Bundestag erkennt Solidargemeinschaften im Gesundheitswesen an

Der Bundestag stellt die Arbeit der Solidargemeinschaften auf eine klare rechtliche Grundlage. Die Solidargemeinschaften haben damit Rechtssicherheit.

Bundestag-3244068-PB-kschneider2991Bundestag-3244068-PB-kschneider2991kschneider2991  – pixabay.com

Innerhalb des am 6. Mai in dritter Lesung beschlossenen Digitale-Versorgung-und-Pflegegesetzes (DVPMG) hat der Deutsche Bundestag auch den rechtlichen Status der Solidargemeinschaften als gesetzlich zulässige anderweitige Absicherung im Krankheitsfall bestätigt.

Der Gesetzgeber verpflichtet die Solidargemeinschaften, einige wichtige Kriterien zu erfüllen: Sie müssen ihren Mitgliedern Leistungen „in Art, Umfang und Höhe“ der gesetzlichen Krankenkassen gewähren. Außerdem müssen sie ihre „dauerhafte Leistungsfähigkeit“ gutachterlich nachweisen.

Rechtliche Sicherheit für Solidargemeinschaften

Der Vorsitzende des Dachverbands von Solidargemeinschaften (BASSG), Urban Vogel, begrüßt den Beschluss des Bundestags: „Die Kriterien, die der Bundestag nun gesetzlich vorschreibt, sind vernünftig und werden von den Mitgliedseinrichtungen der BASSG bereits erfüllt.“

Die BASSG hat sich für diese gesetzliche Klärung immer wieder eingesetzt, da die Rechtsunsicherheit auch zu vielen gerichtlichen Auseinandersetzungen führte.

BASSG Vorsitzender Urban Vogel sagt: „Die rechtliche Anerkennung per Gesetz ist ein Durchbruch.“

Versäumnis des Gesetzgebers aus 2007 ausgeglichen

Damit wird eine rechtliche Unsicherheit beseitigt, die mit der Einführung der allgemeinen Versicherungspflicht 2007 eingetreten war. Der Gesetzgeber hatte es damals versäumt, klare Kriterien festzulegen, welche Rechte und Pflichten eine Solidargemeinschaft erfüllen muss.

In der Folge verweigerten Krankenkassen ihren Mitgliedern den Wechsel etwa zur Solidargemeinschaft Samarita. Finanzämter erkannten die Absetzbarkeit der Mitgliedsbeiträge an die Solidargemeinschaften nicht an.

Jetzt muss der Bundesrat dem Gesetz noch zustimmen.

LESEN SIE AUCH

Euro StethoskopEuro StethoskopAycatcher – stock.adobe.comEuro StethoskopAycatcher – stock.adobe.com
Politik

Staat belastet Gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung mit versicherungsfremden Leistungen

Allein in der Pflegeversicherung entfallen pro Jahr 3,5 Mrd. Euro auf Rentenversicherungsbeiträge für pflegende Angehörige, die derzeit aus Beitragsmitteln finanziert werden. In der GKV werden gesamtgesellschaftliche Lasten von rund 20 Mrd. Euro im Jahr über Versicherungsbeiträge getragen. Auch die fehlende Kompensation der Zahlungen für Bürgergeldempfänger in Höhe von rund 9 Mrd. Euro wirkt sich belastend aus.

Seniorin-Pflegekraft-245958208-AS-HalfpointSeniorin-Pflegekraft-245958208-AS-HalfpointHalfpoint – stock.adobe.comSeniorin-Pflegekraft-245958208-AS-HalfpointHalfpoint – stock.adobe.com
Pflege versichert

AOK veröffentlicht Positionspapier zur Weiterentwicklung der Pflege

Immer mehr Pflegebedürftige, ein anhaltender Fachkräfteengpass, strapaziöse Arbeitsbedingungen: die Herausforderungen für die Soziale Pflegeversicherung (SPV) sind groß. Vor diesem Hintergrund hat der AOK-Bundesverband ein Positionspapier veröffentlicht. Im Mittelpunkt stehen grundlegende Strukturreformen um die Pflege vor Ort zu stärken, sie bedarfsgerechter und effizienter zu gestalten.

Creative arrows textureCreative arrows textureWho is Danny – stock.adobe.comCreative arrows textureWho is Danny – stock.adobe.com
Finanzen

AOK-Gemeinschaft dreht ins Minus

Die AOK-Gemeinschaft verbucht im ersten Halbjahr ein Defizit von knapp 100 Millionen Euro. Die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes erwartet in 2023 schweres Fahrwasser für die GKV.

healfcare/medical and insurance concept of medicine service goalhealfcare/medical and insurance concept of medicine service goaltomertu – stock.adobe.comhealfcare/medical and insurance concept of medicine service goaltomertu – stock.adobe.com
Assekuranz

Innungskrankenkassen mit Konzept für nachhaltige GKV-Finanzierung

Um eine nachhaltige Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung mit einer fairen Lastenverteilung sicherzustellen und damit eine außerordentliche Belastung der Beitragszahlerinnen und Beitragszahler zu verhindern, sehen die Innungskrankenkassen die Verbreiterung der Einnahmenbasis als entscheidenden Faktor an.

