Assekuranz: Ohne Papier läuft fast nichts

Nur 6 Prozent der Versicherten, die in den vergangenen zwei Jahren einen Schadens- oder Leistungsfall hatten, konnten ihn komplett digital abwickeln. Das zeigt eine Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

(PDF)
Frau-frustriert-Papier-234466986-ASViDi-StudioFrau-frustriert-Papier-234466986-ASViDi-StudioViDi Studio – stock.adobe.com

Dabei haben sich die Versicherungsunternehmen bereits vor einigen Jahren digitaler aufgestellt.

Achim Berg, Bitkom-Präsident, sagt:

„Gerade im Kontakt mit den Kunden haben viele Versicherer aber noch reichlich Luft nach oben. Das Einreichen von Papierunterlagen ist nicht nur für die Versicherten zeitaufwändig. Es führt auch bei den Versicherungsunternehmen zu einem hohen Aufwand, die Dokumente zu digitalisieren, die dort vermerkten Informationen zu erfassen und auszuwerten.“

Zufriedenheit mit digitaler Kommunikation

Beispielsweise im Schadens- oder Leistungsfall, zu Vertrags- oder Stammdatenanpassung oder bei Nachfragen zeigen sich die Befragten dabei mit der digitalen Kommunikation ihrer Versicherung im Allgemeinen zufrieden. Das ergibt sich aus der Bewertung durch die Kunden, die in den vergangenen zwei Jahren Kontakt zu ihrem Versicherer hatten und eine Beurteilung zum entsprechenden Kommunikationskanal abgeben können.

Von ihnen bezeichnen jeweils rund zwei Drittel den Austausch über die Smartphone-App des Versicherers, über den Text-Chat auf der Webseite und über Messenger-Apps als gut oder sogar sehr gut. Knapp dahinter folgt mit 61 Prozent das klassische Online-Kontaktformular und die persönliche Beratung in Büro oder Filiale (60 Prozent). Eine Mehrheit äußert sich ebenfalls noch positiv über den Kontakt per Telefon (57 Prozent). und E-Mail (54 Prozent).

Weniger gut schneiden Video-Chats sowie der Kontakt in sozialen Netzwerken ab, die nur 40 Prozent bzw. 39 Prozent als „sehr gut“ oder „eher gut“ bezeichnen.

Online-Kommunikation bei Jüngeren beliebter

Vor allem jüngere Befragte legen großen Wert auf Online-Kommunikation mit ihrer Versicherung: 84 Prozent aller Befragten geben an, dass sie telefonischen Kontakt mit ihrer Versicherung nutzen würden, wenn sie die freie Wahl hätten. Dahinter folgt die E-Mail (71 Prozent) vor der persönlichen Beratung vor Ort (49 Prozent).

Unter den Jüngeren zwischen 18 und 29 Jahren ist dagegen die E-Mail zusammen mit dem Telefon das beliebteste Kommunikationsmittel (jeweils 81 Prozent), deutlich vor der persönlichen Beratung vor Ort (40 Prozent). Nur knapp dahinter liegt bei den Jüngeren schon der Messenger (36 Prozent, insgesamt: 23 Prozent).

Auch die weiteren digitalen Kommunikationsmöglichkeiten sind bei den Jüngeren tendenziell beliebter als unter den Befragten insgesamt:

  • Kontaktformular (18 Prozent, alle: 14 Prozent),
  • Text-Chat (11 Prozent, alle: 7 Prozent)
  • Video-Chat (9 Prozent, alle: 5 Prozent)
  • Smartphone-App des Versicherers (8 Prozent, alle: 3 Prozent)
  • soziale Netzwerke (5 Prozent, alle: 2 Prozent)

Achim Berg dazu:

„Versicherungen, die konsequent auf digitale Kommunikationskanäle setzen, entsprechen damit den Wünschen gerade der jüngeren Kunden. Wir erleben aber gerade durch die Corona-Krise auch, wie sich digitale Kommunikation zum Beispiel über Video-Chats quer durch alle Bevölkerungsschichten verbreitet. Dies eröffnet den Versicherern nicht nur ein großes Potenzial, es verpflichtet sie auch, noch digitaler zu werden.“

