Der Rückversicherer Munich Re offeriert Mitarbeiten eine extrem großzügige betriebliche Altersvorsorge (bAV). Das neue System wurde schon am 1. Juli 2019 eingeführt, aber erst Anfang März 2021 durch die Verleihung der Branchenauszeichnung „Deutscher bAV-Preis“ öffentlich bekannt. Eine Konzernsprecherin nennt gegenüber der Wirtschaftszeitschrift „Euro am Sonntag“ (Ausgabe vom 1. April) bislang unbekannte Details.
Das System namens AIM (die Abkürzung steht für Attraktiv, Intuitiv & Innovativ, Marktgerecht) ist rückwirkend zum 1. Januar 2019 gültig. Es profitieren fast alle 3500 aktuellen Beschäftigten in der deutschen Rückversicherung – und alle künftigen. Sie bekommen eine komplett vom Arbeitgeber finanzierte zusätzliche Altersvorsorge. Darüber hinaus ist eine ebenfalls komplett arbeitgeberfinanzierte Versicherung bei Invalidität inklusive. Die Zuschüsse steigen proportional mit den Gesamtbezügen.
Zu Gesamtkosten und bilanziellen Belastungen äußerte sich die Sprecherin nicht. Nach ihren Angaben bringt AIM auch Einsparungen mit sich, weil es die bis dato vier unterschiedlichen bAV-Systeme innerhalb des Rückversicherers abgelöst habe und somit der Verwaltungsaufwand sinke. Ein Hauptzweck der Einführung: Es handle sich um eine „attraktive Vergütungskomponente“.
Dass es um das Halten von Mitarbeitern und den Erwerb von neuen geht, zeigt sich auch daran, dass Mitarbeiter, die kurz vor der Rente stehen, an dem Programm nicht teilnehmen dürfen. Der Konzern äußert sich nicht konkret, wie die Mittel investiert werden und spricht lediglich von einer „global differenzierten Investmentstrategie mit dynamischem Risikomanagement“ und „sukzessiver Absicherung von Kursgewinnen“. Zu Beginn des Ruhestandes sind 90 Prozent der eingezahlten Beiträge garantiert. Mitarbeiter, die zusätzlich eigene Mittel einzahlen wollen, können dies in unbegrenzter Höhe tun.
Keinen Zugang zu AIM haben die restlichen rund 36.000 Mitarbeiter des Munich-Re-Konzerns, beispielsweise die rund 27.000 Angestellten des Erstversicherers Ergo. Zur Begründung dieses Ausschlusses sagte die Sprecherin, hier gebe es „eigene Versorgungssysteme".
Themen:
LESEN SIE AUCH
Munich Re - Gewinn liegt zum Halbjahr bei 3.763 Mio. Euro
Ein Gewinn von knapp 3,8 Mrd. Euro im ersten Halbjahr setzt die positive Geschäftsentwicklung von Munich Re fort. Mehr noch: Nie hat das Unternehmen in den ersten sechs Monaten eines Jahres mehr verdient als 2024. Das Ergebnis zeigt die operative Stärke, das in der Rück- als auch in der Erstversicherung einen über der Erwartung liegenden Gewinnbeitrag geliefert hat.
Versicherungsschutz zum Einstieg ins Berufsleben
Nach Abschluss der Ausbildung oder des Studiums besteht kein Versicherungsschutz über die Haftpflichtversicherung der Eltern. Mit Aufnahme der ersten Berufstätigkeit sollte ein eigener Privathaftpflichtschutz abgeschlossen und eine Berufsunfähigkeitsversicherung früh in Betracht gezogen werden.
NÜRNBERGER verkauft Pensionsfonds an Metzler
Die Metzler Pension Management GmbH übernimmt voraussichtlich zum 1. Januar 2025 den gesamten Bestand der NÜRNBERGER Pensionsfonds AG (NPF): Dieser umfasste Ende 2023 über 700 Unternehmen, circa 3.600 individuelle Versorgungsverhältnisse und eine Kapitalanlagesumme von mehr als 290 Mio. Euro.
IVFP untersucht bAV-Direktversicherungen
Im aktuellen Rating zu den bAV- Direktversicherungen untersucht das IVFP zum dreizehnten Mal in Folge die Direktversicherungsprodukte auf Basis eines absolut unabhängigen Benchmarkansatzes.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Allianz-Konsortium vor Abschluss des Viridium-Deals – WTW sieht Belebung des Run-Off-Marktes
Die Übernahme von Viridium durch ein Allianz-geführtes Konsortium steht offenbar kurz vor dem Abschluss. WTW erwartet, dass der Deal den deutschen Run-Off-Markt nachhaltig beleben wird.
Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen warnt: Fahrradversicherung oft unverzichtbar
Fahrräder sind in Deutschland ein beliebtes Fortbewegungsmittel – sowohl im Alltag als auch in der Freizeit. Doch mit der steigenden Zahl an hochwertigen Modellen, insbesondere E-Bikes, wächst auch das Risiko von Diebstählen. Laut der polizeilichen Kriminalstatistik wurden allein 2023 über 260.000 Fahrräder als gestohlen gemeldet, die tatsächliche Zahl dürfte jedoch weit höher liegen.
Insolvenzverfahren über ELEMENT eröffnet: Versicherungsschutz läuft aus
Das Insolvenzverfahren über die ELEMENT Insurance AG ist eröffnet. Die bestehenden Versicherungsverträge enden größtenteils zum 1. April 2025. Versicherten wird dringend geraten, schnell eine neue Absicherung zu suchen.
Aon-Marktprognose 2025: „Bürokratie bremst den Fortschritt aus“
Das Beratungsunternehmen Aon hat seine Marktprognose für den deutschen Versicherungsmarkt 2025 veröffentlicht. Der Bericht zeigt: Unternehmen müssen sich zunehmend mit komplexen und global vernetzten Risiken auseinandersetzen. Politische Unsicherheiten, hohe Kosten und der Klimawandel setzen Unternehmen unter Druck.