Am 23. und 24. September 2019 fand die 2. ZInsO-Praktikertagung statt auf der Experten aus dem Umbruch der Finanzmärkte resultierende Fragen unter anderen zu politischen Themen, zur Digitalisierung und zu Lebensversicherungen beleuchteten.
Nach der Einführung durch Prof. Dr. Hans Haarmeyer und Stefan Loipfinger hielt Josef Tenhagen, Chefredakteur Finanztip, den Vortrag „Zwischen Nullzinsen und Aktienskepsis: Was Kapitalmärkte für Sparer leisten“. Unter anderem kritisierte er das Thema Kosten bei den aktiv gemanagten Aktienfonds. Nach Untersuchungen von Finanztip summieren sich die Gebühren für Depot und Fondsmanagement im Schnitt auf rund 2 Prozent. Gerade bei längeren Laufzeiten sei das eine zu hohe Belastung.
Am zweiten Tag berichteten die Rechtsanwälte Hendrik Wolfer und Dr. Andreas Weitzell über „Zivil- und strafrechtliche Haftungsrisiken in der Krise der Fondsgesellschaft“. Dabei ging es unter anderem auch um einen Beispielfall, bei dem eine Kommanditgesellschaft Teil einer Gruppe mit Insolvenzmakel war. Die Entwicklung des Assets war noch nicht abgeschlossen, weshalb eine Verwertung des Assets oder eine Darlehenskündigung dem Totalverlust der als Darlehen gewährten Einlagen gleich gekommen wäre. Durch eine Bildung von Mehrheiten auf Gesellschafterversammlungen und der Mobilisierung von Anlegern konnte durch Verhandlungen mit Projektpartnern eine Änderung der Darlehensverträge erreicht werden. Aufgrund der gewonnenen Zeit gelang die vollständige Entwicklung der Assets mit anschließender Verwertung und damit eine fast vollständige Kapitalrückführung.
„Geeignete Finanzinstrumente als Finanzierungsmittel in und nach der Unternehmensinsolvenz“ hieß das Thema von Volker Riedel. Er beschrieb die Möglichkeiten geeigneter Finanzinstrumente als Finanzierungsmittel in einer Krise anhand der Automobilbranche. Eines der vorgestellten Modelle ist eine langfristige SPV-Finanzierung von Fertigungsanlagen, wie sie auch in der Insolvenz funktionieren kann.
Insgesamt zogen die Veranstalter eine positive Bilanz.
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