(PDF)

LESEN SIE AUCH

Beautiful executive business woman, ceo, coworker at the workspace officeBeautiful executive business woman, ceo, coworker at the workspace officeNDABCREATIVITY – stock.adobe.comBeautiful executive business woman, ceo, coworker at the workspace officeNDABCREATIVITY – stock.adobe.com
Assekuranz

40 Prozent der Deutschen wollen die Online-Schadenabwicklung

Das Versicherungsgeschäft, dass noch bis vor kurzem durch Vor-Ort-Beratung geprägt war, läuft zunehmend digital ab. 4 von 10 Versicherten würden die gesamte Abwicklung von der Meldung bis zur Auszahlung gerne komplett digital erledigen.

Anzugtraeger-Haende-Maßband-266521671-AS-TATIANAAnzugtraeger-Haende-Maßband-266521671-AS-TATIANATATIANA – stock.adobe.comAnzugtraeger-Haende-Maßband-266521671-AS-TATIANATATIANA – stock.adobe.com
Assekuranz

Individualisierte Versicherungen sind gefragt

29 Prozent der Deutschen würden gerne individualisierte Versicherungsangebote nutzen, bei denen sie ihrer Versicherung persönliche Daten über ihr Verhalten zur Verfügung stellen und dann beispielsweise für einen gesunden Lebensstil oder eine vorsichtige Fahrweise belohnt werden.
Frau-Computer-117440178-FO-contrastwerkstattFrau-Computer-117440178-FO-contrastwerkstattcontrastwerkstatt / fotolia.comFrau-Computer-117440178-FO-contrastwerkstattcontrastwerkstatt / fotolia.com
Assekuranz

Versicherungen müssen Online-Kommunikation ausbauen

Versicherungen müssen verstärkt digitale Angebote entwickeln, sonst erreichen sie die jungen Leute nicht mehr. Denn die Bundesbürger unter 30 Jahre erwarten überdurchschnittlich häufig eine digitale Kommunikation und Schadensabwicklung mit ihrer Versicherung.
Business teamwork situation. Group of people discussing daily plBusiness teamwork situation. Group of people discussing daily plAlex from the Rock – stock.adobe.comBusiness teamwork situation. Group of people discussing daily plAlex from the Rock – stock.adobe.com
Assekuranz

So nutzen Unternehmen erfolgreich soziale Medien

Ob LinkedIn, Facebook, Instagram oder TikTok: Unternehmen in Deutschland agieren bei der Nutzung sozialer Medien noch häufig zurückhaltend. Für lediglich 36 Prozent gehört Social Media zum geschäftlichen Alltag dazu – die anderen nutzen diese Kanäle zur Kommunikation höchstens gelegentlich, selten oder gar nichtDi
International

Digitale Wirtschaft befürwortet Sanktionen gegen Russland 

Die von der EU und Deutschland gegen Russland verhängten Sanktionen werden von einer überwältigenden Mehrheit der Unternehmen der deutschen Digitalwirtschaft unterstützt. 96 Prozent befürworten die Maßnahmen, zwei Drittel (66 Prozent) sagen zudem, dass sie bei Bedarf noch verschärft werden sollten. Zugleich geht jedes zweite Unternehmen (49 Prozent) davon aus, dass sich der Krieg Russlands gegen die Ukraine negativ auf das eigene Geschäftsergebnis auswirken wird. ...
Teamwork and brainstorming concept with businessmen that share an idea with a lamp. Concept of startupTeamwork and brainstorming concept with businessmen that share an idea with a lamp. Concept of startupalphaspirit – stock.adobe.com (2) © MiBB Versicherungsmakler und Maklerverbund UGTeamwork and brainstorming concept with businessmen that share an idea with a lamp. Concept of startupalphaspirit – stock.adobe.com (2) © MiBB Versicherungsmakler und Maklerverbund UG
Assekuranz

Versicherungsmakler mit innovativen Konzepten

Versicherungen sind teuer, und wenn man sie mal braucht, bezahlen sie ja doch nicht – so denken viele. Häufig ist das auch gar nicht so falsch, leider, denn natürlich gibt es auch bei Versicherungen gute und weniger gute.

