Der Jahreswechsel bringt wichtige gesetzliche Änderungen mit sich, die Einfluss auf die private Finanzplanung haben. Was es ab dem 1. Januar 2023 für die Altersvorsorge zu beachten gilt.
Gewöhnlich steht im Januar die Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze (BBG) für die allgemeine Rentenversicherung an. Diese Grenze ist der maximale Bruttolohnbetrag, der bei der Bestimmung der Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung beachtet wird.
Wichtige Kennzahl steigt wieder
Der Teil des Bruttogehalts, der darüber hinausgeht, ist beitragsfrei. Aufgrund der Corona-Pandemie und der damit verbundenen kurzfristig negativen Einkommensentwicklung ist die BBG 2022 erstmalig gesunken. Zum 1. Januar 2023 wird sie nun wieder ansteigen: in den alten Bundesländern von monatlich 7.050 auf 7.300 Euro (87.600 Euro im Jahr), im Osten Deutschlands von 6.750 auf 7.100 Euro (85.200 Euro im Jahr).
Betriebliche Vorsorge: Höhere maximale Förderbeträge
Der steuerliche Förderbetrag für Direktversicherungen, Pensionskassen und Pensionsfonds im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) erhöht sich von 564 auf 584 Euro sowie der sozialversicherungsfreie Beitrag von 282 auf 292 Euro monatlich (nicht betroffen sind pauschalbesteuerte Direktversicherungen und Pensionskassen). Gleiches gilt für den sozialversicherungsfreien Förderbetrag von Unterstützungskassen und Direktzusagen im Rahmen einer Entgeltumwandlung, auch dieser steigt von monatlich 282 auf 292 Euro.
Rentner: Beitragsfreie bAV-Leistungen steigen
Grundsätzlich sind Leistungen der bAV beitragspflichtig in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung. Seit 2020 gibt es jedoch einen Freibetrag, bis zu dessen Grenze die Krankenkassenbeiträge entfallen. Dieser erhöht sich im kommenden Jahr von monatlich 164,50 auf 169,75 Euro.
Pflichtversicherte Rentner zahlen nur Beiträge auf Leistungen, die diesen Freibetrag überschreiten. Gleiches gilt für die Freigrenze der Pflegeversicherung. Dieser steigt ebenfalls auf 169,75 Euro monatlich. Wird diese Grenze überschritten, ist die gesamte Leistung beitragspflichtig. Diese Erleichterungen gelten nur für Pflichtversicherte, nicht für freiwillig Versicherte.
Basis-Rente: Künftig vollständig absetzbar
Basis-Rentenbeiträge können als Sonderausgaben gemeinsam mit den Beiträgen zur gesetzlichen Rentenversicherung vom zu versteuernden Einkommen abgezogen werden. Der mögliche Betrag dafür steigt ab Januar auf 26.528 Euro (bzw. 53.056 Euro bei Verheirateten). Im Rahmen des dritten Entlastungspakets der Bundesregierung sollen davon künftig 100 Prozent absetzbar sein, 2022 waren es noch 94 Prozent.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Steuererklärung 2022: Wissenswertes für Vorsorge-Sparer
Bei der Abgabe der Steuererklärung muss einiges beachtet werden, um von Rückerstattungen zu profitieren und Geld nicht zu verschenken. Gerade bei privaten Vorsorgethemen , wie dem Absetzen der Altersvorsorgebeiträge, ist besondere Aufmerksamkeit geboten.
Betriebliche Altersvorsorge: Diese Möglichkeiten haben Gesellschafter
Geschäftsführende Gesellschafter einer GmbH können für die eigene Altersvorsorge auch die Vorteile einer betrieblichen Altersversorgung in Anspruch nehmen. Über die Möglichkeiten und einige steuerrelevante Details.
Steuererklärung 2023: So machen Vorsorge-Sparer alles richtig
Die Frist für die Abgabe der Steuererklärung fällt dieses Jahr auf den 2. September 2024. Unterstützt dabei ein Steuerberater oder Lohnsteuerhilfeverein darf man sich bis zum 2. Juni 2025 Zeit lassen.
Altersvorsorge: neue Regelungen in 2024
Der Jahreswechsel geht mit wichtigen gesetzlichen Änderungen einher, die relevant für die private Altersvorsorge sind. Auf welche neuen Regelungen zu BBG, betriebliche Vorsorge und Basis-Rente Verbraucher sich einstellen sollten.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Physische KI-Agenten: Die nächste Automatisierungswelle – und welche Unternehmen Anleger jetzt im Blick haben sollten
Der Markt für physische KI-Agenten befindet sich in einer Beschleunigungsphase – „vergleichbar mit der Mobilisierung der Dampfmaschine im 19. Jahrhundert“. Unternehmen wie NVIDIA, Tesla oder Figure wollen Standards setzen, während Investoren auf den nächsten Technologiesprung spekulieren. Doch wer wird den Markt prägen – und welche Risiken gilt es zu beachten? Diesen Fragen geht Audun Wickstrand-Iversen, Portfoliomanager DNB Asset Management, im Gast-Kommentar nach.
Goldpreis vor neuem Allzeithoch – Unsicherheit treibt Nachfrage nach Sachwerten
Der Goldpreis nähert sich wieder seinem Rekordstand. Angesichts geopolitischer Spannungen, eines überhitzten US-Marktes und anhaltender Inflationssorgen gewinnt das Edelmetall als Krisenwährung und langfristiger Inflationsschutz erneut an Attraktivität – sowohl bei Privatanlegern als auch bei institutionellen Investoren wie Versicherern.
Tagesgeldzinsen sinken weiter: Historischer Einbruch trifft Sparer
Die Tagesgeldzinsen rutschen weiter ab: Im Juni sank der Durchschnittszins von 1,27 auf 1,19 Prozent – der stärkste Rückgang seit 13 Jahren. Das zeigt eine aktuelle Auswertung von Verivox unter rund 800 Banken und Sparkassen.
Regulierung von Kryptowährungen im Vergleich – welche Regeln gelten für die Coins?
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.