Businessman showing paper human heads on wooden desk. Business cBusinessman showing paper human heads on wooden desk. Business candranik123 – fotolia.comBusinessman showing paper human heads on wooden desk. Business candranik123 – fotolia.com
Assekuranz

Duales Gesundheitssystem überzeugt privat und gesetzlich Versicherte

Zufrieden wie nie zeigt sich die Bevölkerung mit dem deutschen Gesundheitssystem. 93 Prozent der privat Versicherten sind mit dessen Leistung zufrieden oder sehr zufrieden. Damit wurde der bisherige Spitzenwert aus dem vergangenen Jahr um 8 Prozentpunkte übertroffen. Mit dem Preis der Gesundheitsversorgung sind 78 Prozent zufrieden oder sehr zufrieden. Die gesetzlich Versicherten schätzen das duale Gesundheitssystem ebenfalls: 77 Prozent sind mit dessen Leistung zufrieden oder sehr ...
Netzwerk-272907897-AS-Sergey-NivensNetzwerk-272907897-AS-Sergey-NivensSergey Nivens – stock.adobe.comNetzwerk-272907897-AS-Sergey-NivensSergey Nivens – stock.adobe.com
Assekuranz

Endgültiger Sieg der Kassen-Rebellen

Alternative Zusammenschlüsse zur Übernahme von Krankheitskosten, die sogenannten Solidargemeinschaften, sind nun vom Gesetzgeber offiziell anerkannt. Der Bundesrat hat einer entsprechenden Regelung kürzlich zugestimmt, bestätigte eine Sprecherin der Ländervertretung gegenüber "boerse-online.de", dem Portal des Finanzen Verlags.

Mehr zum Thema

revzack / pixabayrevzack / pixabay
Politik

Rentenreform II: „Ein Irrweg“, warnt ifo-Institut

Das ifo-Institut in Dresden kritisiert das Rentenpaket II der aktuellen Bundesregierung als unfair gegenüber der jüngeren Generation. Laut ifo-Experte Joachim Ragnitz bedarf es eines neuen Generationenvertrags, der die Belastungen gerechter verteilt und das Rentensystem zukunftsfähig macht.

Alexander Gunkel, Vorsitzender des BundesvorstandsNürnberger / DRV BundAlexander Gunkel, Vorsitzender des BundesvorstandsNürnberger / DRV Bund
Politik

Deutsche Rentenversicherung: Bundeszuschüsse müssen unangetastet bleiben

Bundeszuschüsse müssen unangetastet bleiben - so lautet die zentrale Forderung von Alexander Gunkel, Vorsitzender des Bundesvorstands der Deutschen Rentenversicherung Bund, auf der Bundesvertreterversammlung. Dort wird auch klar: die Rentenerhöhung 2025 soll höher ausfallen als erwartet – ein Effekt der steigenden Pflegebeiträge.

LoboStudioHamburg / pixabayLoboStudioHamburg / pixabay
Politik

Regierung und Opposition einigen sich auf Neuwahlen – BVK begrüßt Entscheidung

Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) begrüßt die Einigung von Bundesregierung und Opposition, bereits am 23. Februar 2025 Neuwahlen abzuhalten. Der BVK sieht darin eine Chance, den Reformstau zu beenden und die wirtschaftliche Lage Deutschlands zu stärken.
Dr. Helge Lach, Vorsitzender des DUVDVAGDr. Helge Lach, Vorsitzender des DUVDVAG
Politik

Reform der Altersvorsorge wackelt: Doch Bürger wünschen sich mehr Flexibilität

Die geplante Reform zur staatlich geförderten Altersvorsorge, die Wahlfreiheit und Kapitalmarktorientierung fördern soll, steht aufgrund der aktuellen politischen Lage auf der Kippe. Dennoch zeigt eine Umfrage von DIVA und DUV, dass Bürger diese Reform ausdrücklich begrüßen würden.

AfWAfW
Politik

CDU/CSU bei Vermittlern vorn – FDP verliert an Zustimmung

Die CDU/CSU ist laut aktuellem AfW-Vermittlerbarometer die bevorzugte Partei der Vermittlerinnen und Vermittler.

Nach dem 'Ampel-Aus' herrscht Unsicherheit über die Fortsetzung der Reformvorhaben.wal_172619 / pixabayNach dem 'Ampel-Aus' herrscht Unsicherheit über die Fortsetzung der Reformvorhaben.wal_172619 / pixabay
Politik

Bruch der Ampel-Koalition: Vermittlerverbände äußern Kritik und Unsicherheit

Nach dem Bruch der Ampel-Regierung äußern der BVK und der AfW deutliche Bedenken zu den Auswirkungen auf die Reform der Altersvorsorge und die Stabilität im Finanzsektor.