So versichert sich Deutschland 2020

Die am häufigsten abgeschlossenen Versicherungen in Deutschland sind laut einer Studie von CLARK und YouGov mit 63 Prozent die Privathaftpflichtversicherung, gefolgt von der Kfz-Versicherung (63 Prozent) und der Hausratversicherung (58 Prozent) sowie und Rechtsschutzversicherung (37 Prozent).

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Die Studie zum Versicherungsverhalten der Deutschen zeigt Informationswege, Interessenschwerpunkte und Generationsunterschiede der deutschen Versicherten auf und widersprecht gängigen Branchen-Klischees.

Zufriedenheit im Schadensfall

Vier von fünf Deutschen hatten bereits einen Schadensfall. Dabei sind die Erfahrungen, die sie mit ihren Versicherungen gemacht haben, überwiegend positiv: Die Mehrheit der Befragten (81 Prozent) zeigt sich mit der Abwicklung durch ihren Versicherer zufrieden.

Die CLARK-Versicherungsexperten dazu:

„Die Deutschen sind Versicherungen gegenüber positiver eingestellt als es beispielsweise Diskussionen in Internetforen oder sozialen Medien vermuten lassen. Ob bei der Recherche, beim Vertragsabschluss oder im Schadensfall: Sobald Verbraucher mit Versicherungen in Berührung kommen, nehmen sie die Leistungen der Unternehmen mehrheitlich als seriös und angemessen wahr.“

Wahl der Versicherung von Risikowahrnehmung abhängig

Dabei hängt es maßgeblich von ihrer Einschätzung potenzieller Risiken ab, für welche Versicherungen sich die Deutschen entscheiden: So schützen sich 59 Prozent der Befragten vor allem gegen Schäden, deren Eintritt sie für sich selbst als wahrscheinlich erachten. Allerdings greift diese Denkweise laut den CLARK-Experten zu kurz. Denn viele Verbraucher mutmaßen beispielsweise, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Feuer ihr Hab und Gut verschlingen könnte. Dabei wäre es mindestens genauso wichtig, sich die Frage „Könnten wir den Neukauf des gesamten Hausrats aus eigener Tasche bezahlen?“ zu stellen.

Auch der Einfluss von Außen spielt eine Rolle – vor allem bei der jüngeren Generation: Zwei von drei 18- bis 24-Jährigen (64 Prozent) schließen die Versicherung auf Anraten von Eltern oder Freunden ab. Auch mit 25 bis 34 Jahren ist der Einfluss noch recht groß: Immerhin 39 Prozent haben ihre Versicherungen der Eltern und Freunde wegen abgeschlossen. Auch der Makler oder Berater spielt bei den jüngeren Befragten noch eine größere Rolle: 14 Prozent geben diesen als Grund für den Abschluss ihrer Versicherungen an.

Jüngere weniger informiert

55 Prozent der Befragten fühlen sich zudem über ihre Versicherung gut informiert. Aber hier zeigen sich deutliche Altersunterschiede: Mit 18 bis 24 Jahren traut sich nur jeder Dritte gute Kenntnisse zu. Bei den 25- bis 45-Jährigen ist es sogar nur jeder Vierte. Erst danach ändert sich das Bild – und zwar schlagartig. Beinahe zwei Drittel der Verbraucher ab 45 Jahren halten sich für gut informiert.

Den CLARK-Versicherungsexperten zufolge würde sich gerade der Lebensabschnitt zwischen Schulabschluss und „Lebensmitte“ am besten eignen, um Policen wie etwa eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder eine Zahnversicherung abzuschließen, da jüngere, gesunde Menschen günstigere Konditionenerhalten.

Versicherungen vom Alter abhängig

Generell halten 71 Prozent der Befragten Versicherungen für sehr wichtig. Doch nur gut die Hälfte bringt auch tatsächliches Interesse für ihre Versicherungsprodukte auf.

Auch hier zeigt sich wieder ein Generationsunterschied: Während beispielsweise 75 Prozent der Verbraucher über 55 Jahre eine Haftpflichtversicherung besitzen, ist nur jeder zweite 25- bis 34-Jährige gegen Schadensersatzforderungen Dritter abgesichert. Umgekehrt verhält es sich mit der Berufsunfähigkeitsversicherung. Über diese Police verfügt beinahe jeder vierte Befragte zwischen 25 und 34, aber nur jeder sechste Verbraucher zwischen 45 und 54.

Die Versicherungsexperten von CLARK dazu:

„Wer den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung in jungen Jahren versäumt, holt ihn später in der Regel auch nicht nach.“

Dahinter stehe wahrscheinlich die Annahme, dass sich ein solcher Vertrag ab 40 Jahren nicht mehr lohne.

Die CLARK-Versicherungsexperten raten dazu, sich auf jeden Fall unabhängig beraten zu lassen:

„Bei einem späten Vertragsbeginn mag die Höhe der Beiträge zunächst überraschen. Aber für die meisten Menschen würde ein gesundheitsbedingter Verlust des Einkommens das Ende ihres gewohnten Lebens nach sich ziehen. Eine individuelle Beratung kann hier dabei helfen, die eigene Situation ganzheitlich zu betrachten und die richtige Police auszuwählen.“

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