Dr. Bernward Maasjost und Markus Trogemann setzen sich in der Politik für Veränderungen ein
Die Finanzdienstleistungsbranche bewegt sich aktuell im Spannungsfeld zwischen COVID-19, stetig wachsender Regulatorik, Image-Problemen, dem drohenden Provisionsdeckel und der DIN-Norm 77230. Veränderungsprozesse sind branchenintern angestoßen worden, doch es gibt noch viel zu tun.
Die pma: -Geschäftsführer Dr. Bernward Maasjost und Markus Trogemann wissen: Nur wer klare Botschaften formuliert und diese Forderungen Entscheidern aus der Politik verständlich vermittelt, stößt nachhaltige Veränderungen an.
Darum luden sie Dr. Carsten Brodesser, MdB, nach Münster in die Zentrale des Maklerpools ein. Dr. Carsten Brodesser ist für die CDU unter anderem ordentliches Mitglied im Finanzausschuss des Deutschen Bundestages. Der Diplom-Volkswirt, der lange in der Wirtschaft tätig war, ist ein Mann vom Fach und damit genau der Richtige für ein Fachgespräch über die massiven Veränderungsprozessen in der Makler- und Finanzdienstleistungsbranche. Das betrifft die zunehmende Regulatorik und Qualifizierungskomplikationen durch den §34f ebenso wie die Eigenkontrolle der Branche durch die DIN-Norm 77230 und IDD.
Jobkiller Regulatorik
Zur Sprache kamen der Druck und die Belastungen durch die steigende Regulatorik in der Dokumentation der Beratungsprozesse. Dr. Maasjost legte dem interessierten Gast dar, dass dieses nicht wenige Marktteilnehmer vor so massive wirtschaftliche Probleme stelle, dass sie aufgeben müssten. Es sei, wie er weiter ausführte, eine Bereinigung des Marktes, wie es sie in den vergangenen 30 Jahren nicht gegeben habe, die Anzahl der Berater sinke deutlich.
Neue Kostenlawine durch BaFin-Aufsicht
TraZum Thema BaFin-Aufsicht konnten Markus Trogemann und Dr. Bernward Maasjost die Widersprüche in Bezug auf den § 34f GewO darlegen. Sie erläuterten, dass eine Übertragung der Aufsichtspflicht für die Maklerbranche auf die BaFin der falsche Schritt wäre, denn Berater mit einem Gewerbeschein gemäß §34f GewO hätten zu keinem Zeitpunkt direkten Zugriff auf das Vermögen ihrer Kunden.
Der Bundesregierung liegen zudem keine Informationen über diesbezügliche Schadensfälle vor. Rund 60 Prozent aller Finanzanlagevermittler seien zusätzlich auch als Versicherungsvermittler tätig. Hier oblägen die Registrierung und Aufsicht den Industrie- und Handelskammern.
Somit käme es mit der BaFin zu einer weiteren Aufsicht, die zudem keinerlei Kompetenz und Ressourcen hätten, um 38.000 Einzelfirmen zu prüfen. Die zusätzlichen Kosten von rund 39 Mio. Euro sollen geplanter maßen auf die Vermittler abgewälzt werden. Ein Bürokratiemonster gebiert eine gravierende Kostenbelastung.
Transparente Beratung durch DIN-Norm-Analyse
Beim Thema Image und schwarze Schafe in der Branche wurde Dr. Maasjost deutlich und führte aus, dass man zwischen Finanzdienstleistungsbranche und dem oft grenzwertigen Handeln globaler Banken unterscheiden müsse. Und ja, schwarze Schafe gäbe es überall. Doch man dürfe darum nicht eine ganze Branche „zu Tode regulieren“.
Dann stellten die pma: -Geschäftsführer dem interessierten Gast die DIN-Norm 77230 vor. Die Basis-Finanzanalyse für Privathaushalte, die einen branchenübergreifenden transparenten Analyseprozess für die ganzheitliche Betrachtung der Finanzsituation eines Haushaltes festlegt, wurde von allen relevanten Marktplayern, darunter Banken, Maklerpools, Versicherungskonzerne und Verbraucherschützer entwickelt.
Dr. Carsten Brodesser, MdB, zeigte sich beeindruckt von der zweijährigen Arbeit mit abschließender Zertifizierung. Schnell erfasste der Vollblutpolitiker und Finanzexperte die Vorteile der Norm: - Objektivierbare, reproduzierbare und transparente Analyseprozesse - Trennung der nachgelagerten Finanzberatung von der Analyse - Systematischere Finanzberatung - Rechtssicherheit im Streitfall Dr. Bernward Maasjost wies zudem darauf hin, dass die Norm auch einen Imagewandel für die Branche bedeute.
„Die Beratung nach DIN-Norm 77230 wird mittelfristig zu einem Qualitätsmerkmal für Privathaushalte,“ erläuterte der pma: -Geschäftsführer dem Bundestagsabgeordneten. „Die schwarzen Schafe im Markt werden so mittelfristig aussortiert, was wiederum der Branche, der Beratungsqualität und unserem Image zugutekommt,“ so Dr. Maasjost weiter.
Fazit
Der Finanzexperte Dr. Carsten Brodesser hat den Druck erkannt, unter dem die gesamte Branche steht. Zudem sieht er die guten Ansätze der Selbstregulierung und will im Finanzausschuss für diesen Weg werben. Die DIN-Norm in der Finanzanalyse und eine Beratung nach IDD seien dafür vielversprechende Ansätze. Dr. Carsten Brodesser, MdB, will sowohl im Finanzausschuss als auch im Deutschen Bundestag Mitstreiter für dieses Anliegen gewinnen. Damit könnten weitere Regulierungsansätze vom Tisch sein.
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