Seit mehr als 40 Jahren soll der Tag der Organspende am ersten Samstag im Juni das Bewusstsein für die Bedeutung von Organspenden schärfen und die Öffentlichkeit über die Möglichkeiten und den Ablauf einer Organspende informieren. Auf politischer Ebene wird gleichzeitig über die Einführung der Widerspruchslösung als Abkehr von der bisher geltenden Entscheidungslösung erneut diskutiert.
Die aktive Entscheidung pro Organspende soll der Widerspruchslösung weichen, bei der jeder deutsche Bürger als möglicher Organspender gilt, der zu Lebzeiten keinen Widerspruch hierzu erklärt hat. Wenn zugleich auch den nächsten Angehörigen kein entgegenstehender Wille (mündlich oder schriftlich) bekannt gewesen ist, würde die Organentnahme damit als zulässig gelten.
Beide Geschehnisse sind Anlass für die rein digitale Krankenversicherung ottonova, ihre Versicherten zum Thema Organspende zu befragen.
Die Ergebnisse der kürzlich durchgeführten Befragung bieten wertvolle Einblicke in die Einstellung und das Bewusstsein der Versicherten zur Organspende. Mit dieser Umfrage möchte ottonova nicht nur den aktuellen Stand der Meinungen und Haltungen zur Organspende abbilden, sondern auch einen Beitrag zur Aufklärung und Förderung der Organspende-Bereitschaft in Deutschland leisten. Die Befragung zeigt sowohl positive Entwicklungen als auch Herausforderungen auf, die es in Zukunft zu adressieren gilt.
Hohe Registrierungsrate und Bereitschaft zur Organspende
Aus rund 115 deutschsprachigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern entspringt folgendes Stimmungsbild: Die Umfrage ergab, dass rund 70 Prozent der Teilnehmer bereits als Organspender registriert sind oder einen Organspendeausweis besitzen. Im Gegensatz dazu gaben rund 23 Prozent an, dass sie nicht registriert sind, und circa 7 Prozent waren sich unsicher über ihren aktuellen Status.
Knapp 34 Prozent der Befragten antworteten auf die Frage, ob sie ihre Organe dann tatsächlich spenden würden, mit „Ja, auf jeden Fall“, während 23 Prozent „Ja, wahrscheinlich“ sagten. Insgesamt äußerten sich somit über die Hälfte der Befragten positiv zur Organspende. Dagegen standen 31 Prozent, die „Nein, wahrscheinlich nicht“ und 11 Prozent, die „Nein, auf keinen Fall“ antworteten. Damit sind die Stimmverteilung pro/contra und die Haltung zum Thema Organspende annähernd identisch, aber der Trend zum klaren „Ja“ steigt.
Einfluss persönlicher Erfahrungen und Beweggründe für die Registrierung zur Organspende
Ein Großteil der Befragten (rund 88 Prozent) gab an, noch keine persönlichen Erfahrungen mit Organspende gemacht zu haben. Dennoch haben 6 Prozent jemanden gekannt, der von einer Organspende profitiert hat, und 5 Prozent kennen jemanden, der auf eine Organspende wartet. Das heißt, dass die meisten nicht auf Grundlage persönlicher Erfahrungen urteilen können.
Die wichtigsten Faktoren, die zur Registrierung als Organspender motivieren, sind die Möglichkeit, Leben zu retten oder die Lebensqualität anderer zu verbessern (34 Prozent) und der Wunsch nach mehr Informationen über den genauen Ablauf der Organspende (32 Prozent). Eine bessere Aufklärung über die allgemeine Bedeutung und den Nutzen der Organspende (23 Prozent) sowie persönliche Gespräche mit Experten (11 Prozent) wurden ebenfalls als wichtige Einflussfaktoren genannt. Unter den bereits registrierten Organspendern gaben knapp 69 Prozent an, dass die Möglichkeit, Leben zu retten, der ausschlaggebende Faktor war. Weitere 16 Prozent hatten sich über den Ablauf der Organspende informiert, 13 Prozent wurden über die Bedeutung der Organspende aufgeklärt, 3 Prozent führten persönliche Gespräche mit Experten.
Zur Abrundung der gewonnen Erkenntnisse hat ottonova über das soziale Netzwerk LinkedIn die Nutzer zum Thema Organspende befragt. Die Mehrheit (69 Prozent) gab an, dass sie bereits Organspender sei, während 19 Prozent verneinten. 12 Prozent der Teilnehmer stimmten dafür, dass sie derzeit keine Organspender sind, dies aber in naher Zukunft planen. Kein einziger Befragter war dafür, sich nicht mit dem Thema auseinandersetzen zu wollen.
Bedenken und Zweifel
Ein erheblicher Anteil der bei ottonova Versicherten äußerte Bedenken gegenüber der Organspende. Die größten Bedenken waren mangelndes Vertrauen in das Gesundheitssystem oder über die spezifischen Abläufe der Organspende (27 Prozent), Unsicherheit über mögliche gesundheitliche Auswirkungen während und nach der Organentnahme (23 Prozent) und Unklarheit über den eigenen Willen zur Organspende (16 Prozent). Religiöse oder kulturelle Hintergründe spielten für 7 Prozent eine Rolle. 57 Prozent der registrierten Organspender hatten keinerlei Bedenken bei ihrer Entscheidung. Diejenigen mit Bedenken nannten mangelndes Vertrauen (18 Prozent), gesundheitliche Unsicherheiten (12 Prozent), Unklarheit über den eigenen Willen (10 Prozent) und Bedenken über die zukünftige Möglichkeit, Organe an Familie oder Freunde zu spenden (2 Prozent) als Hauptgründe. Religiöse oder kulturelle Gründe wurden von knapp 1 Prozent genannt.
Fazit
Die Umfrage zeigt eine starke Bereitschaft zur Organspende. Gleichzeitig verdeutlicht sie den Bedarf an umfassenderer Information und Aufklärung, um bestehende Unsicherheiten und Bedenken abzubauen. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von Transparenz und Information, um das Vertrauen in das Organspende-System zu stärken und die Zahl der registrierten Organspender weiter zu erhöhen.
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