Langfristig wird die Performance von Investments von zwei Faktoren getrieben: Fundamentaldaten und strukturelle Trends. In beiden Disziplinen stechen Aktien aus dem Wasser- und Abfalluniversum hervor. Was spricht aus Investorensicht für Anlagen in diesen beiden Bereichen?
Bertrand Lecourt, Senior Portfoliomanager des Regnan Sustainable Water and Waste Fund des britischen Nachhaltigkeitsspezialisten Regnan verweist auf die Zahlen: Zunächst haben diese beiden Branchen ein sehr gutes Risiko-Return-Verhältnis. Bei ähnlichen Returns wie Technologie-Werten kommen beide Sektoren auf eine annähernd gleiche Volatilität wie Gold. Diese Mischung aus hohen Returns und niedrigem Risiko mache eine Anlage besonders interessant.
Es gebe keine Wirtschaft ohne Wasser, und keine nachhaltige Wirtschaft ohne Abfallmanagement, Bertrand Lecourt die Ausgangssituation. Doch der Experte hat weitere Argumente jenseits der Kursentwicklung, denn strukturelle Trends wie das Bevölkerungswachstum und steigender Wohlstand spielen den Branchen seiner Ansicht nach in die Karten:
- Verstädterung: Je mehr Menschen in Städten leben, desto höher wird der Wasserverbrauch und desto mehr Abfall muss bewältigt werden. Daher ist Abfall ein Wachstumsmarkt.
- Konsum: Je mehr die Mittelklasse konsumiert, desto mehr Wasser wird in der Produktion benötigt und desto mehr Müll fällt an. Wohlstand führt automatisch zu einem Anstieg im Wasserverbrauch und Wasser zu einem Gut, das bezahlt wird: Gerade in den Industrienationen ist Trinkwasser teuer.
- Infrastruktur: Eine alternde Infrastruktur in der westlichen Welt und neue Projekte in den aufstrebenden Ländern erhöhen den Bedarf. Dazu gehören zum Beispiel Alarmsysteme für Lecks, effiziente Wasserprodukte, Wasseraufbereitung oder Entsalzungsanlagen. Hier gibt es interessante Investmentmöglichkeiten.
- Regulierung und Gesundheit: Hohe Standards für die Regulierung des Gesundheitswesens schaffen Mehrwert für neue Dienstleistungen und Technologien. Dadurch entstehen Outsourcing und neue Märkte.
- Ressourcenmangel: Neue Technologien müssen Abhilfe bei Wassermangel schaffen. Bewässerungstechnologien und Wasseraufbereitung sind wesentliche Faktoren. Abfall ist eine Ressource: Nur Recycling führt zu Müllvermeidung und Ressourcenschonung.
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