Zur Zeit des Römischen Reiches konnten Bürger mit einer Unze Gold etwa 300 Laibe Brot kaufen – das ist auch heute noch so, tausende Jahre später. Und während der ein oder andere Bäcker aus Kulanz und Nostalgie womöglich noch Deutsche Mark annehmen würde, dürfte es mit der Reichsmark schon deutlich schwieriger werden.
Währungen haben eine kurze Halbwertszeit – ohne Golddeckung existieren diese im Durchschnitt lediglich 27 Jahre. Zurück zum Gold: jenes ist weitaus mehr als ein Rohstoff für Industrie, Schmuck oder auch ein Tauschmittel. Es eignet sich allen voran auch für Anleger*innen, auch über den reinen Kaufkrafterhalt hinaus. Zwischen 1970 und 2020 konnten hiermit im Durchschnitt jährliche Renditen in Höhe von 6,45 Prozent erzielt werden, nominal, vor Abzug der Inflation. Womöglich zur Überraschung vieler: der Kurszuwachs beim MSCI World Index liegt nur 0,56 Prozentpunkte darüber.
Abflauende Goldnachfrage
„Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles. Ach wir Armen!“ Was zu Goethes Zeiten noch seine Richtigkeit gehabt zu haben scheint, kann heute angezweifelt werden. Trotz starker Preissteigerungen, und trotz mannigfaltiger Krisen rund um den Globus – man denke beispielsweise an die Inflation oder den Ukraine-Konflikt – ist Gold bei der Masse der Anleger nicht über die Maßen gefragt, wie zumindest Google-Suchauswertungen nahelegen.
Der Google-Trend-Score für die Suchbegriffe „buy gold“ notiert bei einer Auswertung des weltweiten Suchvolumens aktuell auf dem Score von 43. Dies ist nahezu der tiefste Wert innerhalb der letzten 5 Jahre. Ein Grund: Richtige Goldgräberstimmung mag nicht bei Gold, sondern bei neuen Assets wie Kryptowährungen aufkommen, man denke an das sogenannte digitale Gold Bitcoin. Ob Bäcker in 2.500 Jahren allerdings Bitcoins akzeptieren, das steht in den Sternen – nicht alles ist Gold, was glänzt.
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