Pflege-Bahr: „Ohne die Debeka wäre dieser Markt eigentlich nicht mehr existent“
Der Pflege-Bahr sollte einst den Einstieg in die private Pflegevorsorge erleichtern. Doch das staatlich geförderte Produkt wird heute kaum noch nachgefragt. Nur die Debeka hält den Markt mit einem großen Anteil an Versicherten am Leben.
Der Pflege-Bahr, ein staatlich gefördertes Produkt zur privaten Pflegevorsorge, hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung verloren. Einst als 'Einstiegs-Hilfe' in die private Pflegeversicherung gedacht, ist dieses Produkt für viele Versicherer heute nur noch eine Randerscheinung.
Besonders deutlich wird dies, wenn man die Bestandsentwicklung der Pflege-Bahr-Versicherungen betrachtet. Im Jahr 2023 verzeichnete lediglich die Debeka einen nennenswerten Zuwachs. Mit 199.336 Versicherten (+2,5 Prozent) hält sie den größten Anteil in diesem Marktsegment. Dr. Marc Surminski schreibt in der Zeitschrift für Versicherungswesen, dass ohne das Engagement der Debeka der Pflege-Bahr praktisch nicht mehr existieren würde. 61,3 Prozent des gesamten Neugeschäfts im Pflege-Bahr entfielen auf die Koblenzer. Der Bestand schrumpfte bei fast allen anderen Versicherern. So verzeichneten die Allianz, R+V und andere große Anbieter sogar Rückgänge, was die Bedeutungslosigkeit dieses Produkts bei den meisten Wettbewerbern unterstreicht.
Während der Pflege-Bahr ursprünglich als eine Art Baustein zur Lösung für die zunehmenden Pflegekosten in Deutschland gedacht war, zeigt die aktuelle Bestandsentwicklung, dass das Interesse am Markt deutlich zurückgegangen ist. Selbst die früher noch aktiveren Anbieter ziehen sich zurück oder verzeichnen nur noch minimale Bestände. Der staatlich geförderte Tarif bleibt ein Nischenprodukt, dessen Erfolg stark von einem einzelnen Versicherer abhängt.
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