Von Nullrunden bis 2,6 Prozent mehr Gehalt

In diesem Jahr liegt der durchschnittliche nominale Gehaltszuwachs in Deutschland bei 2,2 Prozent, das inflationsbereinigte Plus beläuft sich auf 1,7 Prozent. Die Inflationsrate fällt 2020 mit 0,5 Prozent deutlich niedriger aus als in 2019 mit 1,3 Prozent. Damit liegt die reale Lohnsteigerung erheblich über den Vorjahresniveaus.

(PDF)
Lohnabrechnung-99520441-AS-Stockfotos-MGLohnabrechnung-99520441-AS-Stockfotos-MGStockfotos-MG – stock.adobe.com

Dies sind die Ergebnisse der weltweiten Vergütungsstudien, für die Mercer branchenübergreifend die Entwicklung der Löhne und Gehälter untersucht. Basis der Studie ist die globale Vergütungsdatenbank von Mercer, die Daten von 15 Millionen Stelleninhabern aus mehr als 39.000 Organisationen umfasst.

Für Deutschland hat Mercer Vergütungsdaten von 758 Organisationen mit 372.000 Stelleninhabern ausgewertet. Die Entwicklungen gestalten sich in diesem Jahr besonders heterogen. Jedes zweite Unternehmen hat die Gehälter um 2,6 Prozent oder mehr erhöht. Die höchsten nominalen Steigerungsraten in 2020 verzeichnen die Branchen Life Sciences und Konsumgüter mit jeweils 2,6 Prozent, die chemische Industrie mit 2,4 Prozent und High-Tech mit 2,3 Prozent. Die Automobilindustrie liegt mit 1,6 Prozent am unteren Ende.

Die Zahlen berücksichtigen auch Nullrunden, die es je nach Branche unterschiedlich häufig gab – von wenigen Ausnahmen bis hin zu 40 Prozent der Unternehmen.

Thomas Gruhle, Vergütungsexperte bei Mercer kommentiert die Entwicklungen:

„Fast jedes zweite Unternehmen hat unterjährig die Pläne für Gehaltsanpassungen geändert. Davon haben 47 Prozent die Gehaltsanpassungen um durchschnittlich sechs Monate verschoben und 55 Prozent die Werte angepasst, die meisten davon auf eine Nullrunde. Dies geht in den meisten Fällen auf die Auswirkungen von COVID-19 zurück.“

Der Großteil der befragten Unternehmen hat die variable Vergütung für das Performance-Jahr 2019 in 2020 weitestgehend ausgezahlt wie geplant (92 Prozent). 27 Prozent der Unternehmen planen für 2020 mit einem niedrigeren Zielwert im Vergleich zu dem tatsächlich ausgezahlten Bonus für 2019. Etwa ein Drittel hat sich noch nicht festgelegt.

Höhere Anpassung in 2021 – aber weniger im Geldbeutel

Die Planungen für 2021 sind für viele Unternehmen noch mit einer großen Unsicherheit verbunden. Die Anpassungen bleiben aber voraussichtlich auf einem niedrigeren Niveau bei weniger Nullrunden als in 2020.

In 2021 liegt der durchschnittliche nominale Gehaltszuwachs in Deutschland voraussichtlich bei 2,3 Prozent, das inflationsbereinigte Plus beläuft sich auf 1,2 Prozent, da die Inflationsrate für 2021 mit 1,1 Prozent voraussichtlich wieder höher ausfällt als in 2020. Nur etwa 10 Prozent der Unternehmen planen für das kommende Jahr mit einer Nullrunde.

(PDF)

LESEN SIE AUCH

portrait of senior woman looking out the windowportrait of senior woman looking out the windowcarballo – stock.adobe.comportrait of senior woman looking out the windowcarballo – stock.adobe.com
Finanzen

Deutsches Rentensystem nur Mittelmaß im internationalen Vergleich

Deutschland rutscht aufgrund seines vergleichsweise schwachen Abschneidens im Bereich Nachhaltigkeit in der Bewertung des Mercer CFA Institute Global Pension Index 2023 von weltweit 47 Rentensystemen auf den 19. Rang ab. Die ersten drei Plätze belegen Niederlande, Island und Dänemark.

Flagge von Deutschland und viele Euro BanknotenFlagge von Deutschland und viele Euro Banknotenstudio v-zwoelf – stock.adobe.comFlagge von Deutschland und viele Euro Banknotenstudio v-zwoelf – stock.adobe.com
Infothek KMU

Auswertung der Löhne zum Tag der Deutschen Einheit

Mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung verdienen Beschäftigte in Ostdeutschland deutlich weniger als in den alten Bundesländern. Insgesamt beträgt der Abstand 13,7 Prozent.

Young woman buying pasta in supermarket.Young woman buying pasta in supermarket.Drazen – stock.adobe.comYoung woman buying pasta in supermarket.Drazen – stock.adobe.com
Finanzen

EZB muss sich inflationärem Rekordhoch stellen

Der Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland beläuft sich nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Mai voraussichtlich auf 7,9 Prozent und erreicht damit ein Niveau wie zuletzt 1973/1974 – im Zuge der Ölpreiskrise. Der auf europäischer Ebene harmonisierte Verbraucherpreisindex legte sogar um 8,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu.
Man with business graph. Business concept.Man with business graph. Business concept.andranik123 – stock.adobe.comMan with business graph. Business concept.andranik123 – stock.adobe.com
Finanzen

DAX 40: Entlastung bei den Pensionsverpflichtungen

Durch eine Entlastung beim Rechnungszins bis zum Jahresende 2021 sind die Pensionsverpflichtungen der DAX 40-Unternehmen auf etwa 412 Mrd. Euro gesunken. Da der DAX im Jahr 2021 von 30 auf 40 Unternehmen erweitert wurde, liegt dieser Wert dennoch über dem Vorjahresstand von 406,9 Mrd. Euro. Im gleichen Zeitraum stieg das Pensionsvermögen im DAX 40 auf etwa 299 Mrd. Euro. Der Vorjahreswert für den DAX 30 lag bei 265,2 Mrd. Euro. Der Deckungsgrad der Pensionsverpflichtungen hat sich durch die ...

Unsere Themen im Überblick

Informieren Sie sich über aktuelle Entwicklungen und Hintergründe aus zentralen Bereichen der Branche.

Themenwelt

Praxisnahe Beiträge zu zentralen Themen rund um Vorsorge, Sicherheit und Alltag.

Wirtschaft

Analysen, Meldungen und Hintergründe zu nationalen und internationalen Wirtschaftsthemen.

Management

Strategien, Tools und Trends für erfolgreiche Unternehmensführung.

Recht

Wichtige Urteile, Gesetzesänderungen und rechtliche Hintergründe im Überblick.

Finanzen

Neuigkeiten zu Märkten, Unternehmen und Produkten aus der Finanzwelt.

Assekuranz

Aktuelle Entwicklungen, Produkte und Unternehmensnews aus der Versicherungsbranche.