Mehr zum Thema

Hartmuth Kremer-JensenAon DeutschlandHartmuth Kremer-JensenAon Deutschland
Assekuranz

Aon-Marktprognose 2025: „Bürokratie bremst den Fortschritt aus“

Das Beratungsunternehmen Aon hat seine Marktprognose für den deutschen Versicherungsmarkt 2025 veröffentlicht. Der Bericht zeigt: Unternehmen müssen sich zunehmend mit komplexen und global vernetzten Risiken auseinandersetzen. Politische Unsicherheiten, hohe Kosten und der Klimawandel setzen Unternehmen unter Druck.

GDV-Präsident Dr. Norbert Rollinger (rechts) und GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen (Archiv).GDVGDV-Präsident Dr. Norbert Rollinger (rechts) und GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen (Archiv).GDV
Assekuranz

Versicherungsbranche erwartet 2025 stabiles Wachstum – GDV fordert Reformen

Die Versicherungswirtschaft prognostiziert für 2025 ein branchenweites Beitragswachstum von fünf Prozent. Besonders die Schaden- und Unfallversicherung sowie die PKV legen zu. Gleichzeitig fordert der GDV Reformen in der Altersvorsorge, Cybersicherheit und dem Steuerrecht.

Zum 1. März müssen Mofas, Mopeds und E-Scooter auf ein grünes Versicherungskennzeichen umgestellt werden.Laney5569 / pixabayZum 1. März müssen Mofas, Mopeds und E-Scooter auf ein grünes Versicherungskennzeichen umgestellt werden.Laney5569 / pixabay
Assekuranz

Kennzeichenwechsel für Mofas, Mopeds und E-Scooter: Ab März gilt nur noch Grün

Zum 1. März müssen Mofas, Mopeds und E-Scooter auf ein grünes Versicherungskennzeichen umgestellt werden. Wer weiterhin mit dem blauen Kennzeichen unterwegs ist, fährt nicht nur ohne Versicherungsschutz, sondern macht sich auch strafbar. Die aktuellen Zahlen des GDV zeigen zudem: Schäden und Diebstähle haben 2023 deutlich zugenommen.

Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik & RatingMORGEN & MORGENThorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik & RatingMORGEN & MORGEN
Assekuranz

Lebensversicherung: Überschussbeteiligung 2025 steigt weiter – doch nicht in der Breite

Die Überschussbeteiligungen deutscher Lebensversicherer steigen weiter, wenn auch weniger stark als im Vorjahr. Eine Analyse von MORGEN & MORGEN zeigt, dass fast alle Versicherer mindestens zwei Prozent bieten, während jeder fünfte Anbieter drei Prozent oder mehr gewährt. Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik & Rating, bewertet die Entwicklung als kundenfreundlich, betont aber auch die individuelle Strategie der Versicherer.

ACWells / pixabayACWells / pixabay
Assekuranz

Lebensversicherung führt Beschwerde-Statistik an

Der Versicherungsombudsmann e. V. hat seinen Tätigkeitsbericht zur Streitbeilegung vorgelegt. Insgesamt 21.548 Beschwerden wurden im Jahr 2024 bearbeitet. Dabei fällt auf: Beschwerden über Versicherungsvermittler sind mit 334 Fällen gering und zeigen kaum Veränderungen zu den Vorjahren.

Bei einer Wasserbüffel-Herde in Brandenburg wurde Maul- und Klauenseuche (MKS) nachgewiesen.Anduka66 / pixabayBei einer Wasserbüffel-Herde in Brandenburg wurde Maul- und Klauenseuche (MKS) nachgewiesen.Anduka66 / pixabay
Assekuranz

Maul- und Klauenseuche in Deutschland: Was Versicherungen wirklich abdecken

Maul- und Klauenseuche nach Jahrzehnten erneut in Deutschland: Der Ausbruch in Brandenburg zeigt, wie schnell Tierseuchen enorme wirtschaftliche Risiken für Landwirte mit sich bringen. Versicherungen helfen bei direkten Schäden, lassen Landwirte bei Einkommensverlusten durch Exportverbote jedoch oft allein.