Sturzfolgen als häufige Ursache für Pflegebedürftigkeit

Jeder kann einmal das Gleichgewicht verlieren und fallen. Jedoch steigt das Risiko von Stürzen mit schweren Folgen im Alter enorm an. Das liegt vor allem an altersbedingten körperlichen Veränderungen und gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Dreißig Prozent der 65-Jährigen und vierzig Prozent der über 80-Jährigen stürzen mindestens einmal pro Jahr*. Zehn Prozent der Stürze verursachen ernsthafte Verletzungen wie Brüche der Hüfte, der Gliedmaßen oder der Wirbelkörper. Die Zahl der Oberschenkelhalsbrüche in Deutschland wird pro Jahr auf 135.000 geschätzt. Sturzfolgen zählen deshalb zu den häufigsten Ursachen für Pflegebedürftigkeit bei älteren Menschen.

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Sturzunfällen vorbeugen

Viele Stürze sind vermeidbar, wenn man Sturzquellen in der Wohnung beseitigt und darüber hinaus mit Krankengymnastik oder speziellem Körpertraining seine Fitness und körperliche Stabilität verbessert. Die Deutsche Seniorenliga rät älteren Menschen, ihr Sturzrisiko frühzeitig vom Arzt kontrollieren zu lassen und Möglichkeiten der gesundheitlichen Sturzprävention zu besprechen. Auf www.sturzunfaelle-vermeiden.de kann man sein Sturzrisiko in einem Online-Test überprüfen und eine Checkliste für mehr Sicherheit in der Wohnung herunterladen.

Folgen von Sturzunfällen absichern

Aber nicht jeder Sturz bzw. Unfall lässt sich verhindern. Zu den gesundheitlichen Folgen kommen dann unter Umständen noch unvorhergesehene Kosten hinzu, die vorliegende Versicherungen nicht erstatten. "Es können dann erhebliche finanzielle Lücken entstehen", erläutert Dennis Bargende, Leiter Unfallversicherung bei der SIGNAL IDUNA: "Eine private Unfallversicherung kann diese auffangen."

Unfallversicherung speziell für Menschen über 60

Dass ältere Menschen andere Ansprüche an eine Unfallversicherung stellen als jüngere, wird von einigen Versicherungsanbietern mittlerweile berücksichtigt. Sie bieten ergänzend zur klassischen Unfallversicherung sogenannte Assistance-Leistungen für Senioren an. Typische Assistance-Leistungen sind eine Beratung zum Hilfebedarf sowie die Organisation und zeitlich begrenzte Kostenübernahme von Grundpflege, Haushaltshilfen, Fahrdiensten zu Rehamaßnahmen und Begleitung zu Arzt und Behörden. Kern des Versicherungskonzepts 60 Plus der SIGNAL IDUNA ist es, die Versorgungslücke im unfallbedingten Pflegefall zu verringern. Wird nach einem Unfall die Pflege ambulant durch einen Pflegedienst übernommen oder der Versicherte in einem Pflegeheim versorgt, übernimmt der Unfallschutz den sogenannten Pflege-Eigenanteil, also die Kosten, die über die Leistungen der Pflegeversicherung hinausgehen. Die Höhe der Erstattung richtet sich nach dem Pflegegrad und der gewählten Versicherungssumme**.

Beratung zum Versicherungsschutz ist das "A und O"

"Die Zahl der Unfallversicherungen und Absicherungsmöglichkeiten ist groß und so ist es nicht leicht, den Überblick zu behalten", beschreibt Bargende die Situation: "Deshalb haben wir gemeinsam mit der Deutschen Seniorenliga einen Ratgeber mit begleitender Website erstellt, die anhand von Beispielrechnungen umfassend wichtige Informationen und Anregungen bieten." Die Seniorenliga empfiehlt, sich gut zu informieren und Details der Versicherungsleistungen und Vertragsvoraussetzungen erklären zu lassen.Die Broschüre "Sturzunfälle im Alter - Vorbeugung und Absicherung" kann als PDF auf www.sturzunfaelle-vermeiden.de heruntergeladen werden

*Studie des Stuttgarter Robert-Bosch-Krankenhauses **Hintergrund Der Unfallschutz 60 Plus umfasst auch ein Reha-Management, um die körperliche Leistungsfähigkeit des Versicherten beispielsweise nach komplizierten Knochenbrüchen, Verbrennungen oder Schädel-Hirn-Verletzungen möglichst wiederherzustellen. Die Leistungen reichen dabei von der Erstellung eines individuellen Reha-Konzeptes über Vermittlung und Kostenerstattung für medizinische und soziale Reha-Maßnahmen bis zu umfassenden Beratungs- und Hilfsangeboten.

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