Die wirtschaftlichen Folgen von Corona sind noch lange nicht absehbar, aber schon jetzt spürbar. Rentner*innen treffen sie bereits ab Mitte des Jahres, glücklicherweise aber zunächst einmal abgemildert.
Denn maßgeblich für die Rentenentwicklung ist jeweils die Lohnentwicklung des Vorjahres. Diese war 2020 als Folge der Pandemie negativ und die Einkommen sanken. Rein rechnerisch müssten die Bezüge für die gut 21 Millionen Rentner*innen zum 1. Juli um 3,25 Prozent sinken.
SoVD-Präsident Adolf Bauer zeigt sich zunächst beruhigt und doch auch besorgt:
"In Westdeutschland bleiben die Renten stabil, im Osten erhöhen sie sich sogar leicht aufgrund der Anpassung an die Westrenten und werden um 0,72 Prozent angehoben. Hier greift dieses Jahr trotz der coronabedingten Entwicklungen die gesetzlich verankerte Rentengarantie, für die wir uns vom SoVD seinerzeit vehement eingesetzt haben. Sie verhindert eine Negativanpassung, die vor allem Kleinstrentner*innen schwer getroffen hätte. Wer aber mit seiner Rente schon heute am Existenzminimum lebt, für den ist eine Nullrunde ein echtes Problem."
Richtige Entscheidungen der Politik sind nötig
2021 stagnieren damit die Renten erstmalig seit vielen Jahren, in denen sie teilweise erheblich erhöht worden waren. Selbst mitten im Corona-Jahr 2020 stiegen die Renten im Westen um 3,45 Prozent und im Osten um 4,2 Prozent, weil hier die gute Lohnentwicklung in 2019 ausschlaggebend war.
Adolf Bauer mahnt deshalb eindringlich: "Die Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie darf nicht zu Lasten der finanziell Schwächsten gehen. Die Politik ist hier aufgefordert mit Augenmaß die richtigen Entscheidungen zu treffen."
Themen:
LESEN SIE AUCH
Klettern Sozialversicherungsbeiträge bis 2040 auf 46 Prozent?
So blickt Deutschland in den Ruhestand
Rentenversicherungs- und Alterssicherungsbericht 2020: SoVD sieht akuten Handlungsbedarf
SoVD erteilt rentenpolitischen Plänen der CDU klare Absage
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
In der Steuerung des Kreditrisikos liegt ein strategischer Hebel
Protektionismus, Handelskonflikte, geopolitische Risiken – die Unsicherheit an den Märkten bleibt hoch. Passive Kreditstrategien stoßen in diesem Umfeld schnell an ihre Grenzen. Warum gerade aktives Management und ein gezielter Umgang mit Kreditaufschlägen den Unterschied machen können, erklärt Jörg Held, Head of Portfolio Management bei Ethenea.
Mehrheit befürwortet Rüstungsinvestments – Akzeptanz steigt auch bei nachhaltigen Fonds
Private Geldanlagen in Rüstungsunternehmen polarisieren – doch laut aktueller Verivox-Umfrage kippt die Stimmung: 56 Prozent der Deutschen halten solche Investments inzwischen für legitim. Auch nachhaltige Fonds greifen vermehrt zu.
PKV-Initiative „Heal Capital 2“: Neuer Fonds, neue Investoren, neue Start-ups
Digitale Wartung, KI-Zertifizierung, stärkere europäische Vernetzung: Der PKV-Investitionsfonds Heal Capital geht mit neuer Schlagkraft an den Start – und will die digitale Versorgung nachhaltig verändern. Doch welche Start-ups profitieren zuerst?
„Was zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es meistens auch“
Von unseriösen Werbeversprechen bis KI-Euphorie: Im zweiten Teil des Interviews mit Tim Grüger geht es um Trends im Daytrading, die Erwartungen von Kunden und den Kampf gegen Finanz-Fake-News. Plus: Was TradingFreaks für die Zukunft plant – und welchen Rat der Gründer Anfängern mit auf den Weg gibt.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.