Wie stark sind verschiedene Geschäftszweige während der Covid-Pandemie betroffen?

Die Corona-Einschränkungen belasten den Handel schwer. Die deutsche Wirtschaft steht auf der Kippe. Es wird eine große Insolvenzwelle befürchtet, da seit Monaten viele Geschäfte nicht mehr öffnen dürfen.

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Ein Ende der Corona-Beschränkungen ist nicht in Sicht.

Corona-Beschränkungen in fast allen Branchen

Unter den Corona-Einschränkungen in Bezug auf geschlossene Geschäfte leiden vor allem Einzelunternehmen, aber auch große Möbel- oder Modeketten, vor allem aber Gastro- und Hotelbetriebe, wie auch die Kosmetikbranche. Ganze Innenstädte sind derzeit wie ausgestorben, da die meisten Läden geschlossen haben müssen. Die Auswirkung der Schließungen infolge von COVID-19 sind von Branche zu Branche sehr unterschiedlich.

Während viele Restaurants wenigstens einmal die Woche oder auch mehrfach ein Menü anbieten, können Hotelbetriebe nur für Geschäftsreisende öffnen, die allerdings wegen der strikten Reisebeschränkungen nicht wirklich stattfinden.

Die Sanktionen treffen natürlich auch die Unternehmen der Reisebranche, die so gut wie keine Reisen mehr generieren können, aber dennoch aktuell für Sommerurlaub werben, wobei keiner weiß, wie und wann es zu Öffnungen kommen wird.

Ab dem 1. März 2021 dürfen voraussichtlich die Friseurgeschäfte wieder öffnen. Es handelt sich allerdings nur um eine Branche, für die es Lockerungen gibt. Andere Unternehmen, wie Möbelgeschäfte und Spielzeughändler, dürfen aktuell nur Bestellungen per Telefon oder Internet annehmen und diese in ihren Läden an die Kunden ausgeben.

Mit Click & Collect können sich die Unternehmen auf Dauer aber nicht über Wasser halten. Es hat allerdings den Anschein, dass dies vielen Unternehmen bisher noch nicht klar geworden und allgemein nicht klar ist, wie schlecht es um die deutsche Wirtschaft steht. Tatsache ist: Die deutsche Wirtschaft steckt in einer ihrer schwersten Krise und wird im ersten Quartal schrumpfen.

Dabei ist durch die teilweisen Öffnungen in der Lebensmittelbranche und nun bald auch wieder im Friseurbereich ein starkes Ungleichgewicht zu verzeichnen quer durch die Branchen. Im zweiten Lockdown ist zudem die exportorientierte Industrie nicht wie im ersten Lockdown so stark betroffen. In der verarbeitenden Industrie verzeichnet man sogar ein Wachstum gegenüber Frühjahr 2020, als von Corona noch gar keine Rede war.

Im Dienstleistungsbereich, insbesondere im Gastro-Bereich, der Hotellerie und auch im Einzelhandel sowie im kulturellen Bereich und Freizeit- und Vereinssport sieht es richtig bitter aus was Umsätze und Einnahme betrifft. Hinzu kommt, dass eigentlich zugesagte staatliche Hilfen nur sehr zögerlich ausgezahlt werden und lange nicht beantragbar.

Hinzu kamen branchenübergreifend Maßnahme im Zuge der Pandemie Bekämpfung, wie das Homeoffice, das Unternehmen dazu verpflichtet so viele Mitarbeiter wie möglich von zuhause aus arbeiten zu lassen.

Sportwetten Branche ohne Einbußen

Keine Einbußen in der Corona Krise beziehungsweise einen Gewinn hat die Sportwetten Branche gemacht. Im Gegenteil. Die Gewinne der Branche sind gestiegen, da geschlossene Gastrobetriebe und die nicht vorhandene Möglichkeit des Reisens dafür sorgten, dass die Menschen oft zu Hause waren.

Und wer seine Homeoffice-Arbeit zu Ende gebracht hat, der klickt gerne mal auf die Webseite von einem Sportwettenanbieter, auf der die Möglichkeit besteht Zerstreuung vom tristen Alltag im Homeoffice und der meist durch das Homeoffice beengt gewordenen Wohnsituation zu finden.

Viele verbrachten seit dem Beginn der Corona Krise im Frühjahr 2020 einen Großteil ihrer Zeit vor dem PC beziehungsweise Laptop oder nahmen zwecks Zocken auf einer der Webseiten ihr Tablet mit ins Badezimmer. Zu den beliebtesten Webseiten gehört die von Oddspedia Wettquoten. Plattformen wie diese wurden sehr schnell im Frühjahr 2020 zu einem Ersatzort derer, die sich normalerweise in Sportsbars aufhalten.

Was natürlich auch beim Online-Angebot der Sportwettenanbieter fehlt, ist die Gemeinschaft. Denn zusammen mit einer Flasche Bier oder sogar einem gezapften Bier in der Sportbar sitzen - das ist ein Gefühl, das viele Spieler in der Corona Krise bei geschlossenen Sportsbars vermissen.

Viele Experten sehen gerade in den Plattformen für Sportwetten eine große Suchtgefahr und damit die zunehmende Begeisterung für Sportwetten eher kritisch. Es ist nicht zuletzt die Langeweile wegen geschlossener Geschäfte und des Großbereichs, die die Menschen zunehmend ins Netz treibt, hin zu den Sportwettenanbietern.

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