Mit über 16.290 Punkten hat der deutsche Leitindex am 19. Mai 2023 eine neue historische Bestmarke erreicht. Zuletzt war die Spitzengruppe der deutschen börsennotierten Unternehmen im Herbst 2021 so hoch bewertet worden. Trotz der erreichten Rekordmarke sollte der DAX für die meisten Anleger kein allzu großer Baustein im Aktiendepot sein.
„Der DAX ist eine bekannte Größe in der deutschen Börsenlandschaft und für viele das Paradebeispiel eines Aktienindex“, sagt Hendrik Buhrs, Experte für Börse beim Geldratgeber Finanztip. „Für die eigene Geldanlage würde ich aber auf jeden Fall über den deutschen Tellerrand hinausdenken.“
Der Finanztip-Experte empfiehlt vielmehr in einen weltweiten Aktienfonds anzulegen, um das Risiko starker Wertschwankungen zu vermindern: Mit einem Aktienfonds auf einen weltweiten Index wie den MSCI World oder den FTSE All-World können seines Erachtens Sparerinnen und Sparer ganz einfach und zu niedrigen Kosten ein Vielfaches an Unternehmen in ihr Depot holen.
Denn während der DAX gerade einmal 40 Firmen umfasse, stecken in guten internationalen Aktienkörben weit über tausend oder sogar rund 4000 wie beim All-World, weiß Hendrik Buhrs. Die Risikoverteilung sei damit viel besser, denn wenn es bei einzelnen Unternehmen nicht so gut läuft, hat das einen viel geringeren Einfluss auf den Aktienindex und damit auf den persönlichen Anlageerfolg.
Die zehn Unternehmen mit der höchsten Gewichtung machen etwa 60 Prozent des DAX-Anlagekapitals aus und haben somit großen Einfluss auf den Indexwert. Beim MSCI World liegt das Gewicht der Top 10 viel niedriger, unter 20 Prozent.
Wer einen weltweiten Aktienfonds im Wertpapierdepot hat, ist damit auch gleichzeitig in die deutschen Unternehmen investiert, die im DAX gelistet sind. Aber: „Im Renditevergleich der vergangenen Jahre zeigt sich: Ein ETF auf den MSCI World hat im zurückliegenden Jahrzehnt mehr als doppelt so viel erwirtschaftet wie ein ETF auf den DAX“, so der Finanzexperte.
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