Es brauchte über 80 Einsatzkräfte der Feuerwehr, um dem fatalen Brand, der sich in Bad Friedrichshall in der Bäckerei Hörtling ereignet hatte, Herr zu werden. Dabei handelte es sich bedauerlicherweise um keinen Einzelfall. Welche Aspekte im Brandschutz oberste Priorität haben sollten.
Ein Beitrag von Brandschutzexperte Donato Muro
In Bäckereien besteht eine sehr hohe Gefahr, dass ein Feuer ausbricht. Das liegt an der fast dauerhaften Nutzung von Öfen und anderen Maschinen. Außerdem sehen viele Unternehmen Brandschutz eher als notwendiges Übel und nicht als lebensrettende Schutzmaßnahme.
Einhaltung der vorgeschriebenen Wartungsintervalle
Alle elektrischen Geräte und Anlagen müssen in regelmäßigen Abständen auf ihre Funktionalität überprüft werden. In welchen zeitlichen Abständen eine solche Inspektion notwendig ist, gibt der Hersteller vor. Das Ziel dabei ist die Aufdeckung eventueller Einschränkungen und Defekte und deren anschließender Behebung. Wer diesen Punkt ernst nimmt und die Wartungsintervalle einhält, kann Brände, die durch die betrieblichen Anlagen verursacht werden, nahezu vollständig ausschließen.
Regelmäßige Schulung der Mitarbeiter
Ein Brand ist eine Extremsituation. Häufig kommt es dabei zu Panikausbrüchen unter den Mitarbeitern. Um dies zu verhindern, sind regelmäßige Schulungen nötig, in denen das Verhalten im Ernstfall trainiert wird. Denn nur Verhaltensweisen, die durch häufige Wiederholungen fest im Gedächtnis verankert sind, können während einer Gefahrensituation noch abgerufen werden. Zudem kann geschultes Personal dazu beitragen, den Gesamtschaden, der während eines Brandes entsteht, so gering wie möglich ausfallen zu lassen.
Installation von Brandschutzsystemen
Brandmelder, Sprinkleranlagen und Feuerlöscher – sie alle tragen dazu bei, ein Feuer rasch einzudämmen. Voraussetzung ist allerdings, dass die Brandschutzsysteme rechtzeitig im Betrieb installiert wurden und regelmäßig überprüft werden. Außerdem sollte der Umgang mit ihnen ein fester Teil der Personalschulungen sein, damit ein beherzter Löschversuch durch einen Mitarbeiter im Ernstfall nicht am fehlerhaften Umgang mit den Schutzsystemen scheitert.
Kennzeichnung von Fluchtwegen und Notausgängen
Eine Maßnahme des Brandschutzes, die besonders wichtig ist, ist die Kennzeichnung von Fluchtwegen und Notausgängen. Nur so können auch Personen, die noch nicht lange im Unternehmen sind und deshalb womöglich noch Schwierigkeiten bei der Orientierung haben, die Gefahrenstelle zügig verlassen und sich in Sicherheit bringen. Sorgfältig betriebener Brandschutz kann nicht garantieren, dass niemals ein Feuer im Betrieb ausbrechen wird, doch im Zweifelsfall kann er Leben retten.
Zum Autor
Donato Muro hat Kompetenzen in den Bereichen Sicherheits- und Brandschutzingenieurwesen und in der Chemie. Zudem ist er studierter Jurist und angehender Arbeitspsychologe. Mit seiner Expertise steht Donato Muro seinen Kunden vollumfänglich zur Seite. Zu den Kunden des Inhabers mehrerer Firmen zählen vor allem Konzerne in der Industrie – also Unternehmen, bei denen Arbeitsschutz über ergonomische Schreibtischstühle hinausgeht.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Cyberurteil: LG Kiel wertet Falschangaben als arglistige Täuschung
Das Kieler Landgericht fällte das zweite Urteil zur Cyberversicherung in Deutschland überhaupt und entschied: Falsche Angaben bei den Risikofragen im Versicherungsantrag waren eine arglistige Täuschung und der Versicherungsvertrag ist somit nichtig.
Descartes startet mit parametrischer Cyberversicherung
Descartes Underwriting aus Paris bringt in Kooperation mit seiner Tochtergesellschaft Descartes Insurance eine parametrische Lösung zur Absicherung von Cyberrisiken auf den deutschen Markt. Die Cyberlösung richtet sich an Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 50 Mio. Euro und 1,5 Mrd. Euro.
Kaum Ratenkredite für Selbstständige
Das Deutsche Finanz-Service Institut prüft bundesweit angebotene Ratenkredite auf Herz und Nieren. Doch nur wenige Finanzinstitute bieten Selbstständigen Ratenkredite zur privaten Verwendung an.
2023 kostete eine Arbeitsstunde im Schnitt 41,30 Euro
Die Arbeitskosten sind in Deutschland rund 30 Prozent höher als im EU-Durchschnitt. Damit liegt Deutschland im EU-Vergleich an sechster Stelle.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Steueränderungen & Bundestagswahl 2025: Was KMU jetzt wissen müssen
Das Jahressteuergesetz 2024 und weitere Reformen bringen zahlreiche steuerliche Anpassungen für Unternehmen mit sich. Von der Anhebung der Umsatzgrenzen für die Kleinunternehmerregelung über neue Sachbezugswerte bis hin zu Änderungen bei der Ist-Versteuerung – Steuerexperte Prof. Dr. Christoph Juhn gibt einen Überblick über die wichtigsten Neuerungen und ihre Auswirkungen.
Die Bayerische bietet Unternehmenskunden kostenlose KI-Beratung an
Die Bayerische hat mit ihrem neuen Digital Hub ein kostenloses KI-Expert-Mentoring für Unternehmenskunden aus der betrieblichen Altersversorgung (bAV) und Gewerbeversicherung gestartet.
Mittelstand: KMU ringen mit Nachhaltigkeitsanforderungen
Der Klimawandel beeinflusst zunehmend die strategische Ausrichtung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) in Deutschland. Das KMU-Stimmungsbarometer der BarmeniaGothaer zeigt, wie der Mittelstand mit steigenden Energiepreisen, Umweltauflagen und Verbraucheransprüchen umgeht – und welche Schwierigkeiten die Umsetzung gesetzlicher Vorgaben bereitet.
Mittelstand fordert Bürokratieabbau und Steuersenkungen
Der deutsche Mittelstand hat klare Forderungen an die Politik: Bürokratieabbau, Standortförderung und Steuersenkungen stehen ganz oben auf der Wunschliste.