnisse ihrer aktuellen Befragung zur Nachhaltigkeit in der Versicherungsbranche veröffentlicht. Überraschend ist, dass weniger als die Hälfte der Versicherungsunternehmen plant, die personellen Ressourcen für Nachhaltigkeitsthemen zu erhöhen.
Versicherer und Nachhaltigkeit: Ein Spiel von Licht und Schatten
Die Versicherungsbranche spielt eine zentrale Rolle im Umgang mit langfristigen Risiken durch Klimawandel und gesellschaftliche Veränderungen. Doch nicht alles ist rosig...