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Sturm, Hagel, Blitz und Überschwemmungen haben im ersten Halbjahr 2023 in Deutschland versicherte Schäden in Höhe von 1,9 Milliarden Euro verursacht. Davon entfielen 1,4 Milliarden Euro auf Schäden an Häusern, Hausrat, Gewerbe- und Industriebetriebe und weitere 500 Millionen Euro auf die Kraftfahrtversicherung.
Das geht aus der aktuellen Halbjahresbilanz des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. Trotz der Unwetter im Frühsommer blickt die Branche auf ein Halbjahr mit leicht unterdurchschnittlichen Schäden, vor allem da größere Winterstürme zum Jahresanfang ausgeblieben waren. Im Gesamtjahr 2022 hatte der Schadenaufwand bei 4,3 Milliarden Euro gelegen, leicht über dem langjährigen Durchschnitt von 4,2 Milliarden Euro.
Am folgenschwersten waren in den ersten sechs Monaten die Unwetter „Lambert“ und „Kay“, die im Juni Schäden in Höhe von rund 740 Millionen Euro angerichtet hatten. Davon zahlten die Sachversicherer rund 250 Millionen Euro für Sturm- und Hagelschäden und etwa 140 Millionen Euro für weitere Naturgefahren wie Starkregen und Überschwemmung. Auf die Kraftfahrtversicherer entfielen rund 350 Millionen Euro.
Unterdurchschnittliches Schadenjahr 2023 erwartet
Auch für das Gesamtjahr geht der GDV von leicht unterdurchschnittlichen Naturgefahrenschäden aus. „Für 2023 erwarten wir einen Aufwand von rund 4 Milliarden Euro. Voraussetzung dafür ist, dass sich die Unwetter in Grenzen halten und große Herbst- und Winterstürme ausbleiben“, sagt Asmussen. Trotz der zu erwartenden moderaten Schäden in diesem Jahr dürften Prävention und Klimafolgenanpassung nicht vernachlässigt werden.
Wir müssen uns auf die Klimafolgen mit immer mehr Wetterextremen einstellen. Die Anpassung des Baurechts, weniger Flächenversiegelungen und ein Baustopp in Überschwemmungsgebieten müssen zügig umgesetzt werden.
Nur die Hälfte der Gebäude versichert
Angesichts zunehmender Wetterextreme wird der Abschluss einer Elementarschadenversicherung immer wichtiger. Bislang sind nur etwa die Hälfte der Gebäude ausreichend gegen alle Naturgefahren versichert – also auch gegen Überschwemmungen infolge von Starkregen. Zur Einschätzung des eigenen Risikos bietet der GDV den „Naturgefahren-Check“ an. Immobilienbesitzer und Mieter erfahren auf der Onlineplattform, welche Schäden Unwetter in der Vergangenheit an ihrem Wohnort verursacht haben. Details zur Gefährdung durch Flusshochwasser und Starkregen liefert darüber hinaus der „Hochwasser-Check“.
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„Bernd“ prägt GDV-Langzeitbilanz der Naturgefahrenschäden
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70 Prozent der Naturkatastrophen-Schäden durch schwere Gewitter
Schwere Konvektivgewitter verursachten in der ersten Jahreshälfte 2023 weltweit versicherte Schäden in Höhe von 35 Mrd. US-Dollar und sind damit in nur sechs Monaten fast doppelt so hoch wie im Jahresdurchschnitt der vergangenen zehn Jahre (18,4 Mrd. US-Dollar).
Elementarschadenversicherung nach französischem Vorbild
Die Deutschen wünschen sich eine günstige Versicherung gemäß staatlicher Zielvorgaben, deren Prämie nicht nach dem individuellen Risiko der Immobilie berechnet wird. In Frankreich gibt es schon lange ein solches Versicherungssystem.
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