Zahlen des Arbeitsministeriums: Renten aus Versorgungswerken sind doppelt so hoch
Die Altersrente der Versorgungswerke freier Berufe wie Ärzte, Apotheker, Notare oder Rechtsanwälte liegt mehr als doppelt so hoch wie die Altersrente gesetzlich Versicherter. Zahlten die berufsständischen Versorgungswerke Ende 2019 im Schnitt 2135 Euro monatlich aus, waren es bei der gesetzlichen Rentenversicherung 954 Euro.
Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Links-Fraktion hervor, die der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) vorliegt.
Selbst gesetzlich Versicherte mit Ansprüchen aus 35 Jahren erhielten mit durchschnittlich 1237 Euro noch immer fast 900 Euro weniger als Freiberufler über ihre Versorgungswerke. Die höchsten Renten erzielten Notare (2606 Euro), Ärzte (2457 Euro) und Zahnärzte (2124 Euro), wie aus der Ministeriumsantwort weiter hervorgeht.
Höhere Altersbezüge bei freien Berufen
Zwar müssen von den Renten der Versorgungswerke noch Sozialabgaben gezahlt werden. Beim Netto-Vergleich liegen die Altersbezüge der freien Berufe aber noch immer 1,8-mal so hoch wie die durchschnittliche gesetzliche Rente, bei 35 Versicherungsjahren noch 1,4 mal so hoch.
Das Ministerium verweist zur Erklärung auf die "relative hohen Einkommen" der Freiberufler und damit höhere Beiträge. Linken-Sozialexpertin Sabine Zimmermann im Gespräch mit der NOZ sagte:
"Genau diese Beiträge fehlen aber in der gesetzlichen Rentenversicherung."
Historisches Wachstum der Versorgungswerke
Zimmermann erklärt weiter: "Doch 2021 ist es schlicht unsolidarisch, wenn einige gut verdienende Berufsgruppen nicht in das solidarische Umlagesystem der gesetzlichen Rentenversicherung einzahlen."
Zimmermann forderte eine Erwerbstätigenversicherung, "in die alle einzahlen - Selbstständige, Freiberuflerinnen und Freiberufler, Beamte und Abgeordnete". Das stabilisiere die Einnahmen der Rentenversicherung in Zeiten des demografischen Wandels und schaffe den Spielraum für ein höheres Rentenniveau. Ein Beitrag der Neue Osnabrücker Zeitung über news aktuell.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Beamte und Selbstständige sollen Rente retten
Continentale mit weiteren Tarifen für die DUK
Beitragsvorteile bei Basis- und Riester-Rente
Novum: Gewerbeversicherung mit Schadenfreiheitsrabatt
Die ARAG lanciert ein neues Verbundprodukt für Gewerbetreibende: Innerhalb einer einzigen Police bietet ‚ARAG Recht & Gewerbe‘ umfassenden Rechts-, Sach- und Haftpflichtschutz inklusive eines Schadenfreiheitsrabattsystems und Preisvorteilen für nachhaltige Betriebe.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Allianz-Konsortium vor Abschluss des Viridium-Deals – WTW sieht Belebung des Run-Off-Marktes
Die Übernahme von Viridium durch ein Allianz-geführtes Konsortium steht offenbar kurz vor dem Abschluss. WTW erwartet, dass der Deal den deutschen Run-Off-Markt nachhaltig beleben wird.
Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen warnt: Fahrradversicherung oft unverzichtbar
Fahrräder sind in Deutschland ein beliebtes Fortbewegungsmittel – sowohl im Alltag als auch in der Freizeit. Doch mit der steigenden Zahl an hochwertigen Modellen, insbesondere E-Bikes, wächst auch das Risiko von Diebstählen. Laut der polizeilichen Kriminalstatistik wurden allein 2023 über 260.000 Fahrräder als gestohlen gemeldet, die tatsächliche Zahl dürfte jedoch weit höher liegen.
Insolvenzverfahren über ELEMENT eröffnet: Versicherungsschutz läuft aus
Das Insolvenzverfahren über die ELEMENT Insurance AG ist eröffnet. Die bestehenden Versicherungsverträge enden größtenteils zum 1. April 2025. Versicherten wird dringend geraten, schnell eine neue Absicherung zu suchen.
Aon-Marktprognose 2025: „Bürokratie bremst den Fortschritt aus“
Das Beratungsunternehmen Aon hat seine Marktprognose für den deutschen Versicherungsmarkt 2025 veröffentlicht. Der Bericht zeigt: Unternehmen müssen sich zunehmend mit komplexen und global vernetzten Risiken auseinandersetzen. Politische Unsicherheiten, hohe Kosten und der Klimawandel setzen Unternehmen unter Druck.