MORGEN & MORGEN veröffentlicht den 24. Jahrgang des M&M Ratings Berufsunfähigkeit. Die Auswertungen zeigen, dass im letzten Jahr mehr als 46.000 Leistungsfälle anerkannt wurden. Rund 260.000 BU-Renten mit einem Volumen von über 2 Milliarden Euro befinden sich aktuell in der Auszahlung. Die Werte sind im Vergleich zum Vorjahr nur leicht gestiegen.
Das Neugeschäft wiederum geht leicht zurück und sinkt um 3,74 Prozent. Demgegenüber steht die Steigung der BU-Renten, denn die eingenommenen Beiträge im Bestand steigen um 3,71 Prozent. Peter Schneider, Geschäftsführer von MORGEN & MORGEN erläutert dazu:
„Arbeitskraftsicherung verliert nicht an Spannung und die höheren BU-Renten sprechen dabei für eine bedarfsgerechtere Beratung. Nervenkrankheiten bleiben mit 29,65 Prozent Hauptursache für Berufsunfähigkeit, gefolgt von Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates (20,89 Prozent).
Ratingfragen im Check
Die Ratingspezialisten von MORGEN & MORGEN haben das Marktumfeld analysiert und für den neuen Jahrgang wahrnehmbare Anpassungen vorgenommen: Hinzugefügt wurde die Ratingfrage „Nachversicherung der Vertragslaufzeit“. Relevant wird dieser Sachverhalt zum Beispiel bei Heraufsetzung der Regelaltersgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung.
Hinzugekommen ist auch die folgende Ratingfrage „Ausscheiden aus dem Beruf“: Die volle Punktzahl kann bei dieser Bewertung nur dann erreicht werden, wenn dauerhaft der zuletzt ausgeübte Beruf geprüft wird. Ist diese Prüfung allerdings zeitlich befristet, ist die Bewertung nur noch eingeschränkt erfüllt.
Die Ratingfrage „Definition der bisherigen Lebensstellung“ wird nunmehr nur noch mit voller Punktzahl bewertet, wenn sichergestellt ist, dass 80 Prozent des Einkommens gewahrt wird – wirtschaftliche und soziale Stellung müssen aufrechterhalten werden.
Aktuell wird das Thema Kräfteverfall kontrovers im Markt diskutiert. Dementsprechend wurde eine weitere Leistungsfrage aufgenommen, die allerdings explizit als ambivalent und somit als nicht ratingrelevant eingestuft wird. Versicherer, die den altersbedingten Kräfteverfall ausdrücklich einschließen, erhalten ein „voll erfüllt“. Versicherer, die zu altersbedingtem Kräfteverfall keine ausdrückliche Aussage treffen, erhalten ein „eingeschränkt erfüllt“. „Es ist vorstellbar, dass ein Versicherter zulasten des Versichertenkollektivs in einen Beruf wechselt, den er auf absehbare Zeit altersbedingt nicht mehr ausüben kann“, so Schneider zum Thema Ambivalenz und Kräfteverfall.
Neues Teilrating Beitragsstabilität
Das bisherige Teilrating BU-Solidität wird von dem neuen Teilrating BU-Beitragsstabilität abgelöst. Die bisher bewerteten Bilanzkennzahlen werden sinnvoll ergänzt und das Teilrating besteht nun aus folgenden sechs Komponenten:
- Überschusssenkungen (25%)
- Aktionen (15%)
- Brutto-Netto-Spreizung (20%)
- Querverrechnung (15%)
- Bilanzen (15%)
- Solvency II (10%)
Neben der Beitragsstabilität werden in drei weiteren Teilratings die Bedingungsqualität der Tarife, die Antragsfragen und die Kompetenz der BU-Versicherer unter die Lupe genommen. In diesem Teilrating BU-Kompetenz untersuchen die Analysten die Erfahrungswerte der Versicherer im Bereich Berufsunfähigkeit, ihre Bestandsdaten und die Professionalität in Bezug auf Antrags- und Leistungsfallprüfung. Peter Schneider ergänzt dazu:
„Mit dem neuen Teilrating BU-Beitragsstabilität haben wir nun ein in die Zukunft gerichtetes Rating. Die hohe Zahl an 5-Sterne-Bewertungen im Gesamtrating zeigt, dass die Produktanbieter unsere Markteinschätzung teilen und annehmen. Das M&M Rating Berufsunfähigkeit zeigt somit weiterhin seine Relevanz“.
Insgesamt wurden 519 Tarife von 67 Anbietern bewertet. 347 Tarife erhalten die Bestnote und somit 5 Sterne im M&M Rating Berufsunfähigkeit. 50 Versicherer bieten mindestens einen Tarif mit einer 5-Sterne-Bewertung an. Eine Übersicht der Ergebnisse finden Sie hier.
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