Welches Baudarlehen ist das richtige?

Ein Baudarlehen ist mit günstigen Zinssätzen ausgestattet! © Skitterphoto – pixabay.com

Für die meisten Menschen ist der Wunsch nach Wohneigentum eines der wichtigsten Ziele im Leben. Doch die wenigsten besitzen die Möglichkeit, den Traum vom Eigenheim aus eigener Tasche zu finanzieren. Daher müssen sie sich nach einem geeigneten Baudarlehen umschauen. Was ist dabei zu beachten?

Was wird unter einem Baudarlehen verstanden?

Unter einem günstigen Baudarlehen wird ein Kredit verstanden, der von Banken und Finanzdienstleistern für den Neubau oder den Kauf einer Immobilie vergeben wird. Es zeichnet sich üblicherweise durch eine langjährige Laufzeit von bis zu 30 Jahren aus.

Die maximale Darlehenssumme ist abhängig von verschiedenen Aspekten wie der Laufzeit, dem Wert der Immobilie, dem Eigenkapital und dem zur Verfügung stehenden Einkommen des Kreditnehmers. Um langfristige Schulden zu vermeiden, sollte die Kreditaufnahme gut durchdacht werden.

Welche Objekte können mit einem Baudarlehen finanziert werden?

Ein Baudarlehen beziehungsweise ein Immobilienkredit ist zweckgebunden. Dieser Umstand bedingt, dass die Kreditsumme nur für die folgenden Unternehmungen verwendet werden darf:

  • Neubau
  • Erwerb einer Eigentumswohnung
  • Erwerb einer Bestandsimmobilie
  • Kauf eines Baugrundstücks
  • Sanierung und Modernisierung einer Immobilie

Welche Kreditsumme kann aufgenommen werden?

Bei der Vergabe eines Baudarlehens schauen die Anbieter vor allem auf das monatliche Nettoeinkommen und das vorhandene Eigenkapital.

Ermittlung des Kapitalbedarfs

Bevor der Antrag auf ein Baudarlehen abgeschickt wird, nimmt der Kreditnehmer in der Regel einen Kassensturz des eigenen Haushaltes vor, um das finanzielle Leistungsvermögen zu ermitteln. Daraus ergibt sich, nach dem Abzug der Lebenshaltungskosten, die Summe, die monatlich zur Tilgung des Baudarlehens aufgebracht werden kann.

Wie hoch muss der Eigenkapitalanteil sein?

Der Kreditbedarf mindert sich, wenn genügend Eigenkapital zur Verfügung steht. Üblicherweise wird empfohlen, dass mindestens 20 Prozent der Gesamtkosten, die sich aus dem Kaufpreis und den Baunebenkosten zusammensetzen, aus Eigenmitteln aufgebracht wird. Die Banken akzeptieren als Eigenkapital die folgenden Werte:

  • Bargeld
  • Aktien und Wertpapiere
  • Guthaben auf Spar- und Festgeldkonten
  • Bausparverträge
  • Edelmetalle, Diamanten und sonstige Sachwerte
  • Lebensversicherungen
  • Rentenversicherungen auf privater Basis
  • Eigenleistungen

Welche Typen von Baudarlehen sind verfügbar?

Baudarlehen gibt es in den verschiedensten Versionen, sodass die Kreditnehmer genau den Kredit auswählen können, der für ihre Bedürfnisse maßgeschneidert ist. Zu beachten ist dabei die sogenannte “Sollzinsbindung”. Diese wird nach dem aktuellen Zinssatz vereinbart. Deren Laufzeit wird zwischen dem Kreditnehmer und der Bank individuell vereinbart:

  • Annuitätendarlehen: Bei dieser beliebtesten Form des Baudarlehens zahlt der Kreditnehmer die Kreditsumme während der vereinbarten Laufzeit der Sollzinsbindung in gleichbleibenden monatlichen Raten zurück, wodurch die Kalkulation vereinfacht wird. Nach Ablauf der Sollzinsbindung kommt es zu einer Anschlussfinanzierung.
  • Endfälliges Darlehen: Es werden nur die Zinsen in monatlichen Raten zurückgezahlt. Am Ende der Laufzeit wird das Darlehen auf einen Schlag getilgt. Dieser Immobilienkredit eignet sich, wenn in der Zukunft mit der Auszahlung einer hohen Geldsumme (Erbschaft, Versicherung) gerechnet wird.
  • Volltilgerdarlehen: Bei dieser Darlehensart tilgt der Kreditnehmer das Darlehen während der Laufzeit vollständig. Sollzinsbindung und Darlehenslaufzeit sind über denselben Zeitraum vereinbart.
  • KfW-Darlehen (Kreditanstalt für Wiederaufbau): Dabei handelt es sich um eine staatliche Förderung mit niedrigem Zinssatz, mit der die Geldaufnahme über das Baudarlehen reduziert werden kann. Förderwürdig sind unter anderem Maßnahmen zur Energieeffizienz oder für barrierefreies Wohnen.

Welche Anbieter gibt es?

Die klassische Form einer Baufinanzierung wird über die Hausbank abgewickelt. Auch Bausparkassen und Versicherungen können Immobilienkredite vergeben. Am günstigsten fahren die Kreditnehmer in der Regel über Kreditvermittler wie baufi24. Diese Anbieter vergleichen die Konditionen von mehreren Finanzdienstleistern und bieten in der Regel einen Rechner, mit dem der Kapitalbedarf und die voraussichtlichen Kosten ermittelt werden können. Man profitiert deshalb sowohl von einer hohen Transparenz als auch von den günstigsten Angeboten.

Wie läuft der Prozess der Beantragung ab?

Nach der Feststellung der zur Verfügung stehenden Eigenmittel können die günstigsten Anbieter und infrage kommende Objekte recherchiert werden. Sind beide gefunden, wird über die Webseite des Finanzierers Kontakt aufgenommen und die benötigten Unterlagen zur Prüfung eingereicht. Dabei handelt es sich im Normalfall um die folgenden Dokumente:

  • Kopie eines Lichtbildausweises
  • Eigenkapitalnachweis
  • Lohn- und Gehaltsabrechnungen der letzten drei Monate
  • Einkommensbescheid und Einkommenssteuererklärung des Vorjahres
  • Bei Selbständigen zusätzlich eine Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) und die Einkommen-Überschuss-Rechnung (EÜR) der letzten drei Jahre
  • Bauantrag und Baugenehmigung
  • Baupläne
  • Grundriss
  • Angaben zur Nutzung
  • Kostenaufstellung
  • Versicherungsnachweis
  • Energieausweis
  • Kostenvoranschlag des verantwortlichen Bauunternehmens
  • Auszug aus dem Grundbuchamt

In einem letzten Schritt prüft das geldgebende Institut die Bonität des Kreditnehmers über den Schufa-Score. Gibt es keine Beanstandungen, kann der Darlehensantrag abgeschlossen und die Kreditsumme ausgezahlt werden.