In diesen Wochen beginnt für viele Erstklässler der Start in ihr Schulleben. Schulbildung qualifiziert fürs Erwerbsleben und den weiteren Bildungsweg, aber macht sie Schüler auch alltagstauglich?
Zum Alltag gehört auch das Thema Finanzen, weswegen das Zinsportal WeltSparen Bundesbürger befragt hat, wie es um die Bildung zum Thema Finanzen in Deutschland steht.
Schlechte Schulnoten für Finanzbildung der Deutschen
Auf die Frage, welche Schulnote die Teilnehmer der allgemeinen Finanzbildung der Deutschen geben, bewerten über die Hälfte der Befragten diese mit den Schulnoten 4 bis 6: 30 Prozent gaben „Ausreichend“, 22 Prozent „Mangelhaft“ und 4 Prozent „Ungenügend“.
28 Prozent der Deutschen sehen die Finanzbildung mit der Schulnote 3 im Mittelfeld. Lediglich 5 Prozent der Studienteilnehmer beurteilen die Finanzbildung als „Sehr gut“ und „Gut“.
Fremd- und Selbstbild liegen weit auseinander
Wenn die gleichen Studienteilnehmer nach ihrer Selbsteinschätzung gefragt werden, fallen die eigenen Schulnoten deutlich besser aus: 3 Prozent geben sich ein „Sehr gut“ und 21 Prozent ein „Gut“.
Dafür benotet sich ein Drittel mit „Befriedigend“ und 35 Prozent bewerten sich selbst mit der Schulnote 4. Die Schulnoten 5 (13 Prozent) und Schulnote 6 (3 Prozent) geben sich die wenigsten Befragten.
Unterschiede bei den Geschlechtern
Männer benoten sich tendenziell besser als Frauen. So geben sich 28 Prozent der männlichen Befragten die Schulnote 1 bis 2, bei den Frauen sind es nur 19 Prozent. Insgesamt benoten sich die Deutschen selbst im Durchschnitt mit einer 3,0 und den Rest der Bevölkerung mit einer halben Schnulnote schlechter mit 3,5.
Finanzbildung in der Schule gefordert
60 Prozent der Studienteilnehmer sind sich einig, dass Bildung zu finanziellen Themen in der Schule für alle Schüler auf den Lehrplan gehört. Auffallend ist, dass insbesondere Befragte ab 45 Jahren und älter zu über 64 Prozent dafür plädieren, Finanzthemen bereits in der Schule zu behandeln.
Mit Blick auf die Bundesländer zeigt sich eine große Kluft zwischen Bayern und dem Saarland. In Bayern wünschen sich fast 7 von 10 der Befragten eine bessere finanzielle Bildung in der Schule, bei den Saarländern sind es dagegen nur 4 von 10 Befragten, die diese Meinung teilen.
Für Besserverdienende ist Finanzbildung Privatangelegenheit
17 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass die Aufklärung über Finanzen eine Privatangelegenheit jedes Einzelnen ist und weniger ein gesellschaftlicher Auftrag.
Diese Einstellung steigt mit zunehmendem Haushaltsnettoeinkommen prozentual an. So sagen 47 Prozent mit einem Haushaltseinkommen über 10.000 Euro pro Monat, dass Finanzbildung Privatsache ist. Nur 15 Prozent der Deutschen mit einem monatlichen Haushaltseinkommen zwischen 1.000 und 1.500 Euro teilen diese Meinung.
Dies zeigt, dass mit steigendem Einkommen mehr Eigeninitiative in der Bildung hinsichtlich Finanzen erwartet wird. Dass sich Unternehmen für bessere Bildung zu Finanzthemen engagieren, fordert nur jeder zehnte Studienteilnehmer.
Dr. Tamaz Georgadze, WeltSparen-Gründer, dazu:
„Sich bereits in frühen Jahren mit Finanzthemen zu beschäftigen birgt großes Potential. So können von Anfang an Unsicherheiten aus dem Weg geräumt und Hürden abgebaut werden. Besonders alltagsnahe Themenbereiche rund um Finanzen betreffen jedes Individuum und hier kann ein tieferes Verständnis zu mehr Mündigkeit, besseren Entscheidungen und besserer Vorsorge führen.“
Top-5-Themen in Sachen Finanzbildung
Die Befragten wünschen sich vor allem zu diesen Top 5 der Themen bessere Bildung:
- Rente (61 Prozent)
- Steuern (59 Prozent)
- Verträge (50 Prozent)
- besseres Wissen zu Finanzprodukten (48 Prozent)
- Miete (33 Prozent)
Die größeren Zusammenhänge der Märkte und Unternehmen interessieren weniger. So belegen Volkswirtschaftslehre (34 Prozent), Buchhaltung und Betriebswirtschaftslehre (mit je 24 Prozent) die hinteren Plätze.
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