Wasserzähler konnten bislang ausschließlich das, was der Name sagt: Den Wasserverbrauch messen. Einmal im Jahr landet der Zählerstand dann beim Wasserversorger, der mit dieser Information eine Rechnung erstellt. Im Netzgebiet der Stadtwerke Bayreuth können Wasserzähler in Zukunft aber deutlich mehr: Mithilfe einer neuen App, des Software-Unternehmens SURU Water, können Kunden ihren tagesaktuellen Verbrauch und historische Daten einsehen.
Zudem kann die kostenlose App Hausbesitzer vor einem Wasserschaden im Haus warnen und dadurch hohe Schäden und damit verbundenen Stress und Zeitaufwand vermeiden.
Grundvoraussetzung hierfür ist eine neue Zählertechnik, auf die die Stadtwerke Bayreuth setzen. Seit Ende des vergangenen Jahres verbaut das Unternehmen ausschließlich Ultraschallwasserzähler, die mithilfe eines Funkmoduls regelmäßig die Messwerte übertragen. Noch in diesem Jahr wollen die Stadtwerke 2.300 Exemplare ihrer insgesamt 14.000 Wasserzähler auf die neue Technik umrüsten.
„Verglichen mit der alten Zählertechnik arbeiten Ultraschallwasserzähler noch präziser und auf Dauer zuverlässiger, weil sie ohne mechanische Teile auskommen“, erklärt Michael Schneider, bei den Stadtwerken Bayreuth verantwortlich für den Messtellenbetrieb. Dass zudem verlässliche Verbrauchsdaten zur Verfügung stehen und keine fehleranfällige Ablesung mehr möglich ist, sei ein weiterer Vorteil. Digitale Technik schaffe hier durch die neue SURU Water App einen klaren Mehrwert für unsere Kunden.
“Wir begleiten den Anfang einer neuen Ära für Hausbesitzer*innen, indem wir eine zentrale Schwachstelle beseitigen, die bisher als gegeben hingenommen wurde”, erklärt Stefanie Kresse, Vertriebsleiterin von SURU Water. „Zudem schaffen wir Transparenz über Verbrauchsdaten, was zu einem bewussten und nachhaltigen Umgang mit Trinkwasser führen kann. Wir freuen uns, dass wir mit unseren Partnern diese Mehrwerte für alle schaffen können: Vom Einfamilienhaus bis zu den großen Kommunen.”
Als Marktführer im Bereich Gebäudeversicherung in Bayern ist auch die Versicherungskammer Bayern Projektpartner und verbaut die intelligenten SURU-Systeme bereits bei Jahren bei ihren betroffenen Kunden. Auch in Bayreuth können Kunden der Versicherungskammer künftig exklusiv eine Zusatzfunktion der App nutzen: Sollte der Wasserzähler einen ungewöhnlichen Wasserverbrauch messen, beispielsweise nachts, wenn normalerweise kein Wasser benötigt wird, schickt die App automatisch einen Warnhinweis.
„Digitalisierung schafft beim Leckageschutz so ganz neue Möglichkeiten", betont daher Sigrid Reichardt, zuständig für private und gewerbliche Sachversicherungen bei der Versicherungskammer Bayern. Unsere bestehende Kooperation mit SURU Water zum Einbau in leckagegefährdete Immobilien läuft schon seit 2022 sehr gut; bislang haben wir besonders gefährdete Gebäudekunden aber selbst angeschrieben und ihnen unser System zur kostenfreien Nutzung angeboten. Durch die Kooperation mit einem Stadtwerk, das die intelligente Technik allen Haushalten zur Verfügung stellt, geht das aber wesentlich effizienter", so Reichardt. „Wir freuen uns, unsere Gebäudeversicherungs-Kunden in Bayreuth bald gemeinsam mit SURU Water und den Stadtwerken Bayreuth besser vor Leitungswasserschäden schützen zu können.“
„Gemeinsam mit den Stadtwerken Bayreuth leisten wir hier richtig gute Präventionsarbeit" ergänzt Christian Krams, Leiter Konzern-Schaden und Vorstand BavariaDirekt. "Aus Sicht des Kunden können Wasserschäden in Bayreuth so künftig flächendeckend geringgehalten werden - unseren Kunden erspart das viel Kummer und uns als Versicherung hohe Sanierungskosten von durchschnittlich 5.000 Euro pro Schaden. Neben unserer KI-gesteuerten Einzelansprache besonders leckageanfälliger Kunden in unserem Bestand wollen wir daher künftig auch solche Kooperationen mit ganzen Stadtwerken weiter vorantreiben."
