Roboter im Gesundheitswesen

Smarte Systeme wirken sich auf unseren beruflichen wie privaten Alltag aus. Künstliche Intelligenz (KI) bildet die Grundlage für sämtliche Technologien, die Menschen tagtäglich nutzen. Die Digitalisierung fordert von Unternehmern eine Neuorientierung und Umstrukturierung ihrer Geschäftsprozesse, veraltete Technik weicht neuen Systemen.

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Mensch-Roboter-Haende-210115995-FO-lassedesignen[1]Mensch-Roboter-Haende-210115995-FO-lassedesignen[1]lassedesignen / fotolia.com

Beim Einsatz von modernen Technologien spielt außerdem der Schutz von Gesundheitsdaten eine große Rolle, ebenso wie die Qualität der Patientenversorgung. Viele Branchen setzen bereits auf die Automatisierung von Geschäftsprozessen mithilfe von Robotic Process Automation (RPA) oder gar künstlicher Intelligenz. Eine gute Lösung auch für das Gesundheitswesen?

Potenzial erkennen

Während die Geburtenrate in den Industrieländern sinkt, steigt die Lebenserwartung der Bevölkerung. So wächst der Bedarf an medizinischer Versorgung und der Fachkräftemangel im Pflegesektor macht sich immer stärker bemerkbar. Die Automatisierung von Prozessen kann diesen Problemen entgegenwirken. Beim Einsatz von Software-Robotern werden repetitive, zeitaufwendige Routinetätigkeiten, beispielsweise bei Verwaltungs- oder Abrechnungsvorgängen, weg von Mitarbeitern hin zu virtuellen Kollegen verlagert.

Alexander-Steiner-2019-meta-proc-GmbH[1]Alexander-Steiner-2019-meta-proc-GmbH[1] Alexander Steiner, Chief Solution Architect, meta:proc GmbH

Ein schnellerer Datenzugriff erleichtert außerdem die medizinische Betreuung von Patienten: Durch die Entlastung bei wiederkehrenden Tätigkeiten können sich die Ärzte und Pfleger wieder Aufgaben widmen, die individuelles Urteilsvermögen und Interaktion erfordern. Sie haben somit mehr persönlichen Kontakt zu Patienten und machen häufig auch weniger Fehler. Zukunftspotenzial für moderne Lösungen zeigt sich auch in der Medizintechnik: Denn die Versorgung von Patienten findet oftmals nicht mehr im Krankenhaus, sondern in gleicher Qualität zu Hause statt.

Dabei produzieren medizintechnische Produkte zur häuslichen Pflege mehr und mehr Daten. Diese stehen zum einen den Pflegediensten zur Überwachung der Patienten und zum anderen den Herstellern für den Service oder die Weiterentwicklung ihrer Produkte zur Verfügung. Die Informationsübertragung an den Fabrikanten lässt sich in vielen Fällen durch herstellerspezifische Schnittstellen schon beim Design der Geräte gewährleisten. Für das Pflegepersonal bringt die Datenverarbeitung jedoch diverse Herausforderungen hervor.

Der häusliche Versorgungsdienst hat in der Regel keine direkten Anbindungen an die Systeme der Hersteller oder zu den elektronischen Datenverarbeitungssystemen zwischen Ärzten und Krankenversicherungen. Er muss seine Informationen meistens manuell einpflegen beziehungsweise in Form von E-Mails an die entsprechenden Stellen weiterleiten.

RPA als Unterstützer

Heute setzt auch der Patient selbst immer häufiger eigenständig Produkte für seine Pflege ein – ist dabei jedoch auf indirekte Schnittstellen zum Anbieter angewiesen, beispielsweise wenn es darum geht, Verbrauchsmaterialien zu bestellen oder bei Störungen den Kundendienst zu beauftragen. Kann der Patient etwa ein Foto seines Gerätes an den Kundendienst schicken, so wären RPA-gestützte Systeme in der Lage, dem Sachbearbeiter bei der Planung und Durchführung entsprechender Aktionen zu helfen, die er bislang noch manuell ausführen musste. Eine vorgelagerte Bilderkennung kann hier in Zusammenarbeit mit dem Software-Roboter auf der gleichen Applikation, die der Sachbearbeiter zuvor selbst bedient hat, die notwendigen Daten ermitteln und den Geschäftsvorfall damit anreichen. Auf diese Weise lässt sich eine effiziente und zielgerichtete Weiterverarbeitung durch den Mitarbeiter gewährleisten. Ebenso bietet RPA die Möglichkeit, die Seriennummern der eingesetzten Geräte aus Listen zu extrahieren und Zeile für Zeile abzuarbeiten. Welche Schritte und welche Applikationen der Verarbeitungsprozess letztendlich beinhaltet, ist hierbei nebensächlich – der Prozess bleibt der gleiche wie bei der manuellen Verarbeitung. Die Umsetzung hat allerdings immer die Vorgabe, Abläufe so effizient und kostengünstig wie möglich zu halten.

Weitere Informationen finden Sie unter www.metaproc.com.

Der Autor
Alexander Steiner ist Chief Solution Architect der meta:proc GmbH in Köln und übersetzt Kundenanforderungen in technisch umsetzbare Lösungen. Dabei nutzt er zuvor gemeinsam entwickelte Strategien, um die RPA-Implementierung optimal und möglichst nahtlos in eine existierende Unternehmens- und Prozesslandschaft einzubetten.

Bilder: (1) © lassedesignen / fotolia.com (2) © meta:proc GmbH

https://www.experten.de/2019/09/10/ki-im-gesundheitswesen-noch-zukunftsmusik/

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