Photo credit: depositphotos.com
Der GDV hat letztmalig die Zahlen zu Leistungen der Rechtsschutzversicherer im Diesel-Skandal erhoben. Demnach waren nur gut zehn Prozent der Klagen erfolgreich.
Im Streit mit Autoherstellern wegen mutmaßlich manipulierter Abgaswerte haben bis Ende Oktober 2023 fast 426.000 Kunden ihre Rechtsschutzversicherung in Anspruch genommen. Das sind rund 6.000 Fälle mehr als noch im Mai. Allerdings zeigen die Zahlen auch, dass der Anstieg der Fallzahlen spürbar abflacht. Etwa drei Viertel der bearbeiteten Fälle sind bislang erledigt .
Der GDV hat damit letztmalig Daten zum Diesel-Skandal erhoben. Er ist der teuerste Schaden in der Geschichte der deutschen Rechtsschutzversicherer. Seit Beginn der juristischen Aufarbeitung 2015 haben die deutschen Rechtsschutzversicherer 1,52 Milliarden Euro für diesen Schadenkomplex aufgewandt. Darin enthalten sind Anwalts-, Gerichts- und Gutachterkosten.
Nur in 10,4 Prozent der Klagen erfolgreich
Mit der letzten Datenerfassung wurden auch die Erfolgsquoten betrachtet. Nach Auswertung von knapp 81.000 Fällen ergibt sich folgendes Bild: Herstellerunabhängig waren die Klagen in 47,5 Prozent der Fälle nicht erfolgreich, in 42,1 Prozent der Fälle zumindest teilweise erfolgreich. Nur in 10,4 Prozent der Fälle waren die Klägerinnen und Kläger hingegen vollumfänglich erfolgreich.
Der Gesamtstreitwert aller über die Rechtsschutzversicherer abgewickelten Diesel-Rechtsschutzfälle summiert sich mittlerweile auf 10,8 Milliarden Euro. Der durchschnittliche Streitwert pro Diesel-Fall ist leicht zurückgegangen, von 26.100 Euro auf nunmehr 25.300 Euro. Grund dürfte sein, dass nach dem jüngsten Urteil des Bundesgerichtshofes zum sogenannten Thermofenster in etlichen Verfahren die angesetzten Streitwerte niedriger angesetzt werden mussten.
Insgesamt bearbeiten die Rechtsschutzversicherer jährlich mehr als vier Millionen Fälle und wenden für diese mehr als drei Milliarden Euro auf.
Themen:
LESEN SIE AUCH
EU-Führerscheinrichtlinie: Versicherer begrüßen Ablehnung von Medizinchecks
Die Versicherungswirtschaft begrüßt die Ablehnung allgemeiner Medizinchecks für Autofahrende durch das EU-Parlament. Gefordert waren medizinische Tests im Abstand von 15 Jahren. Ab einem Alter von 70 Jahren sogar alle fünf Jahre.
Cannabis-Legalisierung: bekifft Autofahren ist nicht legal
Die Bundesregierung will Cannabis legalisieren, Regeln für den Straßenverkehr aber erst später aufstellen. Die Versicherer warnen vor den Folgen des Mischkonsums von Cannabis und Alkohol.
Reparatur von E-Autos ein Drittel teurer als bei Verbrennern
Die im Vergleich zu Verbrennern deutlich höheren Reparaturkosten sind vor allem zurückzuführen auf fehlende Langzeiterfahrungen mit beschädigten Antriebsbatterien im Hinblick auf deren Brandgefahr und die teuren Präventivmaßnahmen, die diese nach sich ziehen.
Gute Fahrt mit der neuen Kfz-Versicherung AutoCare
Ab 1. November 2023 bietet Helvetia Deutschland noch umfassendere Leistungen in der Autoversicherung. Dabei sticht vor allem eine heraus: Im Falle eines Totalverlusts wird im Komfortschutz bis zu 36 Monate nach Kauf der volle Neuwert beziehungsweise Kaufpreis erstattet.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Unwetterschäden an Kraftfahrzeugen: Kfz-Versicherer leisten 1,3 Milliarden Euro
Sturm, Hagel, Blitz und Überschwemmung haben 2024 in Deutschland immense Schäden an Kraftfahrzeugen verursacht. Wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) berichtet, wurden im vergangenen Jahr rund 340.000 kaskoversicherte Fahrzeuge durch Naturgefahren beschädigt. Die Versicherer zahlten dafür insgesamt 1,3 Milliarden Euro.
„Aufpasser mit Zeigefinger“: Telematik-Tarife kämpfen mit Akzeptanzproblemen
Telematik-Tarife gelten als Innovation in der Kfz-Versicherung – doch viele Autofahrer stehen ihnen skeptisch gegenüber. Eine aktuelle Studie der TH Köln in Zusammenarbeit mit der University of Limerick wirft ein kritisches Licht auf Bonus-Malus-Modelle, bei denen sich die Versicherungsprämie nach dem individuellen Fahrverhalten richtet. Der Text erschien zuerst im expertenReport 05/25.
Kfz-Versicherung: Preise steigen weiter
Kfz-Versicherungen werden erneut teurer. Laut Verivox-Index zahlen Autofahrer im Schnitt 16 Prozent mehr als im Vorjahr – selten war das Sparpotenzial größer.
EasyRepair im Werkstattalltag: Wie Fottner von sofortiger Zahlungszusage profitiert
Hoher Verwaltungsaufwand, Unsicherheit bei der Bezahlung – viele Werkstätten kämpfen im Reparaturbetrieb mit organisatorischen Hürden. Die Innovation Group will hier mit „EasyRepair“ für Abhilfe sorgen. Nun zeigt ein Praxisbeispiel, wie gut das in der Realität funktioniert.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.