Themen:
LESEN SIE AUCH
VKB kooperiert mit Drohnendienstleister FairFleet
Naturgefahrenstatistik 2024: GDV meldet verdoppelte Hochwasserschäden
Starkregen, Überschwemmungen, Stürme und Hagel haben im Jahr 2024 in Deutschland versicherte Schäden in Höhe von rund 5,7 Milliarden Euro verursacht. Das geht aus der aktuellen Naturgefahrenstatistik des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor.
Leitungswasser häufigste Schadensursache im Haus – R+V registriert 46.000 Schäden in 2024
Defekte Rohre bleiben ein unterschätztes Risiko: In der Wohngebäudeversicherung der R+V Versicherung war Leitungswasser im vergangenen Jahr für rund 50 Prozent aller gemeldeten Schäden verantwortlich – und damit häufiger als Feuer, Sturm oder sonstige Naturgefahren zusammen.
NÜRNBERGER korrigiert Ergebnisprognose 2024 nach unten
Die NÜRNBERGER Versicherung passt durch außergewöhnliche Belastungen in der Schadenversicherung die Erwartungen für das Konzernjahresergebnis 2024 an. Hintergründe erklärt Finanzvorstand Jürgen Voss im Interview.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Versicherungstarifrunde: 1.400 Beschäftigte in Baden-Württemberg im Warnstreik
Im Tarifkonflikt der privaten Versicherungswirtschaft erhöhen die Beschäftigten den Druck: Rund 1.400 Angestellte legen in Baden-Württemberg die Arbeit nieder – mit klarer Botschaft an die Arbeitgeber vor der entscheidenden Verhandlungsrunde am 4. Juli.
Lebensversicherung: ZZR-Rückflüsse bringen Spielraum
Zinsanstieg, ZZR-Rückflüsse und demografischer Wandel verändern das Geschäftsmodell der Lebensversicherer grundlegend. Die Branche steht finanziell stabil da – doch das Neugeschäft bleibt unter Druck.
Wiederanlage im Bestand: Versicherer verschenken Milliardenpotenzial
In Zeiten stagnierender Neugeschäftszahlen und hoher Leistungsabfüsse rückt der Versicherungsbestand zunehmend in den Fokus strategischer Überlegungen. Das gilt insbesondere für die Lebensversicherung: Dort schlummern ungenutzte Chancen, die Erträge stabilisieren und die Kundenbindung stärken könnten – wenn Versicherer systematisch auf Wiederanlage setzen würden. Der Text erschien zuerst im expertenReport 05/2025.
#GKVTag – Pflegeversicherung unter Reformdruck: Stabilität durch Solidarität
Drei Jahrzehnte Pflegeversicherung – eine sozialpolitische Erfolgsgeschichte mit strukturellen Rissen. Seit ihrer Einführung garantiert sie die Absicherung pflegebedürftiger Menschen und setzt dabei auf das Zusammenspiel von Solidarität und Eigenverantwortung. Doch mit wachsender Zahl Anspruchsberechtigter, einem Ausgabenvolumen von inzwischen 65 Milliarden Euro und einem Beitragssatz von 3,6 Prozent (zuzüglich Kinderlosenzuschlag) gerät das System an seine finanziellen Grenzen.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.